Jahresthema 2023/2024
Gedanken zum Thema «Durchhalten – Halt geben»
Durchhalten klingt für mich im ersten Moment ein wenig zwingend, «du musst durchhalten», andererseits ist es eine alltägliche Erfahrung in meinem Leben und in den Erfahrungen unserer Gäste und Menschen im Offenen Pfarrhaus und der Pfarrei. Wenn es um Probleme geht, heisst es durchhalten, manchmal auch aushalten, Geduld haben und Zeit, bis sich eine Lösung ergibt oder eine neue Tür aufgeht.
Im Durchhalten steckt «Halten» und das findet sich auch im zweiten Teil unseres Jahresthemas: Halt geben. Es ist eine Aufforderung an alle, besonders an uns Mitarbeitende, aber auch an die Freiwilligen. Es geht darum, denen Halt zu geben, die durch die Maschen unserer guten und oft auch nur «gut gemeinten» staatlichen Hilfsangebote fallen.
Halt geben heisst zudem, einen Moment der Besinnung schenken im Sinne von An-Halten, im Getriebe der Zeit, zum Beispiel im Gebet, beim Kerze-Entzünden in der Kapelle, beim Kaffee im Pep, auf der Bank im Schatten oder im Gottesdienst.
Halt geben ist auch das, was unsere Mitarbeitenden tun, konkret und direkt. Sie geben Halt, wenn der Boden unter den Füssen durch Krankheit und Not weggezogen wird. Halt geben, damit das Durchhalten möglich wird. Im Moment und dann auch im Leben. Halten wir uns fest daran, dass die Kraft zum Durchhalten und das Haltgeben gelingen mögen, trotz vieler Unsicherheiten und Fragen. Und auch, weil es einen Grund gibt! Das Leben trägt uns. Die Zusage Gottes gilt, erfahrbar durch Menschen, dass er/sie mitträgt und hält – wo wir allein es nicht schaffen.
Burghard Förster, Pfarreileiter
Jahresthema 2022/2023
Gedanken zum Thema «verwurzelt»
Verwurzelt! Oder doch eher mit Fragezeichen: verwurzelt? – Heimat? Herkunft? Glaubenshintergrund? … um was geht es dabei? Gegenfrage: Worin fühlen Sie sich und ihr euch verwurzelt? Ist es eine Gewissheit über meinen Sinn im Leben, der mir Halt gibt? Mein Glauben, der mir, wie eine Wurzel Kraft gibt, oder eben auch Freundschaft und Familie?!
Ein Baum – wie unser Mammutbaum – der uns als Bild beim Jahresthema und Logo begleiten wird, war uns da Inspiration. Vor rund 130 Jahren durch die Familie Feer gepflanzt, ist er Zeuge für die Kraft von Wurzeln. Steht er doch zum Teil halber mit seinen Wurzeln in den Meyerschen Stollen, die sich darunter befinden.
Wieviel Grund und «Lebenserde» braucht es, Sicherheit und Pflege, um solche Wurzeln zu entwickeln? Sind das nicht auch Fragen, die uns in der Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Menschen – bis ins hohe Lebensalter -beschäftigen? Was bieten wir als Pfarrei, damit sich Gäste und Mitglieder hier verwurzeln und verbinden können?
Und auch mit anderen Menschen und Gruppen guten Willens und nicht zuletzt mit unseren Nachbarpfarreien, Missionen und Schwesterkirchen.
Wir sprechen nicht zuletzt von einem Vernetzen – wie ein Wurzelgeflecht.
Jahresthema 2021/2022
Gedanken zum Thema Vielfalt
Vielfalt ist eine Tatsache, Inklusion ist ein Wunsch
Die Schönheit der Welt liegt in der Vielfalt der Menschen.
Bei Vielfalt geht es darum, jedem Menschen ungeachtet seiner Unterschiede, Wertschätzung entgegenzubringen.
Die Essenz des Schönen ist die Einheit in der Vielfalt.
W. Somerset Maughan
Vielfalt ist…
Viele Herzen – eine Gemeinschaft.
Vielfalt ist…
Unabhängig zusammen denken.
Jahresthema 2020/2021
Wundersprüche
«Wunder beginnen immer dann, wenn wir unseren Träumen mehr Energie geben als unseren Ängesten»
unbekannt
«Strahlende Augen erblicken eine strahlende Welt»
Charles Tschopp
«Es gibt kein Wunder für den, der sich nicht wundern kann»
Marie von Ebner-Eschenbach
«Freue dich, dass du in der Welt bist und zu den Wundern gehörst»
Wilhelm Raabe
«Ich finde, es wird mal wieder Zeit für ein Wunder»
unbekannt
«In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe»
Natascha Iten
«Sei realistisch. Plane ein Wunder»
unbekannt
«Der Alltag wird durch ein Wunder viel erträglicher.»
Max Frisch
«Geniesse stille Momente, in denen du dich öffnen kannst für das Wunder.»
Marcel Achard
«Baue Brücken statt Mauern, und Wunder werden geschehen.»
Katja Deutschfrau
«Wo die Liebe ist, sind immer auch Wunder.»
Willa Cather
«An Wundern ist niemals Mangel in dieser Welt, sondern nur am Sich-wundern-können.»
Gilbert Keith Chesterton
«Das Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder.»
Theresia von Lisieux
«Gott gibt dem Menschen in der Not wunderbare Kräfte»
Jeremias Gotthelf
Wunder
Glaubst du an Wunder? Wir auch!
Im kommenden Jahr werden wir diese Seite mit kleinen und grossen Wunder füllen….
Zu diesem Thema haben wir bereits am Patrozinium die Wimpelaktion durchgeführt. Viele von Ihnen haben mitgemacht. Das Resultat war wunderschön geworden 🙂
Jahresthema 2019/2020
«Brücken bauen»
Unsere Pfarrei, unsere Arbeit, unsere Feiern stehen von Pfarreifest zu Pfarreifest unter einem Motto. Es soll uns und die gesamte Pfarrei inspirieren und zum Denken und Handeln anregen.
Für das Jahr 2019/2020 heisst dieses Jahresmotto «Brücken bauen». Zur Lancierung des Themas ist am Pfarreifest Freddy Nock auf einem Seil über eine «Brücke» zwischen dem Pfarrhaus und dem Kirchturm gegangen. Im Pfarrblatt Horizonte werden Kurzgeschichten unserer Vereine und Mitarbeitenden abgedruckt.
Offenes Pfarrhaus
Ort der Begegnung
Das Offene Pfarrhaus heisst alle willkommen. Hier ist ein Ort der Begegnung, für Ausstellungen und Gespräche.
Geflüchtete treffen sich im contact, JuBla und Pfadileiter*innen bereiten einen Höck vor, Senior*innen machen auf ihrem täglichen Spaziergang einen Halt im Trockenen und lesen die Zeitung, Mitarbeitende vom Team Peter und Paul kommen mit Gästen ins Gespräch, Jugendliche essen ein Sandwich. Viele Gruppen beleben das Haus.
Auch der Kirchplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Dank Sitzmöglichkeiten, dem Brunnen, dem schönen Mammutbaum, den bepflanzten Hochbeeten und dem Spielplatz fühlen sich Gross und Klein wohl.
Öffnungszeiten Offenes Pfarrhaus:
Montag–Freitag 8–20.00
Samstag 8-19.15
Sonntag 8-13.00
Gemeinden
Die Pfarrei Peter und Paul umfasst die drei politischen Gemeinden Aarau, Küttigen-Rombach und Biberstein. Der Stadtteil Aarau Rohr gehört zur Pfarrei Buchs-Rohr.
Patrozinium
Peter und Paul
Unsere Pfarrei Peter und Paul trägt die Begegnung in ihrem Namen. Petrus und Paulus waren Männer mit unterschiedlichen Meinungen. Sie fanden immer einen gemeinsamen Weg.
Ihr Ziel war der Dienst an den Menschen – sie sind uns Vorbild.
Unsere Werte
Gemeinsam unterwegs
Petrus und Paulus – das waren zwei Menschen mit unterschiedlichen Meinungen. Trotzdem begegneten sie sich mit Respekt und blieben im Dialog.Peter und Paul – treffen sich bei uns. Pedro und Paula feiern mit uns. Begegnen wir uns.
Paula und Petra tauschen sich aus. Peter und Paul – wir laden Sie ein zum Feiern, zur Auseinandersetzung, zum Frieden. Im Zeichen der Vielfalt und des Respekts.
Ein wichtiger Ort der Begegnung in Aarau ist das Offene Pfarrhaus › Im Parterre des Pfarrhauses sind alle herzlich willkommen, ob jung oder alt, schwarz oder weiss, reich oder arm.
Zentraler Raum der Begegnung ist die Seelsorge › Wir begleiten Menschen bei schönen und schwierigen Übergängen und sind rund um die Uhr erreichbar.
Alle sind uns wichtig. Im Religionsunterricht › entdecken wir gemeinsam den Glauben, Kinder- und Jugendgruppen bieten wir Raum und Unterstützung, Familien laden wir zum Feiern ein. Menschen aller Altersstufen finden vielseitige Angebote.
Geschichte unserer Pfarrei
Wie sich unsere Römisch-Katholische Pfarrei entwickelte…
eine kurze geschichtliche Darstellung
Vorbemerkung:
Vorweg zu schicken ist, dass wir mittlerweile seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit und einen regen Austausch mit unseren Röm.-Kath. Nachbarpfarreien im Pastoralraum Region Aarau (Buchs-Rohr, Entfelden, Suhr-Gränichen und Schöftland) pflegen sowie im ökumenischen Sinne mit den anderen Kirchen, der Reformierten Kirchgemeinde Aarau und Kirchberg (Küttigen-Rombach Biberstein), mit der Christkatholischen Kirche, mit der Heilsarmee, der Evangelisch-methodistischen Kirche und der Minoritätsgemeinde sowie anderer Freikirchen.
Letztlich sind wir alle nicht nur geschichtlich verbunden – sondern leben und gestalten wir unseren gemeinsamen Glauben an Jesus Christus und seine Botschaft, dessen Geschichte vor 2000 Jahren begann.
Chronologie
10. und 11. Jahrhundert
Ausgrabungen deuten darauf hin, dass es bereits eine Kirche auf Aarauer Stadtgebiet gab. Sie lag im heutigen Telliquartier an einer Furt über der Aare und scheint in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sorgfältig abgetragen worden zu sein, nur das Fundament blieb erhalten.
1275 Ein päpstliches Zehntenverzeichnis belegt, dass Aarau damals wieder über eine Kirche verfügte, diese jedoch der Pfarrei Suhr unterstellt war. Das Gebäude befand sich am selben Standort wie die heutige Kirche, war einschiffig und hatte einen nordostwärts gerichteten, dreiseitig geschlossenen Chor.
1426/27 Bau des Kirchturms
1471 begann unter der Leitung von Werkmeister Sebastian Gisel aus Laufen der Bau der heutigen Kirche.
Im Juli 1479 weihte der Weihbischof von Konstanz die Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria.
1528 bekannten sich 125 Stimmbürger zum «alten Glauben» und 146 Männer zum Glauben, wie er durch die Reformation verkündet wurde.
- Während der Reformation wurden die zwölf Altäre und die in der Kirche angebrachten Bilder zerstört.
In den folgenden 270 Jahren, also bis 1798, wurde in Aarau keine römisch-katholische Heilige Messe mehr gefeiert.
1789 wurde als Folge des Zusammenbruchs des alten Regimes die Helvetische Republik ausgerufen und Aarau zur Hauptstadt erklärt. Die Möglichkeit der freien Niederlassung und die aufkommende Industrialisierung förderten die Vermischung und den Zuzug von Menschen mit anderer Konfession in der Bevölkerung. Sowohl den katholischen Arbeiter*innen als auch den Beamten und Räten der neuen Regierung, die katholischen Glaubens waren, sollte ermöglicht werden, den Gottesdienst in ihrem Ritus zu feiern.
1803 Wiedereinführung katholischer Messen in der Stadtkirche und Errichtung einer Pfarrei
1868 Gründung einer Katholischen Kirchgemeinde
1875 wird die Kirchgemeinde christkatholisch
- Der Zusammensetzung der damaligen aargauischen radikal-liberalen Regierung entsprechend waren diese Pfarrherren dem liberalen, aufklärerischen Zeitgeist geneigte Männer. Das im Vatikanischen Konzil 1870 definierte Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit löste in Deutschland und der Schweiz die altkatholische Bewegung aus, der sich schon bald ohne grossen Widerstand die Pfarrei Aarau anschloss.
- Am 9. Dezember 1873 nahmen die 91 an der katholischen Kirchgemeindeversammlung erschienenen Stimmbürger die von den freisinnigen Katholiken vorgelegte, gegen das neue Dogma gerichtete Resolution an.
- 1873 verliess der letzte vom Regierungsrat gewählte Pfarrer Hermann Müller, 1863-1873, die Stadt. Die Gemeinde wählte daraufhin Melchior Ronca aus Luzern, der vorerst eine schwankende Haltung zur altkatholischen Bewegung zeigte, zum neuen Pfarrer. Im Frühjahr 1875 nahmen 107 Stimmberechtigte die Verfassung der altkatholischen Kirche der Schweiz <heute: christkatholisch> an. 3 Männer enthielten sich der Stimme, darunter Pfarrer Ronca. 3 weitere Männer lehnten ab. Sie wollten papsttreu bleiben.
- Im Dezember 1876 schloss Papst Pius IX. die Altkatholiken aus der Kirche aus. Die altkatholische Pfarrei wurde von der Regierung in alle Rechte der bisherigen katholischen Pfarrei eingesetzt. Deren ganzer Besitz, Paramente, liturgische Gegenstände, Akten und die staatliche Dotation, gingen an die neue kirchliche Gemeinde über. Damit verbunden war auch das Recht, im Chor der reformierten Stadtkirche Gottesdienst zu halten.
- Die treugebliebenen Stadtbewohner, darunter zahlreiche Dienstboten, waren nun gezwungen, zum Gottesdienstbesuch den weiten Weg nach Erlinsbach oder Schönenwerd unter die Füsse zu nehmen und auch die Kinder dort taufen zu lassen.
1878 Neuanfang eine römisch-katholische Kirche in Aarau zu gründen
- Martin Mösch-Gassler (1837-1897), Kanzleisekretär im Regierungsgebäude, aus Frick stammend, wandte sich an den befreundeten Benediktinerpater Martin Kiem, aus dem Kloster Muri-Gries. Auf Möschs Wunsch trug dieser am 6. Dezember 1878 dieses Anliegen dem Pfarrer und Dekan Johann Anton Rohn in Rohrdorf vor mit der Bitte, die aargauischen Dekane möchten sich der Aarauer Katholiken annehmen und zu einer Lösung beitragen.
- Am 2. Dezember 1879 kam die kantonale Priesterkonferenz zum einstimmigen Beschluss, ein Konsortium zu bilden und den Bauplatz zu kaufen. Es sollte dies durch einen Mittelsmann geschehen. Ein direkter Kaufabschluss durch das katholische Konsortium wäre bei der damaligen feindseligen Stimmung gegen die «Römischen» in Aarau mit Sicherheit hintertrieben worden.
11.12.1879 Grundstückskauf an der Kasinostrasse
- Kaufvertrag zwischen dem Kaufmann Albert Büchler-Nauer aus Zürich, der als Mittelsmann handelte, und dem Verkäufer des Areals, Jakob Riniker, Lohnkutscher
1. Juli 1880 Beginn der Tätigkeit des «Bau- und Garantiekomitee für die römisch-katholische Kirche in Aarau». Seine Aufgabe als Eigentümerin aller der Kirchgemeinde gehörenden Liegenschaften bestand darin, die Sicherstellung ihres Eigentums für den römisch-katholischen Kultus im Falle etwa wieder auftretender Spaltungen in der Pfarrei zu gewährleisten
Februar 1882 Anerkennung als juristische Person durch den Regierungsrat.
1881-82 wird ein neoromanischer Kirchenneubau nach Plänen von Wilhelm von Tugginger, Solothurn, errichtet
Nach Überlegungen für eine Erweiterung oder einem Neubau auf gleichem Gelände entschliesst man sich für einen neuen Bauplatz.
1937 wird das sogenannte Feergut samt Gebäude für die katholische Kirchgemeinde erworben
Architekt Werner Studer, Solothurn, gewinnt 1937 den Wettbewerb zum Kirchenbau
18.8.1940 findet die Weihe der neuen Kirche statt und der Abbruch der alten Kirche
1960 werden die Glocken aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau, aufgehängt
1.1.1972 Gründung der Kreiskirchgemeinde Aarau
1985/86 Der Haupteingang der Kirche von der strassenseitigen Längsseite (Westen) zur Giebelseite (Norden) verlegt.
2003 Renovation des Pfarrhauses
15.11.2004 Brand im Kircheninnenraum durch Brandstiftung
- Kirche wird durch Andreas Marti und Partner, Aarau, renoviert, wobei die Flankenwände zum Chor entfernt, die Seitenschiffswände mit Holz verkleidet werden und der Eingangsbereich mit Taufkapelle neu geordnet wird.
Aarau im März 2020, Burghard Förster
Quellen:
wikipedia.org/wiki/Stadtkirche_Aarau (28.2.2020)
ww.ag.ch/denkmalpflege (4.3.2020)
Leo Schmid, Aus dem Aarauer Pfarrei-Archiv, Aarau 1998
Ökumene
Wir pflegen die ökumenische Zusammenarbeit mit den Christinnen und Christen der anderen Konfessionen.
Wir feiern ökumenische Gottesdienste
– in der Woche der Einheit im Januar auf Kirchberg / Küttigen
– zur Eröffnung der Fastenzeit am ersten Fastensonntag
– am eidgenössischen Buss- und Bettag
und realisieren zusammen Projekte und Anlässe (Kirchentage, Beteiligung an der Herbstmesse MAG u.a.)
Mitglieder
Text folgt
Anderssprachige Missionen
Die Pfarrei Peter und Paul ist Gastgeberin der Missionen aus Italien, Tschechien, Albanien, Sri Lanka und den Philippinen.