Pfarreisekretär:in

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Stellenausschreibung

Die Römisch-Katholische Pfarrei Peter und Paul in Aarau ist eine offene Pfarrei und ein aktiver und lebendiger Teil des Pastoralraums Region Aarau und der Stadt Aarau.

Wir suchen für das Sekretariat ab sofort oder nach Absprache eine:n

Pfarreisekretär:in 20–30%

Unsere Kirche sowie das Offene Pfarrhaus und der Platz davor sind wichtige Orte der Begegnung. Hier feiern und begegnen sich Menschen, von Kindern bis Senioren, Familien und Menschen verschiedenster Kulturen.

Ihre Aufgaben umfassen

Allgemeine Sekretariatsaufgaben:

  • Ferienvertretung und Abdecken der Präsenzzeiten
  • E-Mails bearbeiten
  • Bedienen des Telefons und des Schalters
  • Einkauf und Bestellung von Büromaterial, Briefmarken etc.
  • Kalender- und Reservationsprogramm Verowa bewirtschaften

Bereich Öffentlichkeitsarbeit:

  • Pfarreiblatt erstellen
  • Website bearbeiten
  • Werbung/Flyergestaltung
  • Inserate-Eingabe
  • Kommunikation und Medien

Sie bringen mit

  • Offenheit und Freude an der Arbeit mit Menschen
  • Gute Umgangsformen, Zuverlässigkeit und Diskretion
  • Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche
  • Eine positive Grundhaltung gegenüber der Kirche
  • Commitment zur sozial-diakonischen Ausrichtung im Offenen Pfarrhaus
  • Eine kaufmännische oder gleichwertige Ausbildung
  • Gute PC-Anwenderkenntnisse (Grafik, Design, Social Media)

Was Sie erwartet

  • Einbettung in ein offenes, innovatives Team
  • Eine gute Infrastruktur
  • Attraktive, zeitgemässe Anstellungsbedingungen

Mit Ihren Fragen und für weitere Auskünfte wenden Sie sich an: Burghard Förster (Pfarreileiter) 062 832 42 00; Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form schicken Sie bitte bis 15.02.2025 an Burghard Förster und Marlene Brand (Ortskirchenpflege, Ressort Personal)


Von der Volkskirche zur Kirche der Völker

Gedanken zum Jahreswechsel von Samuel Behloul

Von der Volkskirche zur Kirche der Völker

Gedanken zum Jahreswechsel von Dr. Samuel Behloul, Leiter des Pastoralraums Region Aarau

Dr. Samuel Behloul: «Es braucht Bewusstseinsstürmer.»

In weniger als zwei Wochen werden wir dem noch laufenden Jahr definitiv Adieu sagen. Aus kirchlicher Perspektive geht ein Jahr zu Ende, das erneut von defizitorientierten Narrativen und Diskussionen geprägt wurde.

Sowohl in den kirchlichen wie auch den nichtkirchlichen Medien wurde mit fleissiger Regelmässigkeit über die immer neuen Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten berichtet, die Auflösung kirchlicher Milieus beklagt und das Narrativ vom Verschwinden der Volkskirche immer wieder aufs Neue bemüht.

Worüber wir aber wenig bis kaum etwas hören oder lesen konnten – auch in den kirchlichen Medien nicht –, ist die Antwort auf die Frage, ob und was Neues aus all diesen dynamischen Prozesses hervorgeht. All die innerkirchlichen Klagelieder übertönen nämlich die wichtige Tatsache, dass wirklich etwas Neues entsteht bzw. inzwischen bereits da ist: Aus der traditionellen und milieugeprägten Volkskirche ist eine Kirche der Völker hervorgegangen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes «katholisch» geworden.

Unter «katholisch» verstehe ich das, was «katholisch» ursprünglich bedeutete: die Universalität und die kulturelle Vielfalt der Kirche. Diese Vielfalt markierte auch die Anfänge der Kirche, und sie gehörte einst zum Wesensmerkmal der Ur-Kirche. Und 2000 Jahre danach sind wir nun, migrationsbedingt, von dieser Ur-Katholizität der Kirche auch in der Schweiz eingeholt worden. Die Katholische Kirche in der Schweiz war in kultureller Hinsicht noch nie so lebendig und vielfältig, wie sie es heute ist. Wir haben heute nicht nur grosse Ähnlichkeiten mit der Ur-Kirche, sondern können von ihr auch lernen, wie mit dieser nicht selten herausfordernden Vielfalt umzugehen ist. Auch in der Ur-Kirche musste man dieses «Katholisch-Sein» erlernen. Wie gelang dieser Lernprozess damals?

Drei Voraussetzung waren dafür nötig: erstens ein spezifisches sozial-diakonisches Engagement, welches sich nicht bloss als ein humanitärer Akt unter vielen verstand, sondern im Vermächtnis Jesu von der Einheit des Gottes- und Menschendienstes begründet war; zweitens eine Dialog-Kultur, die die Menschen in der Vielfalt ihrer nicht nur materiellen, sondern auch spirituellen, liturgischen, rituellen und kulturbedingten Bedürfnissen ernst nahm; und drittens eine Verkündigung, die sich als Gegenerzählung zur allgemeinen Resignation, als Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit verstand.

Diese drei Dimensionen, die Einheit von Gottes- und Menschen-Dienst, der Dialog und die Verkündigung, haben der Ur-Kirche unter den damals äusserst widrigen sozio-politischen Bedingungen nicht nur das Überleben gesichert. Davon hing auch ihre Glaubwürdigkeit ab. Und davon hängt auch die Glaubwürdigkeit und die Zukunft unserer Kirche heute ab. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, brauchen wir in unserer Kirche der Völker heute weder Untergangspropheten noch Strukturstürmer. Es braucht vielmehr Bewusstseinsstürmer. Denn im Dickicht von defizitorientierten Narrativen und Diskussionen auf der einen und vorauseilenden Anpassungs- und Umstrukturierungszwängen auf der anderen Seite geht zunehmend vergessen, wer wir als Kirche sind, was unser Auftrag ist, worin sich dieser Auftrag von anderen Dienstleistungsanbietern unterscheidet und was ihn einzigartig macht.

Das müssen wir uns gerade in Zeiten der definitiv schwindenden Selbstverständlichkeiten traditioneller Volkskirchlichkeit verstärkt ins Bewusstsein rufen. Und das wünsche ich uns allen im neuen und in den kommenden Jahren.


16. Dezember 2024 | Dr. Samuel Behloul


Dankesessen

Entfelden 2025

Liebe freiwillig Engagierte

Der Donnerstag, 5. Dezember 2024, ist der UNO-Tag der Freiwilligen.

Ohne den Einsatz vieler freiwillig helfender Hände wäre so vieles in unserer Pfarrei und in unserer Welt nicht möglich. Deshalb ist es uns wichtig, jedes Jahr von neuem am 5. Dezember an die Arbeit der freiwillig Engagierten zu denken und dafür zu danken.

Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir in unserer Pfarrei so viele freiwillig Engagierte haben, sei es in Vereinen und Gruppierungen oder als Einzelpersonen. Nur durch ein aktives Wirken der Freiwilligen ist ein pfarreiliches Miteinander und Füreinander möglich. Über 150 Personen leisten in verschiedenster Art für unsere Pfarrei Freiwilligenarbeit. Diese ehrenamtliche Arbeit ist Gold wert!

Für alle diese helfenden Hände und die gelebte Nächstenliebe danken wir von Herzen und laden Euch zum Dankesessen für freiwillig Engagierte und Mitarbeitende am Samstag, 18. Januar 2025, ein.

Wir beginnen mit dem Gottesdienst um 18.00 Uhr, der vom Kirchenchor musikalisch und gesanglich gestaltet wird, anschliessend gemeinsames Nachtessen im Pfarreizentrum mit Unterhaltung.

Wir freuen uns auf Euer Kommen und wünschen Euch gute Gesundheit, besinnliche Adventszeit, frohe Festtage und für das neue Jahr den Segen Gottes.

Herzliche und dankbare Grüsse.

Im Namen des Pfarreiteams und der Kirchenpflege,

Dr. Samuel Behloul und Stafan Pöder

Anmeldung


30. November 2024 | Samuel Behloul


Samuel Behloul

zum Pastoralraum ›

Bericht aus dem Pastoralraum Region Aarau

Abschrift des Vortrags von Samuel Behloul, gehalten an der Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 26. November 2024

Samuel Behloul ist Pfarreileiter in der Pfarrei St. Martin in Entfelden und seit 1. November 2023 Leiter des Pastoralraum Region Aarau.

Geschätzte Mitglieder der Kreiskirchgemeinde, verehrte Damen und Herren

Ich freue mich, dass ich Ihnen aus dem kirchlichen Leben unseres Pastoralraumes berichten darf. Lassen Sie mich mit einer Bemerkung beginnen. Wir haben im Verlaufe des Abends über ganze 10 Traktanden hinweg viel über Strukturen, Zahlen, Statistiken etc. gehört. Das alles ist kein Selbstzweck. Das alles, vom ersten bis zum letzten Buchstaben, von der ersten bis zur letzten Zahl – das alles dient einem einzigen Zweck: der Ermöglichung der kirchlichen, der pfarreilichen Arbeit in ihrer gesamten Vielfalt und Fülle.

Wir sind nicht einfach eine Firma, ein x-beliebiger Betrieb. Wir sind Kirche und als solche erbringen wir Gottes- und Menschen-Dienst-Leistungen (der Akzent liegt auf Dienst) in der Gesellschaft und für die Gesellschaft, oft auch in den Bereichen, in denen andere nichtkirchliche Leistungserbringer nicht gehen können oder wollen, je nachdem. Kurzum: Wir dienen Gott und den Menschen.

Meinen Informationsbericht aus dem Pastoralraum Region Aarau habe ich in zwei Teile gegliedert: Als Erstes folgt ein Blick auf die pastorale Situation im Pastoralraum, und als Zweites mache ich einen Ausblick unter Berücksichtigung der aktuellen Situation in unserer Kirche. Der Pastoralraum Region Aarau besteht aus fünf selbständigen Pfarreien mit fünf Pfarreileitung und Pastoralraumstellen.

1. Werfen wir zunächst einen Blick auf das Pfarreileben.

Im laufenden Jahr waren die 5 Pfarreien auf unterschiedlichen Pfaden des Gott- und Menschen-Dienens unterwegs. In den Pfarreien ist die ganze Gesellschaft generationenübergreifend zu Hause; es geht nicht ausschliesslich um eine bestimmte Altersgruppe, um eine bestimmte Interessengemeinschaft, Sozialschicht oder Lobby-Gruppe – pfarreiliche Arbeit adressiert die Gesellschaft als Ganzes; in der Pfarrei sollen alle eine Beheimatung finden. Das ist unser Anspruch, und das ist uns auch im laufenden Jahr gut gelungen.

2024 ist in den Pfarreien Neues entstanden, aber auch Bewährtes erfolgreich gepflegt worden. Wir befanden uns zwischen Neuerung und Kontinuitätswahrung. Hier eine Auswahl aus einzelnen Pfarreien:

Aarau
Zu dem seit längerem bestehenden Standbein der Pfarrei, dem Offenen Pfarrhaus, ist im laufenden Jahr ein neues sozial-diakonisch ausgerichtetes Projekt hinzugekommen: Café Paula. Café Paula versteht sich als ein niederschwelliges Angebot, das Menschen Begegnung, Vernetzung und nicht zuletzt auch Begleitung ermöglicht.

Suhr-Gränichen
Neue Gottesdienstformate sind entstanden, «Fiire mit Familie» und «Fiire am Tisch», die entweder in der Kirche oder im Pfarreizentrum kreativ und interaktiv gefeiert werden. Hier geht es um Erprobung von neuen Formen der Glaubenskommunikation.

Buchs-Rohr
Im laufenden Jahr rückten die Pfarreien Buchs-Rohr und Suhr-Gränichen näher zusammen. Im Juli hat man die Liturgiepläne aneinander angepasst. Konkret heisst dies, dass Gottesdienste an den Wochenenden im Wechsel in den jeweiligen Pfarreien gefeiert werden. An hohen Feiertagen wie Ostern, Weihnachten oder auch an Patrozinien werden weiterhin separate Gottesdienste in jeder Pfarrei stattfinden. Das Zusammenrücken der beiden Pfarreien soll in Zukunft noch vertieft werden.

Am 27. Oktober wurde der langjährige Pfarreileiter Diakon Marco Heinzer verabschiedet. Seit dem 1. November hat die Pfarrei eine neue Leitung, Peter Bernd. Er ist zugleich Leitender Priester im Pastoralraum Region Aarau.

Schöftland
In Schöftland wurde vor allem in Nachhaltigkeit investiert, sei es im Umgang mit Energie oder in der Pflege der Umgebung. Gemäss dem schwergewichtig diakonischen Profil der Pfarrei war man auch im laufenden Jahr engagiert in den Bereichen Wegbegleitung und in der Alzheimervereinigung. Letzteres ermöglichte einen wichtigen Gesprächs- und Erfahrungsraum für Angehörige von Menschen mit Demenz. Generell lässt sich sagen: Viele Träume wurden realisiert.

Entfelden
Im laufenden Jahr war man in Entfelden mit dem Ziel unterwegs, die Vernetzung von jungen Familien und von verschiedenen Altersgruppen durch generationenübergreifende Angebote zu stärken. In die Mini-Schar wurden 15 neue Buben und Mädchen aufgenommen. Insgesamt sind jetzt knapp 50 in der Minischar. Der Kinderchor «St. Martins Singspatzen» hatte seinen ersten Auftritt mit dem Kirchenchor am Patrozinium. Ein Auftritt ist auch nächstes Jahr wieder geplant. In der Ökumene sind wir neue Wege gegangen. So haben der ref. Gospelchor bei der Firmfeier und die Syrisch-Orthodoxe Gemeinschaft beim Schulabschluss-Gottesdienst mitgewirkt. Und Entfelden ist eine Pfarrei der «Mantel-Teilung» (St. Martin). Solidarisches Wirken ist ein Teil der pfarreilichen DNA. Auch in diesem Bereich waren wir vor Ort mit konkreten Hilfeleistungen und viele Hausbesuchen sozial-diakonisch aktiv.

Zusammenfassend: Das kirchliche Leben in den 5 Pfarreien ist vielfältig, lebendig, generationenübergreifend, innovativ, sozial und nachhaltig.

Fachstellen im Pastoralraum
Wenn es um die Fachstellen geht, so gibt es für das laufende Jahr Gemischtes und zum Teil wenig Erfreuliches zu berichten. Die von der Kreiskirchenpflege verordnete Sparmassnahme von 5 % auch im Pastoralraum-Budget infolge des gemeldeten Liquiditätsproblems führte dazu, dass einzelne Fachstellen infrage gestellt wurden.

Wegbegleitung
Mit der Fachstelle Wegbegleitung bietet der Pastoralraum Region Aarau Menschen konkrete Hilfe im Alltag an – bei der Suche nach Arbeit oder einer Wohnung, beim Gang auf ein Amt, beim Ausfüllen von Formularen etc. Die Fachstelle Wegbegleitung richtet sich an Menschen, die während einer gewissen Zeit auf Unterstützung in der Bewältigung ihres Alltags angewiesen sind. Diese Unterstützung wird von Freiwilligen erbracht.

Im Juni dieses Jahres entschied die Kreiskirchenpflege, diese Fachstelle auf Ende 2024 einzusparen – was auch eine Kündigung für die Stelleninhaberin bedeutet hätte. Das Argument war, die Wegbegleitung sei eine Verdoppelung der Arbeit des Kirchlich Regionalen Sozialdienstes (KRSD). Vom Pastoralraum-Leitungsteam wurde darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht der Fall ist: Die Wegbegleitung betreut Menschen fallübergreifend, sie übernimmt Fälle von anderen Sozialdiensten wie der Caritas, Pro Senectute, der Lungen- oder Krebsliga oder eben auch vom KRSD, wenn dieser mit einzelnen Fällen nicht weiterkommt. Und besonders wichtig bei der Wegbegleitung ist: Sie ist physisch näher bei den Menschen, dank Freiwilligen, die sich bei der Wegbegleitung engagieren. Sie gehen zu ihren Klienten nach Hause.

Die Wegbegleitung ist vor allem für die «versteckte» Armut wichtig, das heisst bei verschiedenen Formen der Verwahrlosung bei Jung und Alt. Es geht gar nicht um materielle Hilfe. Und die Wegbegleitung wirkt präventiv: Klienten werden begleitet bzw. aufgefangen, bevor sie in die Sozialhilfe abrutschen. Daraus ergibt sich auch der gesamtökonomischer Wert der Wegbegleitung: Prävention spart Geld.

Mit diesen Argumenten hat das Pastoralraum-Leitungsteam dann einen Rückkommensantrag an die Kreiskirchenpflege gestellt für die Beibehaltung der Wegbegleitung. Die Kreiskirchenpflege hat im August der pastoralen Seite den Auftrag erteilt, eine Arbeitsgruppe zu bilden, welche einzelne Varianten für eine zukünftige Verortung der Wegbegleitung im Pastoralraum erarbeiten und bis Mai 2025 der Kreiskirchenpflege vorlegen soll. Konkret sollen folgende Varianten geprüft werden:

  • eine Integration in den KRSD
  • eine Beheimatung in einer Pfarrei oder
  • eine Eingliederung in der Landeskirche.

Die Arbeitsgruppe ist bereits formiert worden und arbeitet an einem neuen Konzept.

Regionale Jugendarbeit
Die regionale Zusammenarbeit in der Jugendarbeit bietet Jugendlichen eine Chance, mit Gleichgesinnten aus anderen Pfarreien in Kontakt zu treten. Sie ermöglicht die Durchführung von Anlässen, die für eine einzelne Pfarrei nicht möglich wären: eine Jugendreise, ein Skitag, Ausflüge etc.

Der aktuelle Stellenleiter Frank Krause wird per Ende Januar 2025 pensioniert. Die Kreiskirchenpflege hat entschieden, diese Stelle aus Spargründen nicht neu zu besetzten. Die pastorale Seite hat auch auf diese Massnahme mit einem Rückkommensantrag reagiert. In diesem Fall ohne Erfolg. Aber immerhin behält die regionale Jugendarbeit ihre Projektgelder in Höhe von 10’000 Franken pro Jahr, um einzelne Anlässe oder neue Formate auf pfarreiübergreifender Ebene organisieren und realisieren zu können.

Kirchlicher Regionaler Sozialdienst
Der Kirchliche Regionale Sozialdienst (KRSD) setzt sich gemeinsam mit den Pfarreien des Pastoralraums Region Aarau für verbesserte Lebenssituationen von Menschen der Region ein.

Einige Fakten zum laufenden Jahr (von Sarah Lohr, Stellenleiterin):

  • Per 31.10.2024 führte der KRSD Region Aarau 695 Beratungskontakte. Davon waren 60% Kurzberatungen (das heisst Beratungen bis zu einer Stunde) und 40% Dossier-Beratungen (das heisst Beratung bis zu 20 Stunden). Aufgerechnet ist bis Ende Jahr mit 800 Beratungskontakten zu rechnen.
  • Geht man bei den Dossier-Beratungen von durchschnittlich 10 Beratungsstunden aus und bewertet man diese mit Fr. 50.00, so wurde allein für diese Gruppe Beratungsarbeit im Wert von Fr. 139’000.00 geleistet.
  • Geht man bei den Kurzberatungen von einem Durchschnitt von 30 Minuten à Fr. 25.00 aus, kommen nochmals Leistungen im Wert von Fr. 10’425.00 dazu.
  • Allein mit der Beratung zahlt sich das Angebot für die Kirchgemeinden daher bereits per 31.10.2024 aus.
  • Der KRSD Region Aarau hat im Jahr 2024 bislang 23 Jugendberatungen geführt. Dieses Angebot wird in Anbetracht der bereits getroffenen Sparmassnahmen bei der regionalen Jugendarbeit noch wichtiger.
  • Die meisten Anfragen kamen aus Suhr (83), gefolgt von Aarau (77) und Oberentfelden (63). Aus Buchs hatten wir 32 Anfragen. Dies zeigt, dass wir von Personen aus dem ganzen Pastoralraum wahrgenommen und aufgesucht werden.
  • Mit der Online-Börse macht der KRSD nachhaltige und karitative Unterstützung für armutserfahrene Menschen möglich und ist damit in den öffentlichen Verwaltungen und bei Drittstellen sichtbar.
  • Es findet aktive Vernetzung mit den Fachstellen im Raum Aarau statt, womit die Kirche und deren Engagement noch sichtbarer wird.

2. Ausblick

Am vergangenen Sonntag hat die Kirche das Christkönig-Fest gefeiert. Das alte Kirchenjahr geht in wenigen Tagen zu Ende, und ein neues beginnt am Sonntag. Wir können uns also am Sonntag alles Gute für das neue Kirchenjahr wünschen. In etwa 5 Wochen werden wir auch dem kalendarischen Jahr adieu sagen.

Egal, ob man sich am Kirchenjahr oder am kalendarischen Jahr orientiert: Aus kirchlicher Perspektive geht eine Zeit zu Ende, die erneut von defizitorientierten Debatten geprägt war. Sowohl in den kirchlichen wie auch nichtkirchlichen Medien wurde mit fleissiger Regelmässigkeit über immer neue Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten berichtet, die Auflösung kirchlicher Milieus wurde beklagt und das Verschwinden der Volkskirche immer wieder bemüht.

Wenn aber das eine oder das andere offenbar definitiv verschwindet oder sich auflöst, was bleibt dann bzw. was entsteht daraus? Darüber hören wir kaum etwas – auch in den kirchlichen Medien nicht. Und die Vorschläge, die kommen, sind nicht unbedingt ermutigend: Sie bewegen sich zwischen Strukturerstürmung auf der einen und Insolvenzvorschlägen auf der anderen Seite.

All die innerkirchlichen Klagelieder übertönen aber die wichtige Tatsache, dass tatsächlich etwas Neues entsteht bzw. bereits da ist: Aus der Volkskirche wurde eine Kirche der Völker. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes «katholisch» geworden.

Mit katholisch meine ich hier nicht eine kirchenjuristische Bezeichnung im Sinne der Abgrenzung gegenüber anderen Konfessionen. Mit katholisch meine ich das, was «katholisch» ursprünglich bedeutet: die Universalität und die kulturelle Vielfalt unserer Kirche. Das war ein Wesensmerkmal der Urkirche, und das hat der Urkirche das Überleben in einer damals an und für sich aussichtslosen Situation gesichert.

Und wir sind nun, migrationsbedingt, von dieser Urkatholizität auch in der Schweiz eingeholt worden. Die katholische Kirche in der Schweiz war in kultureller Hinsicht noch nie so lebendig und vielfältig, wie sie es heute ist. Schon ein flüchtiger Blick auf das Pfarreileben unserer fünf Pfarreien im Pastoralraum genügt. Und glauben Sie mir: Um diese Vielfalt und die Inklusionsfähigkeit unserer Kirche werden wir von anderen christlichen Gemeinschaften beneidet.

Wir haben heute nicht nur grosse Ähnlichkeiten mit der Urkirche. Wir können von ihr auch viel lernen, wie mit dieser – nicht selten herausfordernder – Vielfalt umzugehen ist. Auch in der Urkirche musste man dieses «Katholisch-Sein» neu lernen. Wie gelang dieser Prozess damals? Auf einen Satz gebracht: Man hatte das ganzheitliche Wohl des Menschen im Blick. Drei Voraussetzung mussten dafür erfüllt werden:

1. Gottes- und Menschen-Dienst
Im Leben der Urkirche war der Dienst am Nächsten kein Selbstzweck, kein humanitärer Akt unter vielen, kein Akt aus einem vorübergehenden Mitleidgefühl oder aus irgendeinem Selbstverwirklichungsdrang. «Man kann Brot auch ohne Liebe geben; aber wenn man Liebe gibt, wird man immer auch Brot geben», so hat es Tolstoi einmal treffend formuliert. Und Jesus bringt das Programm des Gott- und Menschen-Dienens auf zwei Sätze: «Tut dies zu meinem Gedächtnis». «Und was ihr dem Geringsten unter Euch getan haben, das habt Ihr mir getan.» Das ist das eigentliche Programm des Gottes- und Menschen-Dienstes. Das urchristliche Teilen und Dienen geschahen zum Gedächtnis der eigentlichen Mitte einer vielfältigen Gemeinschaft; und diese Mitte war der auferstandene Christus. Sein Auftrag war: «Tut das alles zu meinem Gedächtnis.» Aufgrund dieser Verschränkung von Gottes-Dienst und Menschen-Dienst, von Liturgie/Eucharistie und Diakonie strahlten christliche Gemeinden in der Antike hohe Anziehungskraft auf ihre Umwelt aus. Miteinander ein Mahl feiern, teilen und einander dienen, Gott und den Menschen dienen – dies waren die ersten Voraussetzungen für die christliche Perspektive eines ganzheitlichen Wohls der Menschen.

2. Dialog-Kultur
Zum ganzheitlichen Wohl der Menschen in der Kirche gehört auch, dass man Menschen ernstnimmt, in der Vielfalt ihrer nicht nur materiellen, sondern auch spirituellen, liturgischen, rituellen und kulturbedingten Bedürfnisse. Dialog ist die zweite Voraussetzung für eine ganzheitlich dienende Perspektive auf den Menschen. Innerhalb der Kirche wird zwar viel und zum Teil sehr heftig diskutiert, Dialoge bleiben aber oft aus. Diskussionen folgen oft dem Gesetz des Stärkeren; der oder die Lauteste setzt sich durch, hält sich für unfehlbar; bei solchen Diskussionen wird immer jemand ausgeschlossen, übertönt und nicht gehört; Dialoge hingegen sind inklusiv. Und ein innerkirchlicher Dialog ist heute ein Gebot der Stunde. Tut not.

3. Gutes erzählen
Auf die Menschen mit einem guten Wort, mit Erfreulichem und Mutmachendem zuzugehen; ihnen gute Nachricht überbringen, eine Gegenerzählung zu den allgemeinen Resignations- und Negativschlagzeilen entwickeln. Gegen alle Hoffnungslosigkeit von der Hoffnung erzählen. Das ist die christliche Verkündigung, das Bezeugen des Wortes Gottes als dritte Voraussetzung für das ganzheitliche Wohl der Menschen in der Kirche. Diese drei Dimensionen – Gottes- und Menschen-Dienst, Dialog und Verkündigung – sind miteinander systemisch verschränkt, man darf und kann sie nicht gegeneinander ausspielen.

Das hat auch der Urkirche das Überleben gesichert. Und davon hängt auch die Glaubwürdigkeit und die Zukunft unserer Kirche heute ab.

Das Bewusstsein dafür zu schärfen, brauchen wir in unserer Kirche heute mehr denn je. Wir brauchen keine Strukturstürmer, sondern Bewusstseinstürmer. Denn wir vergessen immer wieder, wer wir sind und was unser Auftrag ist, worin sich dieser Auftrag unterscheidet von anderen Dienstleistungsanbietern, was diesen Auftrag einzigartig macht. Das sollen wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen. Und das wünsche ich uns allen im neuen Kirchen- und im neuen kalendarischen Jahr.

Abschliessend möchte ich einen herzlichen Dank aussprechen: allen Haupt- und Nebenamtlichen sowie freiwillig tätigen Personen, die sich in den Pfarreiteams, in den Ortskirchenpflegen und in der Kreiskirchenpflege engagieren und das kirchliche Leben in seinen vielfältigen Bezügen ermöglichen.


28. November 2024 | Samuel Behloul


Kirchensteuer steigt auf 19 Prozent

Bericht der Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau 2024

Kirchensteuer steigt auf 19 Prozent

Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 26. November 2024 in Aarau

149 Stimmberechtigte nahmen an der Jahresversammlung in der Kirche Peter und Paul in Aarau teil.

Die Mitglieder der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau stimmten gestern Abend an ihrer Jahresversammlung in Aarau einer Anhebung der Kirchensteuer auf 19 Prozent zu. Die Erhöhung um einen Prozentpunkt sei angesichts sinkender Mitgliederzahlen und rückläufiger Steuereinnahmen unvermeidbar, erklärte Andreas Pechlaner, Ressortleiter Finanzen der Kreiskirchenpflege. Trotz des neuen Steuerfusses müssten die Ortskirchgemeinden Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen künftig mit geringeren Mitteln auskommen. Für 2025 sind die Steuereinnahmen mit knapp 8,3 Millionen Franken rund 280’000 Franken tiefer budgetiert als für 2024. Geplante Renovationsarbeiten an kirchlichen Gebäuden würden um zwei Jahre verschoben. Bei der Budgetierung seien zudem sämtliche Sparmassnahmen berücksichtigt worden, die den Grundauftrag der Kirche nicht massgeblich tangierten, so Pechlaner weiter. Für das kommende Jahr rechnet er mit einem ausgeglichenen Budget.

Die Jahresrechnung 2023 wurde von den 149 anwesenden Mitgliedern ohne Gegenstimme genehmigt. Sie schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 132’000 Franken. Ebenfalls gutgeheissen wurden die Kreditabrechnungen für die Sanierungsarbeiten an den Pfarrhäusern in Aarau und Entfelden, wobei beide Verpflichtungskredite unterschritten wurden.

Für Markus Greiner, Präsident der Kreiskirchenpflege, war die gestrige Versammlung seine letzte. Er tritt per Ende Jahr zurück und beendet damit nach mehr als 16 Jahren seine Behördentätigkeit in der Katholischen Kirche. In seinem Ausblick zur strategischen Entwicklung hob er die Bedeutung hervor, sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft zu stellen. Die Migration habe die Kirchgemeinde Aarau nachhaltig geprägt: Ab den 1950er-Jahren stiegen die Mitgliederzahlen kontinuierlich, und 1972 wurde die Kreiskirchgemeinde mit fünf eigenständigen Ortskirchgemeinden gegründet. Damals seien vor allem Menschen katholischen Glaubens zugezogen, während sich heute eine gegenläufige Tendenz abzeichne. Viele Neuzuzüger hätten keinen Bezug mehr zur Kirche oder gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an. Diese Entwicklung sei für die strategische Ausrichtung der Kirche entscheidend. «Vor 60 Jahren sind wir gewachsen, heute schrumpfen wir», resümierte Greiner. Er stellt die derzeitige Struktur der Kreiskirchgemeinde infrage. Langfristig werde sich das Modell mit fünf selbständigen Pfarreien kaum halten lassen. «Der Kreis wird sich schliessen, und wir werden dahin zurückgehen, wo wir hergekommen sind», so der scheidende Präsident.

Zum Abschluss wählten die Stimmberechtigten Fabrizio Collesano aus Suhr-Gränichen und Patrick Herzog aus Entfelden in die fünfköpfige Finanzkommission der Kreiskirchgemeinde Aarau.


Beschlüsse nach Traktanden

  1. Das Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 28. November 2023 in Buchs wird genehmigt.
  2. Die Anpassung der Kirchgemeindeordnung wird einstimmig genehmigt.
  3. Die Kreditabrechnung «Sanierung und Erneuerung Pfarrhaus Aarau» wird grossmehrheitlich genehmigt.
  4. Die Kreditabrechnung «Sanierung und Erneuerung Flachdach Pfarrhaus Entfelden» wird ohne Gegenstimme genehmigt.
  5. Die Jahresrechnung 2023 wird ohne Gegenstimme genehmigt.
  6. Die Informationen zum Strategieprozess werden zur Kenntnis genommen.
  7. Das Budget 2025 mit einem Steuerfuss von 19% wird grossmehrheitlich genehmigt.
  8. Der Finanz- und Investitionsplan 2026–2029 wird zur Kenntnis genommen
  9. Fabrizio Collesano, Suhr-Gränichen, wird grossmehrheitlich, Patrick Herzog, Entfelden, ohne Gegenstimme in die Finanzkommission der Kreiskirchgemeinde Aarau gewählt.
Gemäss Artikel 32 des Organisationsstatuts der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aarau sind positive und negative Beschlüsse der Kreiskirchgemeindeversammlung der Urnenabstimmung zu unterstellen, wenn dies von einem Fünftel aller oder mindestens 300 Stimmberechtigten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich verlangt wird.

Unter Traktandum 11 berichtete der Leiter des Pastoralraums, Samuel Behloul, aus dem pastoralen Leben in den fünf Pfarreien und den Fachstellen im Pastoralraum.

Abschrift des Vortrags von Samuel Behloul


27. November 2024 | Dani Schranz

Traktanden und Informationen der Jahresversammlung 2024

«Es braucht ein gegenseitiges Zusammentun.»

Gespräch mit Peter Bernd.

Peter Bernd, Leiter der Pfarrei St. Johannes Buchs-Rohr: «Kreativität sollte immer von der biblischen Vision ausgehen.»

«Es braucht ein gegenseitiges Zusammentun.»

Am 8. Dezember findet in Buchs-Rohr die Einsetzung des neuen Pfarreileiters Peter Bernd statt. Nebst seiner Tätigkeit in der Pfarrei wird er Leitender Priester des Pastoralraums.

Dani Schranz: Bis vor wenigen Wochen warst du Pfarreileiter in Biel, davor in Frenkendorf-Füllinsdorf im Kanton Basel Landschaft. Welche weiteren Stationen in deiner Laufbahn haben dich geprägt?

Peter Bernd: Ganz klar die mehr als zwanzigjährige Ordensmitgliedschaft bei den Pallottinern von 1984 bis 2007. Dazu gehört auch die erste pastorale Zeit in Augsburg, zuerst als Diakon und dann als Kaplan. 1992 wurde ich ordiniert und kam 1996 in die Schweiz nach Fribourg. Da habe ich Philosophie studiert, was einen erheblichen Perspektivenwechsel gezeitigt hat – es eröffnete sich mir beispielsweise eine völlig andere Sicht auf das Mittelalter, eine Relativierung von Thomas von Aquin und damit verbunden eine Relativierung der vermeintlich «unabänderlichen» Theologie.

Was hat dich bewogen, in den Orden der Pallottiner ein- und dann wieder auszutreten?

Ich gehöre zu einer Generation, die stark kirchlich sozialisiert wurde. Mit Beendigung der Schule spürte ich einen starken jugendlichen Idealismus in mir. Ich wollte etwas für Menschen tun und für sie da sein. Und ich hatte eine Faszination dafür, wie man Kirche erleben kann. In der Nähe meines Wohnorts machte ich dann Bekanntschaft mit den Pallottinern und bin in den Orden eingetreten. Anlass für den Wiederaustritt war eine negative Erfahrung mit dem damaligen Provinzial. Der Orden mit seiner eigenen Struktur innerhalb der allgemeinen kirchlichen Struktur wurde mir angesichts meiner eigenen, kritischen Entwicklung zusehends zu eng.

Nun kommst du in einen grossen Pastoralraum mit fünf Pfarreien und einem heterogenen Angebot. Wo möchtest du in deiner Pfarrei Schwerpunkte legen?

Das ist momentan noch schwierig zu sagen. Es gibt ein Zitat von Hilde Domin, das ich gern verwende: «Ich setzte den Fuss in die Luft, und sie trug.» In Buchs wurde ich gleich zu Beginn mit der Tatsache von Sparmassnahmen und Stellenkürzungen konfrontiert. Das ist eine anspruchsvolle Situation, denn das Team mit drei pastoralen Mitarbeitenden ist klein. Also braucht es eine dauerhafte Entwicklung und eine Zusammenarbeit innerhalb des ganzen Pastoralraums.

Geringe finanzielle Mittel erfordern – oder fördern – ein hohes Mass an Kreativität in der Verkündigung.

Ich werde das, was mich beschäftigt, nach aussen bringen. Dazu gehört Grundsätzliches wie eine Website mit den wichtigsten Grundaussage zur Kirche vor Ort. Und dann werde ich sorgfältig sein in der Verkündigung beziehungsweise in der Vielfältigkeit der so genannt befreienden und emanzipatorischen Theologie. Das darzustellen ist herausfordernd. Man kann damit auf Resonanz stossen oder anecken.

Was ist mit Befreiungstheologie gemeint?

Die Befreiungstheologie entwickelte sich ursprünglich aus der Situation der armen Bevölkerung in Lateinamerika beziehungsweise aus der Auseinandersetzung der Kirche mit dieser Armut. Interessant ist, dass sich die Befreiungstheologie im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil entwickelt hat, welches als erstes aller ökumenischen Konzile die eigentliche, zentrale Botschaft des Evangeliums behandelte, nämlich die Rede vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit. Es geht dabei um die Entwicklung einer Gesellschaft, in der alle Menschen als gleichwertig angesehen werden. Das bedeutet, dass eine solche Theologie die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums deutet. In diesem einen Satz steckt im Grunde schon die Programmatik, die dann als vorrangige biblische Option zugunsten der Armen und Benachteiligten entwickelt wurde. Das ist eine ständige Herausforderung mit der eigenen Gesellschaft. Der Zustand unserer Gesellschaft ist alles andere als paradiesisch und kann nicht endgültig sein. Wie kaum je zuvor leben die Menschen in Angst, dass die Lebensgrundlagen weltweit bedroht sind. Da muss sich die Kirche als verbindende Stimme hörbar machen und sich vernetzen.

Nebst dem Amt als Pfarreileiter wirst du ebenfalls Leitender Priester im Pastoralraum. Welche Aufgaben kommen da auf dich zu?

Es ist vereinbart, dass die Rolle des Leitenden Priesters in den fünf Pfarreien sichtbar wird und ich in Kontakt trete mit den Menschen durch die «Feier des subversiven Sonntags». So wird die Eucharistiefeier gelegentlich befreiungstheologisch als Symbolhandlung definiert – gewissermassen als Gegenbild dazu, wie die Gesellschaft funktioniert. Damit ist mein Pensum schon fast aufgebraucht. Aber ich glaube, dass der gesamte Pastoralraum in Entwicklung ist und sich damit auch die Rollen und Aufgaben im gegenseitigen Einvernehmen verändern dürfen.

Wie kann sich der Pastoralraum entwickeln, damit er deinen Vorstellungen entspricht?

Ich finde es interessant, an verschiedenen Orten zu arbeiten, aber ich finde das Setzen von thematischen Schwerpunkten wichtig. Die Menschen vor Ort haben unterschiedlichste Begabungen. Die Pfarrei in Aarau beispielsweise ist gross genug, um vor Ort vieles zu entwickeln. Das gelingt in den kleineren Pfarreien weniger gut. Hier braucht es ein gegenseitiges Zusammentun und Zusammendenken. Sonst läuft man Gefahr, in immer gleichen kleinräumigen Abläufen steckenzubleiben und keine neuen inhaltlichen Akzente zu setzen. Es wäre meiner Meinung nach wichtig, dass man dies vermeidet. Das bedeutet auch: Im Reden übers Sparen allein liegt schon die Gefahr, eine Abwärtsspirale in Gang zu setzen. Da braucht es Kreativität. Und die sollte immer von der biblischen Vision ausgehen, aus der sich mutige Perspektiven finden lassen.


22. November 2024 | Dani Schranz


Weihnachtsoratorium

Uraufführung am 15. Dezember

Weihnachtsoratorium von Jutta und René Dublanc – Uraufführung

Der Kirchenmusiker René Dublanc hat zu Texten seiner Frau Jutta ein Weihnachtsoratorium komponiert, das am 15. Dezember in der Ref. Kirche Schöftland uraufgeführt wird. An Weihnachten und am 12. Januar folgend weitere Aufführungen in der Kath. Kirche in Schöftland.

Dani Schranz: Für alle, die im Musikunterricht nicht so gut aufgepasst haben: Was ist ein Oratorium?

René Dublanc: Ein Oratorium ist eine musikalische Form eines Gebets, bei dem man sich in einen religiösen Inhalt vertieft. Bei einem Weihnachtsoratorium ist es das weihnächtliche Geschehen, das in der Musik betrachtet und dargestellt wird.

Es gibt bereits unzählige klassische Meisterwerke. Was hat euch motiviert, ein Oratorium zu schreiben?

Jutta C. Dublanc: Das Weihnachtsoratorium hat den Ursprung im «Oratorium zu Tod und Auferstehung, das 2020 während Corona entstanden ist. Nun haben wir gedacht: Wenn wir schon ein Osteroratorium geschrieben haben, warum schreiben wir nicht eins zu Weihnachten?

Welche Botschaft wollt ihr vermitteln?

Jutta: Die zentrale Botschaft ist, ganz kurz zusammengefasst, «Immanuel, Gott ist mit uns».

Zuerst entstand der Text, dann die Musik. Ist es einfacher, Musik zu einem bestehenden Text zu komponieren als «auf der grünen Wiese» zu beginnen?

René: Ja, ganz klar, es ist für mich der natürlichere Weg. Als Musiker brauche ich eine Inspiration, eine Thematik, die ich darstellen kann. So fangen Klänge und Bilder in mir an zu wachsen. Die Texte von Jutta lehnen sich an die weihnächtliche Geschichte an und holen sie in die heutige Zeit hinein. Maria ist eine vitale, offene und selbstbewusste Frau. Jutta fragt, was uns die Weihnachtsgeschichte heute sagen kann. So entsteht eine Botschaft, welche von der Solistin in Gestalt als Maria oder als Erzengel Gabriel überbracht wird und vom Chor als «Leute von heute» aufgenommen und verinnerlicht wird.

Wie kam es zur Besetzung mit Sologesang, Chor, Oboe, Violine, Violoncello und Klavier?

René: Oboe und Violine verbinden sich klanglich ideal mit chorisch oder solistisch besetzten Vokalstimmen. In Vor-, Zwischen- und Nachspielen ergänzen und intensivieren sie die Botschaften stimmungsvoll. Klavier und Chor prägen mit ihren Harmonien die vielfältigen Stimmungen des Werks, während das Cello das tragende Fundament darunterlegt.

Das Weihnachtsoratorium ist euer Abschiedsgeschenk an die Pfarrei Schöftland.

René: Ja, das kann man so sagen. Nächstes Jahr sind es 50 Jahre, dass ich als Kirchenmusiker arbeite. Im Juni gehe ich in Pension. Das Oratorium wird nun zu meiner letzten Weihnacht in Schöftland uraufgeführt.

Aufführungen

  • Sonntag, 15. Dezember, 17.30 Uhr, Ref. Kirche Schöftland, Bahnhofstrasse 1, Uraufführung
  • Weihnachten, 25. Dezember, 10 Uhr, Katholische Kirche Schöftland, Birkenweg 8
  • Sonntag, 12. Januar 2025, 10 Uhr, Katholische Kirche Schöftland, Birkenweg 8

Eintritt frei, Kollekte.


Mehr adventliche Musik

Zu Ehren des 100-Jahr-Kompositions-Jubiläums bringt die Aargauer Kantorei das Werk «Le Laudi» des Aargauer Komponisten Hermann Suter (1870–1926) zur Aufführung. Stadtkirche Aarau, Donnerstag und Freitag, 12. und 13. Dezember, 19.30 Uhr, Vorverkauf via Aargauer Kantorei


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Einladung zur Jahresversammlung

Beschlüsse sind rechtskräftig
Niemand hat von dem Recht Gebrauch gemacht, die Beschlüsse der Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 28. November 2023 in Buchs einer Urnenabstimmung zu unterstellen. Somit sind sie nach Ablauf der Referendumsfrist von 30 Tagen in Rechtskraft erwachsen.


1. Protokoll der Kreiskirchgemeinde­versammlung vom 28. November 2023 in Buchs

Protokoll vom 28. November 2023

Antrag
Das Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 28. November 2023 sei zu genehmigen.


2. Anpassung Kirchgemeindeordnung

Die aktuelle Kirchgemeindeordnung der Kreiskirchgemeinde Aarau sieht vor, das das Präsidium einer Ortskirchenpflege (OKP) von Amtes wegen auch Mitglied der Kreiskirchenpflege (KKP) ist. Um die Arbeitslast besser zu verteilen, soll neu jedes Mitglied einer OKP von der OKP an der konstituierenden Sitzung für die Dauer einer Amtsperiode zum Mitglied der KKP gewählt werden können. Im Falle eines Rücktritts eines Mitglieds aus der KKP während der Amtsperiode wählt die OKP das neue Mitglied der KKP bis zum Ende der laufenden Amtsperiode.

Die Änderungen der Kirchgemeindeordnung im Detail:

B. Organisation und Zuständigkeit der Kreiskirchgemeinde

§ 2 Organisation

(bisher)

2 — Die Kreiskirchenpflege besteht aus
a) den fünf Präsidentinnen oder Präsidenten der Ortskirchenpflegen;
b) der Pastoralraumleiterin oder dem Pastoralraumleiter;
c) einer Pfarreileiterin oder einem Pfarreileiter der fünf angeschlossenen Pfarreien, wobei die Pfarreileiterinnen und Pfarreileiter diese Person selber bestimmen.

(neu)

2 — Die Kreiskirchenpflege besteht aus
a) den fünf von den jeweiligen Ortskirchenpflegen aus der eigenen Mitte gewählten Mitgliedern;
b) der Pastoralraumleiterin oder dem Pastoralraumleiter;
c) einer Pfarreileiterin oder einem Pfarreileiter der fünf angeschlossenen Pfarreien, wobei die Pfarreileiterinnen und Pfarreileiter diese Person selber bestimmen.

Antrag
Die Änderung der Kirchgemeindeordnung sei zu genehmigen.


3. Kreditabrechnung: Sanierung und Erneuerung Pfarrhaus Aarau

Im Jahr 2020 konnte die einjährige Planungsphase für die Sanierung und Erneuerung des Pfarrhauses Aarau (Baujahr 1797) abgeschlossen werden. Die Kreiskirchgemeindeversammlung beschloss am 24. November 2020 einen Verpflichtungskredit von CHF 903’000 für die Sanierung und Erneuerung des Pfarrhauses.

Im Frühjahr 2021 konnte mit den nicht baubewilligungspflichtigen Bauarbeiten begonnen werden. Aufgrund des längeren Baubewilligungsverfahrens – obwohl keine Einwendungen eingingen – begannen die Bauarbeiten erst im Herbst 2021. Sie konnten im Herbst 2023 abgeschlossen werden. Es wurden hauptsächlich folgende Bauarbeiten ausgeführt: Ersatz der Fenster im 2. Obergeschoss, Isolation des Dachbodens, Malerarbeiten, Empfangsbereich und Einbau von neuen WC-Anlagen im Westtrakt, neues Schliesssystem und Kellerbelüftung.

Die Kreditunterschreitung von CHF 105’799.06 bzw. 11,72% ist auf günstigere Vergaben in allen Sparten zurückzuführen. Die Reserven mussten nicht beansprucht werden. Auch war die Bauteuerung für diese Arbeiten nur moderat. Zudem beteiligte sich die kantonale Denkmalpflege mit CHF 39’524.00 an den Umbauarbeiten.

Antrag
Die Kreditabrechnung für die Sanierung und die Erneuerung des Pfarrhauses Aarau von CHF 797’200.94 sei zu genehmigen.


4. Kreditabrechnung: Sanierung und Erneuerung Flachdach Pfarrhaus Entfelden

Das bekieste Flachdach des Pfarrhauses in Oberentfelden neben der Kirche St. Martin hat seine Lebensdauer erreicht und ist undicht geworden. Dies zeigten die durchgeführten Sondierungsarbeiten. Die Kreiskirchgemeindeversammlung (KKGV) bewilligte am 23. November 2021 einen Verpflichtungskredit von brutto CHF 100’000 (inkl. MWST.), zuzüglich allfälliger Teuerung. Ein an der KKGV gestellter Antrag, das Flachdach des Pfarrhauses sei zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage zu versehen, lehnte die Versammlung wegen nicht eingestelltem Kredit ab. Der Ressortvorsteher versicherte, dass soweit möglich Vorbereitungsarbeiten für die spätere Installation einer Photovoltaikanlage gemacht würden. Es sprachen lediglich finanzielle Gründe gegen diesen Antrag. Sachlich war er unbestritten.

Im Jahr 2022 wurde die Dachhaut ersetzt und wieder bekiest. Gleichzeitig wurde das Dach isoliert. Es wurden hauptsächlich folgende Arbeiten ausgeführt: Baustelleninstallation (Gerüste, Aufzugseinrichtungen, Geländer), Entfernen der Kiesschichten, der Betonplatten und der Dachfolie, Isolation, Verlegen der neuen Dachhaut und der Randbleche, Absturzsicherungen für Kontroll- und Unterhaltsarbeiten, Anpassungen der Fassade usw.

Mit dem baulichen Unterhalt für das Jahr 2023 wurde ein Zahlungskredit von CHF 20’000 für eine Photovoltaikanlage für das Dach des Pfarrhauses eingestellt. Die Anlage wurde im Jahr 2023 installiert und in Betrieb genommen.

Die geringe Kreditunterschreitung von CHF 2’621.65 oder 2.62 % ist vor allem auf die effiziente Bauausführung und auf eine kostengünstige Arbeitsvergabe zurückzuführen.

Antrag
Die Kreditabrechnung für die Sanierung und die Erneuerung des Daches des Pfarrhauses Entfelden von CHF 97’378.35 sei zu genehmigen.


5. Jahresrechnung 2023

Die Jahresrechnung 2023 der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau schliesst bei einem Steuerfuss von 18 % mit einem Aufwandüberschuss von CHF 131’890.32 ab. Hauptsächlicher Grund für das negative Ergebnis sind die CHF 622’000 (rund 7 %) unter dem Budget liegenden Steuererträge. Dank tieferer Kosten in praktisch allen Funktionen und reduzierter Abschreibungen konnte der Fehlbetrag zu rund 80 % aufgefangen werden.

Der Jahresverlust wird dem Eigenkapital belastet.

Antrag
Die Jahresrechnung 2023, bestehend aus Erfolgsrechnung, Anhang zur Jahresrechnung und Bilanz, und die Zuweisung des Aufwandüberschusses auf das Konto Eigenkapital seien zu genehmigen und die Verantwortlichen seien zu entlasten.


6. Strategieprozess – Informationen

Der Präsident, Markus Greiner, informiert über den durchgeführten Strategieprozess der Kreiskirchenpflege.

Strategieprozess 2024

7. Budget 2025

Aufgrund der Ergebnisse aus den Rechnungsjahren 2022 und 2023 ist mit einem weiteren Rückgang der Steuererträge zu rechnen. Trotz der 2024 eingeleiteten Sparmassnahmen sieht sich die Kreiskirchenpflege für das Budgetjahr 2025 leider gezwungen, den Steuersatz von 18% auf 19% zu erhöhen. Nur so kann sie weiterhin das seelsorgerische Angebot auf dem heutigen Niveau aufrechterhalten.

Der Steuerertrag von knapp CHF 8,3 Millionen berücksichtigt zwar diese Erhöhung, ständig sinkende Mitgliederzahlen beeinflussen diesen jedoch nachteilig. Ein leicht tieferer Personalaufwand sowie strikte Sparmassnahmen bei sämtlichen Kostenstellen ergeben ein leicht positives Jahresergebnis von CHF 1343.–.

Antrag
Das Budget 2025 sei mit einem Steuerfuss von 19 % zu genehmigen.


8. Finanz- und Investitionsplan 2026–2029 zur Kenntnisnahme

Die Sicherung der Liquidität und die Vermeidung weiterer Kreditaufnahmen haben oberste Priorität. Weiterhin rückläufige Steuereinnahmen machen die Erhöhung des Steuerfusses von 18% auf 19% unumgänglich, bis die notwendigen strukturellen Massnahmen greifen. Ebenso muss dem weiterhin stetigen Rückgang der Mitgliederzahlen hohe Beachtung geschenkt werden.

Der Personalaufwand wurde durch natürliche Fluktuation – namentlich Pensionierungen – stetig reduziert. Beim Sachaufwand sind für die Folgejahre konsequent Einsparungen von 1% und Jahr vorgesehen.

Die Renovations- und Instandhaltungsarbeiten in der Kirche Peter und Paul in Aarau und im Töndler in Gränichen, die durch die Kreditvergabe an der KKGV 2023 genehmigt worden sind, werden erst ab dem Jahr 2027 ausgeführt.

Die hohe Abschreibung im Budget 2025 ist auf die Entnahme aus dem Renovationsfonds (Sanierung Kirche Schöftland) aufgrund der Aktivierung des Kredits zurückzuführen.


9. Wahl neuer Mitglieder der Finanzkommission der Pfarreien Suhr-Gränichen und Entfelden

In der fünfköpfigen Finanzkommission der Kreiskirchgemeinde Aarau nimmt eine von der Kreiskirchgemeindeversammlung gewählte Person pro Pfarrei Einsitz. In zwei Ortskirchgemeinden ist der Sitz in der Finanzkommission gegenwärtig vakant.

Anlässlich der Gesamterneuerungswahlen im November 2022 blieb der Sitz für die Pfarrei Suhr-Gränichen unbesetzt. Mit Fabrizio Collesano konnte nun ein Nachfolger für Herbert Waser, welcher die Pfarrei Suhr-Gränichen bis Ende 2022 in der Finanzkommission vertreten hatte, gefunden werden.

Für die Pfarrei Entfelden wurde 2022 Simone Kräuchi als Nachfolgerin von Martha Werthmüller in die Finanzkommission gewählt. Durch ihren Stellenantritt als Sekretärin auf dem Pfarramt in Entfelden musste sie anfangs 2024 von Amtes wegen aus der Finanzkommission ausscheiden. Als Nachfolger stellt sich Patrick Herzog zur Wahl.

Fabrizio Collesano, Suhr-Gränichen (neu)

Patrick Herzog, Entfelden (neu)


10. Informationen aus der Kreiskirche Aarau

Bericht des Präsidenten

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Ressort Personal

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11. Informationen aus dem Pastoralraum Region Aarau

Ressorts und Fachstellen des Pastoralraums

Wegbegleitung

Jahresbericht 2023

Jugendarbeit


Pfarreien des Pastoralraums

Pfarrei Peter und Paul Aarau

Vorher – nachher

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Pfarrei St. Johannes Buchs-Rohr

Gemeinschaft stärken

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Pfarrei St. Martin Entfelden

Generationenverbindend

Bericht lesen

Pfarrei Heilige Familie Schöftland

Wir bleiben Träumende

Bericht lesen

Pfarrei Heilig Geist Suhr-Gränichen

Gott mag es bunt.

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 12. Verschiedenes und Umfrage



Chorleiterin/Chorleiter

Stellenausschreibung ›

Die Pfarrei Hl. Familie, 5040 Schöftland, liegt in der Diaspora, umfasst 20 Dörfer mit gesamthaft ca. 4500 Pfarreiangehörigen und verfügt über zwei Pfarreizentren. Unser Kirchenchor umfasst gut 20 aktive Mitglieder. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Reformierten Kirchenchor.

Wir suchen auf den 1. Juli 2025 oder nach Vereinbarung

eine Chorleiterin oder einen Chorleiter

In dieser Funktion

  • gestalten Sie in Zusammenarbeit mit dem Chorvorstand, dem Organisten und dem Pfarreiteam das musikalische Programm der Pfarrei in drei bis vier Koordinationssitzungen pro Jahr,
  • haben Sie etwa 12 Auftritte mit dem Chor in Gottesdiensten und an anderen pfarreilichen Anlässen,
  • leiten Sie die etwa 40 Proben während des Jahres, die aktuell am Mittwochabend stattfinden, ausgenommen während der Schulferienzeit,
  • pflegen Sie mit dem Chor eine vielfältige zeitgemässe Literaturauswahl, die auf einem reichen Repertoire aufbauen kann, das Sie weiterentwickeln,
  • pflegen Sie die Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor der Reformierten Kirchgemeinde.

Wir wünschen uns einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, der oder die

  • eine hohe Eigeninitiative mitbringt und im Team arbeiten kann,
  • über eine fundierte Ausbildung in Kirchenmusik verfügt,
  • eine grosse Offenheit hat für moderne musikalische Liturgiegestaltung,
  • offen ist für eine ökumenische Zusammenarbeit.

Wir bieten Ihnen

  • grossen Gestaltungsfreiraum mit einem motivierten Chor,
  • eine offene Pfarrei mit zwei modernen Kirchen mit vielen guten Gestaltungsmöglichkeiten,
  • eine Hauser-Orgel, ein Klavier, einen Flügel und ein D-Piano,
  • einen aufgeschlossenen Organisten als Begleiter,
  • Anstellung und Entlöhnung nach den Richtlinien der Kreiskirchgemeinde Aarau.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Bernadette Koch, Ansprechperson des Kirchenchors, Tel. 079 711 04 39, E-Mail,  oder bei Beat Niederberger, Pfarreileiter, Birkenweg 8, 5040 Schöftland, Tel. 062 721 12 13, E-Mail

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte bis am 30. November per E-Mail an Judith Gugelmann, Personalverantwortliche Ortskirchenpflege Schöftland, Milchgasse 21, 5053 Staffelbach.


Schöftland, 26. Oktober 2024


Präsidium 2024

Bericht des Präsidenten

Liebe Mitglieder im Pastoralraum Region Aarau,

als Präsident der Kreiskirchenpflege Aarau darf ich Sie herzlich einladen zur Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom Dienstag, 26. November 2024, 19.30 Uhr in der Katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau. Wir freuen uns auf Ihr Mitmachen, Mitdenken, Mitdiskutieren und Mitentscheiden.

Markus Greiner, Präsident der Kreiskirchgemeinde Aarau

Gegenwärtig leben rund 18 300 Mitglieder in den fünf Pfarreien unseres Pastoralraums. 79 Mitarbeitende in Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen arbeiten für das Grundangebot des christlichen Lebens: den Dienst am Mitmenschen, die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Liturgie und das gemeinschaftliche Unterwegssein. An dieser Stelle möchte ich zuerst Ihnen, liebe Mitglieder, für Ihre Unterstützung danken und ebenfalls all unseren Mitarbeitenden für ihren tatkräftigen Einsatz.

Rückblick
Wenn Sie diesen Bericht lesen, fällt ihn wahrscheinlich unser neues Logo gar nicht auf. Unser Kommunikationsbeauftrage hat das Erscheinungsbild feinfühlig modernisiert, entrümpelt, den Schriftzügen eine einfache Klarheit verschafft und gleichwohl die Identität gestärkt. Und dass sich das Logo nicht in den Vordergrund drängt, ist beabsichtigt und schafft doch mehr Einheitlichkeit unter der Ortskirchen. Obendrein spart es noch Druckfarbe, weil die neue Farbgebung bewusst so gewählt wurde.

Für die Kreiskirchenpflege hat das Jahr 2024 mit der Erkenntnis begonnen, dass die Steuereinnahmen 2023 deutlich unter dem Budgetwert lagen, und zum ersten Mal mussten wir im April ein neues, um 5 Prozent gestrafftes Budget unter Jahr erstellen. Dies ist dank der guten Vorarbeit der Geschäftsstelle und den Anstrengungen aller Ortskirchenpflegen gelungen. Leider mussten infolgedessen geplante Bauvorhaben aufgeschoben werden.

Anfang 2024 wurde unser Fond-Reglement nach Hinweisen der Revision überarbeitet und von der Kreiskirchenpflege verabschiedet. Das Reglement beschreibt die Verantwortlichkeiten und Abläufe im Umgang mit unseren Fonds, welche übrigens in der Bilanz jeweils ersichtlich sind.

Ebenfalls begannen wir im Frühjahr damit, unsere Strategie für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu erarbeiten. Der Prozess wurde durch eine externe Moderation unterstützt. Zwei Themen sind zentral: der stetige Rückgang der Mitglieder und der daraus resultierende sinkende Steuerertrag sowie der sich abzeichnende, drastische Mangel an Personal für kirchliche Stellen. Wir können dies als äusseren Zwang, als Last und Problem auffassen. Wir können dies aber auch als spannende Aufgabe betrachten, wir können neue Schwerpunkte setzen, wir können Altgedientes frisch hinterfragen und gegebenenfalls würdevoll abschliessen. So kann Neues gedeihen.

Das Tempo, mit dem wir diese Veränderungen vorantreiben, hat in der Kreiskirchenpflege zu grossen Diskussionen geführt. Während einige Mitglieder ungeduldig wurden, wiesen andere darauf hin, dass wir hier «viele Menschen mitnehmen müssen».

Ausblick
Von 2022 auf 2023 ist unsere Mitgliederzahl um 3 Prozent geschrumpft, und die Steuererträge sinken mittelfristig auf unter 8 Millionen. Das bedeutet: In den nächsten fünf bis zehn Jahre wird sich das Angebot in den Pfarreien verändern. Vielleicht werden wir die Anzahl Gottesdienste reduzieren oder über neue Nutzungen unserer Gebäude nachdenken müssen. Eventuell ergeben sich neue Formen der Seelsorge und der Gemeindeleitung.

Anpassung des Steuerfusses
Vor etlichen Jahren wurde unter dem damaligen Kreiskirchenpflegepräsidenten René Spielmann und dem Leiter der Finanzen, Stefan Elmiger, der Steuerfuss von 19% auf 18% reduziert mit der Aussicht, ihn gegebenenfalls wieder zu erhöhen, sollte dies erforderlich sein. 2025 ist dieser Zeitpunkt gekommen. Die Kreiskirchenpflege beantragt, den Steuerfuss um 1% von 18% auf 19% zu erhöhen, um die Steuereinnahmen 2025 auf dem Niveau von 2024 zu halten. Die Erhöhung muss selbstverständlich einhergehen mit der Zusage der Kreiskirchenpflege, mit diesen Mitteln äusserst haushälterisch umzugehen und den Weg in die Zukunft aufzuzeigen.

Aber ich möchte keineswegs ein düsteres Bild malen. Schon heute werden in all unseren fünf Pfarreien auf je eigene Art mit neuen Formen experimentiert, was mich sehr zuversichtlich stimmt. Um ein Bild von Brigitta Minich heranzuziehen: Betrachten wir uns als ein Zukunftslabor, in dem wir uns mutig getrauen, Altes loszulassen und mit neuen Formen des Gemeindelebens und der Spiritualität kreativ zu experimentieren. Die Fähigkeiten hierzu steckt in uns allen.

Denn wie schon letztes Jahr an dieser Stelle geschrieben: Die wichtige Arbeit findet nicht in Sitzungen statt, sondern vor Ort in den Pfarreien. Wenn unsere Gemeindemitglieder dort fruchtbare Begegnung und gemeinsames Teilen erleben, wenn erzählt wird, und wenn Gespräche heilen können – dann hat die Kreiskirchenpflege ihre Arbeit im Hintergrund geleistet.

Ein Wort in eigener Sache
Ich werde mich, wie bereits kommuniziert, auf Ende 2024 nach über 16 Jahren in verschiedenen Aufgaben der Orts- und Kreiskirchenpflege von diesen Ämtern verabschieden. Ich habe viele inspirierende Menschen kennenlernen und spannende Diskussionen führen dürfen, und ich danke allen für Ihre Gedanken und unsere Gespräche.


25. Oktober 2024 | Markus Greiner


Strategie 2024

Strategieprozess

An der Kreiskirchgemeindeversammlung 2023 haben wir – auch auf Hinweis der Finanzkommission – zugesagt, eine Strategie für unsere Kreiskirchgemeinde zu erarbeiten. Wo sehen wir uns in fünf bis zehn Jahren? Und wie kommen wir dorthin? Das fängt mit einer gemeinsamen Vision an, so etwas wie der Stern von Bethlehem, auf den sich die Heiligen Drei Könige auf unwegsamen Wegen hinbewegt haben.

Unterstützt von einem externen Moderator und zusätzlich ergänzt durch eine weitere erfahrene Person hat die Kreiskirchenpflege diesen Prozess im April 2024 gestartet. Fünf Gruppen (Pastoral, Personal, Liegenschaften, Finanzen, Verwaltung) haben zusammen mit Vertretern aus den Ortskirchen Vorschläge erarbeitet, die wir gemeinsam an einer Retraite im Mai zusammengeführt haben.

Unsere Vision kann so formuliert werden:

Vision
Der Pastoralraum Region Aarau ist ein lebendiger und vielfältiger Raum, der sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und ihnen auf flexible, mobile und innovative Weise begegnet. Wir streben an, eine wandernde Kirche zu sein, die sowohl spirituelle, seelsorgerische und liturgische als auch diakonische Angebote bereitstellt und dabei eine Atmosphäre der Geborgenheit und Beheimatung schafft. Unsere Organisation ist agil und wird unterstützt durch viele Freiwillige. Wir zelebrieren die Vielfalt und orientieren uns an den sich wandelnden Bedürfnissen der Menschen.

Wege
Es gibt viele Wege dorthin. Wir begeben uns auf diese Reise mit einem vollen Rucksack, gefüllt mit unseren Ressourcen. Aber es gibt auch Stolpersteine, finanzielle Rahmenbedingungen, und sicher müssen wir unterwegs auch Ballast zurücklassen, um leichter zu wandern. Diesen Weg und seine Umgebung haben wir skizziert.

Szenarien
Bei einem Blick in die Zukunft hilft es, in Szenarien zu denken: Wie stellen wir uns die Zukunft vor, a) wenn wir nichts tun? b) bestenfalls? c) schlimmstenfalls?

Bei allen Differenzen und Diskussionen ist sämtlichen Teilnehmern der Retraite ein Punkt schnell klargeworden: Noch haben wir Spielraum, unsere Zukunft selbst zu gestalten und nicht von finanziellen Zwängen Getriebene zu sein. Aber Handeln ist dringend notwendig.

Handeln
Wie sehen die konkreten Schritte aus, die wir näher untersuchen?

  • Gemeinsamer Einkauf von Verbrauchsmitteln, Putzmitteln, Papier usw.
  • «Pools» von Mitarbeitenden mit ähnlichen Aufgaben bilden (Musik, Sekretariate), die sich ortskirchenübergreifend aushelfen
  • Prioritäten setzen beim Liegenschaftsportfolio – von Umnutzung bis zu Verkauf müssen alle Optionen in Betracht gezogen werden
  • Angebote der Pfarreien konzentrieren und entrümpeln, um Platz für Neues zu schaffen

Zufrieden?
Bin ich als Präsident mit dem Erreichten zufrieden? Nicht ganz.

Einerseits entstehen in den Pfarreien tolle neue Angebote, wie das wunderbar spontane, kreative «Minich und du», oder die erfolgreichen Vollmondnächte in Aarau und neue Formen der Gottesdienste in Entfelden.

Für mich geht unser Strategieprozess aber zu langsam. Ich musste lernen, dass es – wie in der Musik – verschiedene Tempi gibt. Denn: Wir wollen alle Menschen abholen und mitnehmen auf unseren Weg zur Vision.


25. Oktober 2024 | Markus Greiner


Jahresbericht Aarau 2024

Vorher – nachher

Als ich vor über 25 Jahren in der Schweiz anfing, war das Schema in der Pfarrei ungefähr so: Jedes Jahr fanden die gleichen Pfarreianlässe statt, und dazwischen gab es ein bis zwei Jubiläen oder andere Ausnahmeereignisse. Ansonsten wechselte man einfach die Daten im «Pfarrblatt» und zog die To-Do-Liste des Vorjahres heraus.

Auch bei den Stellenbesetzungen sprach man von Vorgänger*in und Nachfolger*in. Angestellt wurde fast immer «tüpfli-glich», also auf Punkt und Komma gleich. Das heisst: Die bewährten Prozente in Seelsorge und Liturgie, Katechese und Sekretariat, Hausdienst und Kirchenmusik blieben gleich in Inhalt und Umfang, nur die Namen der Mitarbeitenden wechselten alle paar Jahre.

Betrachte ich nun die vergangenen Jahre in der Pfarrei Peter und Paul, dann ist zu sehen, dass es nicht nur im sichtbaren Bereich wie dem Umbau des Foyers im Offenen Pfarrhaus, der Eröffnung des Café Paula, der Umgestaltung der Aarestube zur Feerstube (Eröffnung Ende November) oder in der neuen und sich immer erweiternden Umgestaltung des Aussenraumes hin zu mehr Biodiversität Veränderungen gibt. Sondern auch in den Schwerpunktsetzungen der Arbeitsbereiche werden wir immer dynamischer und passen uns den verändernden Bedürfnissen der Menschen und der Pfarrei an. Aber erfreulicherweise bleiben die Mitarbeitenden dieselben. Seit vielen Jahren hatten wir im Sommer 2024 erstmals keine Personalwechsel. Das Team ist – wie auch die 250 Freiwilligen – motiviert und engagiert. Sie sind die Basis unseres vielfältigen Angebotes. Ein Blick auf unser Schaufenster oder die Website zeigt das.  Und die nächsten Jahre werden wir uns weiter in diese Richtung bewegen.

Es stellt sich stets die Frage: Was ist unser Grundangebot? Wo können und müssen wir uns neu orientieren? Welche Angebote werden mehr, welche weniger genutzt? Und was sind die Gründe? Damit das Sichtbare auch hier sichtbar wird, hier einige Vorher-nachher-Fotos des Jahres 2024:


10. Oktober 2024 | Burghard Förster


Personelles 2024

Personelles

Stellenbesetzung
Auch im Jahr 2024 konnten wir die vakanten Stellen mit neuen, motivierten Mitarbeitenden besetzen. Der Pastoralraum Aarau ist als vielseitiger, spannender und interessanter Arbeitgeber in der Region bekannt. Auf grosse Aufmerksamkeit stiess vor allem die Neubesetzung der Leitung in Buchs-Rohr. Diakon und Pfarreileiter Marco Heinzer hat sich nach 11 Jahren im Amt entschieden, nochmals einen Neuanfang zu wagen. In Zusammenarbeit mit dem Bistum konnten wir einen Nachfolger gewinnen, der zusätzlich die Aufgabe des Pastoralraumpriesters übernehmen wird. Ebenfalls in Buchs-Rohr mussten wir im Sommer 2024 Elisabeth Zürcher Heil als Seelsorgerin verabschieden. Letztes Jahr konnten wir ihr noch zur erfolgreich abgeschlossenen Berufseinführung gratulieren.

Der Stellenmarkt ist im Bereich pastoraler Berufe nach wie vor ausgetrocknet. Wir sind deshalb froh, dass wir einige Abgänge durch interne Lösungen in einer guten Qualität kompensieren konnten und sich die Mitarbeitenden pflichtbewusst ortskirchenübergreifend organisieren.

Personalstruktur
Im Zuge des Strategieprozess haben wir uns eingehend mit der Personalstruktur auseinandergesetzt. Eine besorgniserregende Erkenntnis ist die Altersstruktur der Mitarbeitenden. Das Durchschnittsalter liegt bei 52 Jahren, eine Lücke besteht bei den 30- bis 50-Jährigen. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, für diese Altergruppe attraktive Arbeitsplätze mit guten Sozialleistungen anzubieten. Grosszügige Kinderzulagen werden bereits heute entrichtet.

Alle Pfarreileitenden im Pastoralraum erreichen in fünf bis sieben Jahren das Pensionsalter. Es wird anspruchsvoll werden, geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden. Hier sind neue Ansätze gefragt.

Ebenfalls wurden neue Ideen angedacht, wie sich der Personaleinsatz optimieren lässt. So ist die Idee eines Musikerpools entstanden. Sie wird zurzeit umgesetzt. Ähnliche Modelle lassen sich auch für andere Berufsgruppen erarbeiten. Regelmässige Treffen, um Erfahrungen auszutauschen, finden bereits unter den Pfarreisekretärinnen, den Hauswarten und den Sakristeien statt.

Angesichts der finanziellen Situation können leider 2025 die Saläre nicht erhöht werden. Aber wir unterstützen die Mitarbeitenden weiterhin mit den über den Empfehlungen der Landeskirche liegenden Ansätzen der Pensionskassenbeiträge, Krankentaggeldversicherung und den oben erwähnten Kinderzulagen.

Mutationen (Dezember 2023 bis November 2024)

Pensionierungen

  • Rita Brunner, Pfarreisekretärin, Schöftland

Ausgetreten und weitergegangen sind folgende Mitarbeitende

  • Martha Lüscher, Pfarreisekretärin, Entfelden
  • Lukas Sehr, Chorleiter, Entfelden
  • Susanne Nuttli, Organistin, Buchs-Rohr
  • Grimoaldo Macchia, Organist, Suhr-Gränichen
  • Camille Thérèse Marie Thoorens, Chororganistin, Entfelden
  • Albert Jakaj, Priesterlicher Mitarbeiter, Aarau
  • Elisabeth Myriam Zürcher Heil, Pfarreiselsorgerin, Buchs-Rohr
  • Victoria Dvorak, Sakristanin, Aarau
  • Marco Heinzer, Pfarreileiter, Buchs-Rohr
  • Michael Jehle, Praktikant Soziale Arbeit, Aarau

Ihnen allen ein herzliches Dankeschön und Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg.

Neue Mitarbeitende im Pastoralraum

  • Simone Kräuchi. Pfarreisekretärin, Entfelden
  • Mirko Richard Gerd Rechnitzer, Chorleiter, Entfelden
  • Michael Jehle, Praktikant Soziale Arbeit, Aarau
  • Mirjam Dörfer, Religionspädagogin, Schöftland
  • Halldór Bjarki Arnarson, Organist, Suhr-Gränichen

Den neuen Mitarbeitenden ein herzliches Willkommen! Viel Freude und Befriedigung bei ihrer Arbeit.

Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Besetzung aller Stellen und möchte meinen aufrichtigen Dank an die Gemeindeleitenden und Pfarrei Teams aussprechen. Es ist grossartig zu sehen, wie der Teamgeist die Kreativität die Fröhlichkeit, die Spiritualität und die harte Arbeit zusammen kommen.


25. Oktober 2024 | Antonio Mazzei


Jahresbericht Suhr-Gränichen 2024

Gott mag es bunt.

«Zäme mit Mönsche öppis bewege» – mit diesem Motto sind wir seit Pfingsten 2024 unterwegs, und es bewegt uns wirklich.

Auf dem Weg habe ich eine deutsche Theologin entdeckt. Aus dem Buch von Annette Jantzen, «coffee to go mit Gott» aus dem Echter Verlag, zitiere ich:

«Dann erzähl ich wieder von dir», sag ich. «Über Bilder von dir und so.»
«Oho», sagt Gott.
«Gefällt dir das?», frag ich. «Gibt’s irgendwas, worauf ich besonders achten soll?»
«Ihr braucht Bilder», sagt Gott.
«Ja», sag ich.
«Machs bunt», sagt Gott. «Ich mag es bunt.»
«Ja», sag ich. « Ich werde mich bemühen.»
«Das ist schon mal gut», sagt Gott.
«Aber ich weiss echt wenig von dir, ehrlich gesagt», sag ich.
«Das stimmt», sagt Gott. «Das ist normal bei Menschen. Besonders bei erwachsenen Menschen.»
«Manchmal spüren wir dich», sag ich.
Gott lächelt.
«Ich hab so meine Mittel und Wege», sagt Gott.
«Die nicht unsere Wege sind», sag ich.
«So ist es», sagt Gott.
«Und du liebst diese Welt», sag ich. «Steht auch in der Bibel.»
Das Gespräch geht so weiter bis Gott lacht und sagt: «Und übrigens, meine Bilder von mir finde ich sogar sehr gelungen.»
Ich gucke fragend.
«Euch finde ich sehr gelungen.»

Am Sommerfest 2024

In jeder Pfarreiteamsitzung fragen wir uns, wie wir heute von Gott reden können. Welche Bilder verständlich sind und den Raum für Glaubenskommunikation öffnen. Glaubenskommunikation ist heute, in einer nachvolkskirchlichen Zeit, ein weites Feld.

Gottesdienste als ein Ort von Möglichkeit zur Begegnung mit Gott brauchen darum unterschiedliche Formen. So haben wir uns im Frühjahr auf den Weg gemacht, um herauszufinden, wie wir nebst unseren vertrauten Gottesdiensten mit Eucharistie- oder Kommunionfeier noch andere Gottesdienstformen finden können, die eben Räume für Glaubenserfahrung und Glaubenskommunikation öffnen.

Das war ein äusserst spannender Prozess, der alle ihren eigenen, lebendigen Glauben spüren liess. So sind bei uns neue Gottesdienste entstanden: «Fiire mit Familie» und «Fiire am Tisch». Die «Fiire mit de Chline» gibt es ja schon lange. Sie sind vertraut.

Zu allen Gottesdiensten sind immer alle Menschen eingeladen, Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die sich angesprochen fühlen oder neugierig sind. Es sollen also keine ausschliessenden Gottesdienste sein, nur Gottesdienste mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die «Fiire mit Familie» sind Gottesdienste, die in der Kirche oder im Töndler gefeiert werden. Ministrant:innen sind im Gewand dabei und übernehmen Aufgaben. Die Feiern finden im Stuhlkreis statt und verwenden eine Sprache, die auch kindgerecht ist. Biblische Geschichten werden interaktiv oder gestalterisch erzählt, Gottesdienstteile und Gebete werden erklärt. Alle Mitfeiernden, die mögen, werden involviert.

Fiire mit Familie

Die «Fiire am Tisch» finden im Pfarreisaal in Suhr oder im anders gestalteten Töndler tatsächlich an Tischen, statt. Auch hier sind die Ministrant:innen dabei, aber in ihren eigenen Mini-T-Shirts. Auch hier haben sie Aufgaben, die sie mitentwickelt haben. So begrüssen sie die Mitfeiernden zum Beispiel an der Türe, in der Hand eine Schale mit Weihwasser. Wie die ersten Christ:innen erinnern wir uns an die Frohe Botschaft, schauen hin, wo wir uns die Nähe von Gott in diese Welt hinein ersehnen, essen miteinander, beten und danken für die Gemeinschaft. Unser Organist ist jeweils dabei und begleitet die Lieder, die wir singen.

Fiire am Tisch

Das ist nur ein kleiner, aber kostbarer Ausschnitt aus dem Leben in der Pfarrei Heilig Geist, Suhr-Gränichen. Wir trauen uns «zäme mit Mönsche öpis bewege» ernst zu nehmen, weil wir daran glauben, dass es zuerst die Heilige Geistkraft selber ist, die zusammen mit Menschen etwas bewegen will.

Mit Annette Jantzen:
«Manchmal spüren wir dich», sag ich.
Gott lächelt.»

Gott mag es bunt. Und wir Menschen sind das gelungene Bild.

Danke für diesen Gedanken, Annette Jantzen.


17. Oktober 2024 | Brigitta Minich


Jahresbericht Schöftland 2024

Wir bleiben Träumende

«Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Anfang einer neuen Wirklichkeit.»
(Dom Hélder Pessoa Camara)

Es grünt der Grüne Güggel
Vor einem Jahr konnten wir die Sanierung des Pfarreizentrums Schöftland abschliessen. Dabei erlebten wir eine europäische Premiere mit der Absturzsicherung mit Luftkissen. Für einige Wochen war unsere Kirche ein Gumpischloss. Die neue Solaranlage produziert wacker vor sich hin, die neuen Wärmepumpen funktionieren und sparen massiv Energie ein, und an der Fassade haben wir eine scheussliche Sicherheitsleiter. Die technische Steuerung ist derart ausgeklügelt, dass niemand, wirklich niemand wusste, wie man im Saal die Storen rauf- und runterlässt. Das haben wir nachgebessert. Es gibt jetzt wieder steinzeitliche analoge Knöpfe, und siehe: Es funktioniert.

Die Umgebung haben wir an zwei Pflanztagen mit Freiwilligen mitgestaltet, und sie spriesst und sprosst vielfältig und zieht Würmer, Schnecken, Eidechsen und gar bedrohliche Schlangen an. Dieser heiligen Vielfalt sagten wir Danke mit einem Konzert an die Blumen.

Abschied und Neubeginn
«Ewiges ist nicht auf Erden als der Wandel, als die Flucht.» (Hermann Hesse)

Personelle Wechsel sind auch bei uns eine aktuelle Herausforderung. Wir haben im Sommer die Pfarreisekretärin Rita Brunner und die Religionspädagogin Cecile Wendling verabschiedet. Wir konnten beide Stellen wieder besetzen, das Sekretariat mit Carmen Freiburghaus, und als Religionspädagogin wirkt neu Mirjam Dörfer. Zugleich kommt die Pensionierung des Pfarreileiters näher, die Stelle ist ausgeschrieben, und wir sind parat, den grossen Ansturm an Bewerbungen zu bewältigen.

Auch in den Pfarreigruppierungen gibt es Aufbrüche. Ein neuer Vorstand des Frauenbundes bringt Schwung ins Frauenbundleben. Neue Freiwillige in verschiedensten Einsatzgebieten geben neue Impulse. Die Pfarrei lebt vom grossen Engagement der vielen Freiwilligen. Besonders der Pfarreirat ist wesentlich verantwortlich für ein vielfältiges Pfarreileben mit neuen Aufbrüchen.

Diakonie
Die Pfarrei hat ein diakonisches Profil. Wir engagieren uns in der Wegbegleitung und in der Alzheimervereinigung Aargau mit einer Gesprächsgruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz. Im September war das Hirntheater bei uns zu Gast und im Oktober fand ein Informationsseminar für Angehörige von Menschen mit Demenz bei uns statt. Weitere Freiwillige engagieren sich mit viel Energie in der Palliative-Care Gruppe, in einer Besuchsdienstgruppe und anderes mehr.

Gemeinschaft
Generationenübergreifend färben Jung und Alt vor Ostern bunte Eier, wir gestalten ein frohes Singen im Sommer und lassen die Seifenblasen am Pfarreifest auch im Regen farbig schillern. Viele kleine Gruppen treffen sich zu verschiedenen Aktivitäten. Da wird gesungen, gejasst, gespielt, deutsch gelernt, gebetet, gejodelt, gereist, gegessen. An vielen kleinen Orten lebt die Kirche.

Gottesdienste
Die Ministrantenschar hat einigen Zuwachs und fasst wieder Boden. Kirchenchöre, Musiker:innen und Frauen am Altar gestalten ein tragendes liturgisches Angebot für eine beachtliche Gruppe von Pfarreiangehörigen. Im Dezember 2024 können wir die Uraufführung des Weihnachtsoratoriums von Jutta und René Dublanc erleben. Ein musikalischer Leckerbissen.

Es braucht viele, die träumen, dann können neue Wirklichkeiten beginnen. Wir bleiben Träumende.


17. Oktober 2024 | Beat Niederberger ›


«Sei ein Hörender.»

Marco Heinzer nimmt eine neue Aufgabe an.

Marco Heinzer: «Nun durfte ich mehr als zehn Jahre in meiner Wunschpfarrei tätig sein.»

«Sei ein Hörender.»

Nach gut elf Jahren in Buchs-Rohr ist es für Pfarreileiter und Diakon Marco Heinzer Zeit, noch einmal eine neue Aufgabe anzunehmen. Er wird Leiter der Pfarrei Bruder Klaus in Meisterschwanden, Fahrwangen und Seengen. Was bewegt ihn zu diesem Schritt?

Dani Schranz: Am 27. Oktober feierst du in Buchs deinen Abschlussgottesdienst. Ist der Predigttext schon im Kasten?

Marco Heinzer Dieses Wochenende halte ich eine Predigt mit anschliessender Taufe, und ich habe noch einige Zwischenzeugnisse zu schreiben. Der Abschlussgottesdienst ist erst in zwei Wochen. Ich habe also noch Zeit.

Was bewegt dich dazu, noch einmal eine neue Pfarreileitung zu übernehmen?

Es ist üblich, dass man nach zehn bis zwölf Jahren in einer Leitungsfunktion innehalten und schauen soll, wo man steht, wie es einem geht, was man braucht und wie der Weg weitergehen könnte. Mir bleiben noch sechseinhalb Jahre bis zu meinem «Referenzalter», wie man dem Pensionsalter heute so schön sagt. Das bietet mir die Möglichkeit, noch einmal etwas Neues anzufangen.

Buchs war immer meine Wunschpfarrei. Bereits als Kind kam ich hier in den Gottesdienst, noch bevor ich in Aarau begonnen habe, zu ministrieren und Jugendarbeit zu machen. Meine Tante und mein Onkel waren hier als Lektoren tätig. Deshalb hatte ich immer einen besonderen Bezug zu Buchs. Nun durfte ich mehr als zehn Jahre in meiner Wunschpfarrei tätig sein, in der Pfarrei, zu der es mich stets hingezogen hat.

Und jetzt zieht es dich an den Hallwilersee. Was zieht dich nach Meisterschwanden?

Ich bin traditionell vorgegangen. Meisterschwanden wurde mir vom Bistum vorgeschlagen. So habe ich die Website angeschaut, bin hingegangen und habe mir ein Bild gemacht. Was läuft in der Pfarrei? Was wird miteinander gelebt? Ich habe mir den Gottesdienstraum angeschaut und mich gefragt, ob ich mich dort wohlfühlen werde und ob ich mir vorstellen kann, mit den Menschen vor Ort unterwegs zu sein. Sagt mein Bauch dann ja, dann gehe ich. So bin ich in Meisterschwanden gelandet. Das Gespräch mit dem Personal hat mir sehr entsprochen, und der Austausch mit der Behörde war sehr offen und kommunikativ. Sie ist jung und bringt viel Elan mit. Ich sehe Potenzial und Möglichkeiten, in den nächsten Jahren etwas zu bewirken und zu bewegen.

Neuanfänge wecken stets Erwartungen. Auf was dürfen sich die Pfarreiangehörigen in Meisterschwanden mit deiner Wahl freuen?

Sie dürfen sich freuen auf jemanden, der humorvoll ist, der versucht, hinzuhören und die Menschen zu verstehen, der mit ihnen unterwegs sein wird und von dem sie erwarten dürfen, Hilfe zur Selbsthilfe zu erhalten.

In Buchs wird demnächst eine neue Pfarreileitung gewählt. Welchen Rat gibst du deinem designierten Nachfolger mit auf den Weg?

Den Rat, den ich mir stets auch selbst gebe: Du kommst nicht in ein Vakuum. Es gibt da Menschen, die ihren Glauben leben. Der Raum, den du betrittst, ist nicht leer. Du wirst Teil einer Gemeinschaft, die das Christentum auf ihre Weise, in ihren Farben lebt. Lerne dies erst kennen. In der Gemeinschaft, in der du dich bewegen wirst, bist am Anfang du der Fremde. Du musst dich in dieser Gemeinschaft einfinden. Das bedeutet in erster Linie: zuhören, zuhören, zuhören, zuschauen und offen sein für das, was an dich herangetragen wird. Prüfe, was du hörst, und setze dann Akzente gemeinsam mit den Menschen, die hier zuhause sind. Sei offen, präsent, hab die Menschen gern, geh auf sie zu und sei ein Hörender.


14. Oktober 2024 | Dani Schranz


Jahresbericht Entfelden 2024

Generationen­übergreifend und generationen­verbindend

Die Pfarrei als eine Gemeinschaft, in der für Jung und Alt die Beheimatung im christlichen Glauben erlebbar wird und in der Menschen in ihrer Beziehung zu Gott und zu einander unterstützt werden.

Mit dieser Zielsetzung war das Pfarreiteam von St. Martin Entfelden zusammen mit vielen freiwillig engagierten Pfarreiangehörigen auch in diesem Jahr sehr erfolgreich unterwegs. Die Vernetzung von jungen Familien und von verschiedenen Altersgruppen haben wir durch eine Vielfalt an generationenübergreifenden und verbindenden Angeboten gefördert. Sowohl traditionelle als auch kreativ-spielerische Formate fanden darin Platz: verschiedene Formen von Gottesdienstfeiern, Meditationsabende, Adventsbasteln mit Samichlaus, St. Martins-Spiel, Krippenspiel, Ausflüge, Musik- und Vortragsabende, Freiwilligenfeiern, Ministrantentreffen und manch anderes mehr.

Der inzwischen auf 21 Kinder angewachsene Kinderchor St. Martins Singspatzen hatte am Patrozinium seinen ersten gemeinsamen Auftritt mit dem St. Martin Kirchenchor. In die Minischar durften wir dieses Jahr sogar 15 Mädchen und Buben aufnehmen. Die Minischar zählt aktuell 47 Minis. Und bei der ohnehin sehr gut laufenden Ökumene haben wir neue Akzente gesetzt. Der Gospelchor der ref. Kirchgemeinde Unterentfelden sang im Firmgottesdienst. Und beim Schulabschlussgottesdienst, an dem auch Vertreter der Schulbehörde und der politischen Gemeinde teilnahmen, wirkte zum ersten Mal auch die syrisch-orthodoxe Gemeinschaft mit.

Aber auch in belastenden und schwierigen Momenten des Lebens waren wir für unsere hilfesuchenden Pfarreiangehörigen da, sei es mit materieller Soforthilfe oder sei es durch intensive Individualseelsorge.


3. Oktober 2024 | Samuel Behloul ›


Markus Greiner tritt zurück

Markus Greiner: «Ich glaube, dass wir in zehn Jahren vielleicht noch drei Pfarreien sein werden.»

Markus Greiner tritt zurück

17 Jahre war Markus Greiner Mitglied der Ortskirchenpflege Aarau. Seit zwei Jahren präsidiert er die Kreiskirchenpflege Aarau. Nun beendet er seine Engagements per Ende Jahr.

Dani Schranz: Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Ist jetzt, nach 17 Jahren, der ideale Zeitpunkt für deinen Rücktritt als Präsident der Orts- und der Kreiskirchenpflege Aarau?

Markus Greiner: Jetzt ist sicher ein guter Zeitpunkt. Als ich Präsident Biden eine Treppe hinaufstolpern sah, dachte ich: Er hat den richtigen Zeitpunkt offensichtlich verpasst. Das soll mir nicht passieren. Es ist alles in guten Händen. Wir haben kompetente Mitglieder in der Ortskirchenpflege und in der Kreiskirchenpflege, und ich habe meinen Beitrag geleistet. Mir ist gestern Abend ein Bild eingefallen. Ich habe daheim viele Bücherregale. Und wenn ich nicht jedes Jahr ein neues Regal kaufen möchte, muss ich einmal jährlich Bücher ins Brocki bringen, um Platz zu schaffen für neue.

Was bedeutet das in Bezug auf deine Behördentätigkeit? Was gehört ins Brocki?

Dinge, bei welchen wir als Kirche Anschubhilfe geleistet haben und die zu Selbstläufern geworden sind. Die Ehe- und Paarberatung beispielsweise, oder das Gemeinschaftszentrum Telli in Aarau. Da müssen wir uns nicht mehr beteiligen. Das sind Kinder, die erwachsen geworden sind und man loslassen kann.

Gibt es neue Projekte, bei welchen Anschubhilfe geleistet wird?

Das Öku-Label «Grüner Güggel» beispielsweise. Oder – gerade aktuell – das Café Paula in Aarau.

Das Offene Pfarrhaus in Aarau wird gemeinhin als Leuchtturm bezeichnet. Mit dem Café Paula leuchtet er noch ein wenig heller. Täuscht der Eindruck, oder verlagert sich das kirchliche Engagement in Aarau hin zu mehr Dienst an hilfsbedürftigen Menschen oder zu kulturellen Angeboten wie der «Vollmondnacht»?

Verkündigung, Gottesdienst, Diakonie und Gemeinschaft sind die vier tragenden Säulen der Katholischen Kirche. Alle sind wichtig, aber jede Pfarrei setzt Schwerpunkte. Die Vollmondnacht zählt zu Gemeinschaft, die Unterstützung des Kirchlich Regionalen Sozialdienstes zur Diakonie, und das Offene Pfarrhaus ist eine Mischung aus beidem.

Anfang Jahr wurde gesagt, dass die Kreiskirche sparen müsse. Welche Massnahmen wurden ergriffen, und wie wirken sich diese aus?

Wir sparen bei Sachausgaben – vom Apéro-Wein bis zu Reinigungsmitteln. Bei den Gebäuden gibt es dieses und nächstes Jahr einen Investitionsstopp. Beim Personal wird es durch natürliche Abgänge Stellen geben, die nicht mehr eins zu eins besetzt werden. Was bedeuten wird, dass die fünf Pfarreien enger zusammenarbeiten werden.

Bedeutet das auch, dass sich die Stuktur der Kreiskirchgemeinde Aarau längerfristig verändern wird?

Ich glaube, dass wir in zehn Jahren vielleicht noch drei Pfarreien sein werden, statt der heutigen fünf. Ich kann mir vorstellen, dass es dahin zurückgehen wird, von wo wir herkommen.

Wärst du Politiker, würde ich dich nach dem grössten Leistungsausweis nach 17 Jahren im Amt fragen.

Ich bin nicht Politiker und muss nicht wiedergewählt werden. Stolz bin ich in Aarau darauf, dass das Offene Pfarrhaus gut aufgestellt ist, dass wir den Grünen Güggel erfolgreich umgesetzt haben und soeben das Café Paula eröffnen konnten.

Jetzt hättest du Zeit für eine politische Karriere.

Um Gottes Willen, nein!


30. September 2024 | Dani Schranz


Die Kirche in Regenbogenfarben

Solidaritätsbekundung der Pfarrei Peter und Paul

Die Flagge in Regenbogenfarben gilt bei Menschen der LGBTQIA+Bewegung als Symbol sexueller Vielfalt.

Die Katholische Kirche Aarau in Regenbogenfarben

Am 7. September fand in Aarau die erste «Pride» statt. Und auf der Katholischen Kirche wehte eine Regenbogenfahne. Was bezweckt die Pfarrei damit? Wir haben nachgefragt.

Das Akronym LGBTQIA+ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen. Mit dem Regenbogen haben sie sich das Versöhnungszeichen Gottes gegenüber dem Menschen angeeignet. Es gibt Leute, die allein schon dies als Blasphemie empfinden. Nun weht ausgerechnet eine solche Regenbogenfahne auf der Kirche Peter und Paul. Warum?

Burghard Förster, Pfarreileiter: Weil wir damit unsere Solidarität zeigen mit Menschen, die in der Gesellschaft noch immer an den Rand gedrängt und diskriminiert werden, und weil wir stolz darauf sind, nah bei den Menschen zu sein, wenn an diesem Samstag in Aarau eine «Pride» stattfindet. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie für uns nicht aus dem Schöpfungsbild und dem Menschenbild herausfallen. Und dass die vielfältigen sexuellen Orientierungen Gottesgaben sind. Wir wollen ihnen sagen: «Ihr seid genauso wie alle anderen Menschen geliebte Kinder Gottes».

Die Katholische Kirche solidarisiert sich öffentlich mit sexueller Vielfalt.

Leider nicht alle Menschen oder Verantwortlichen in der Katholischen Kirche, aber unsere Pfarrei und unser Team. Aber die Kirche hat sich auch verändert und weiterentwickelt in Bezug auf die Pastoral und die Seelsorge gegenüber Menschen, die eine gleichgeschlechtliche Liebe leben, so sind zum Beispiel Segnungen vom Papst erlaubt.

Zwischen dem Missbilligen von Homosexualität und dem Hissen einer Fahne liegt ein weiter Raum.

Ja, es ist ein mutiges Zeichen, uns so zu zeigen und uns stark zu machen für jene, die wirklich innerhalb der Gesellschaft eine Lobby brauchen. Es ist für mich ein Ausdruck von christlicher Nächstenliebe. Nicht ein politisches Zeichen, sondern ein menschliches.

Eine Fahne ist eine Markierung der Zugehörigkeit von Gemeinschaften. Ist es angemessen, die Zugehörigkeit der Pfarrei zu Menschen mit besonderen sexuellen Ausrichtungen in dieser starken Form zu manifestieren?

Von Zugehörigkeit würde ich nicht sprechen, der Ausdruck ist mir zu stark, sondern von einer Solidaritätsbekundung. Wir wollen eintreten für Vielfalt, für Freiheit und für Selbstbestimmung in der Gesellschaft – alles Werte, die wir auch teilen. Es ist ein Zeichen für Integration und gegen Ausgrenzung. Innerhalb der Römisch-Katholischen Kirche ist Homosexualität aus zwei Gründen ein Thema. Einerseits wird zu häufig um das 6. Gebot – «Du sollst nicht ehebrechen» – herumargumentiert, und andere Themen werden dadurch vernachlässigt, andererseits weiss man, dass in der Kirche viele Menschen aufgrund ihrer homophilen oder homosexuellen Neigungen in innere Konflikte geraten, da sie ihre Homosexualität nicht leben können. So gesehen ist unsere Aktion nicht nur gegen aussen, sondern auch gegen innen ein Zeichen.

Welche Reaktionen gibt es seitens der Bevölkerung oder der Mitglieder der Pfarrei?

Es gab einen kritischen, aber konstruktiven, höflichen Anruf und eine sehr heftige Reaktion per E-Mail, die ich beantwortet habe. Ansonsten erhalte ich im persönlichen Kontakt positive Reaktionen. Und die Organisatoren der «Pride» haben sich über unsere Solidarität sehr gefreut.


9. September 2024 | Dani Schranz


«Lichtblicke» im Alltag

Fachstelle Wegbegleitung

Andrea Müller, Leiterin der Vermittlungsstelle der Wegbegleitung für die Region Aarau

«Lichtblicke» im Alltag

Die Fachstelle «Wegbegleitung» richtet sich an Menschen, die während einer gewissen Zeit auf Unterstützung in der Bewältigung ihres Alltags angewiesen sind. Diese wird von Freiwilligen erbracht. Andrea Müller leitet seit einem Jahr die Vermittlungsstelle in Aarau. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Die Wegbegleitung ist ein wertvolles Angebot, welches Menschen in Krisen Freiwillige vermittelt und somit für «Lichtblicke» sorgt. Als Leiterin der Vermittlungsstelle nehme ich vielseitige Anfragen von Menschen in anspruchsvollen Lebenssituationen entgegen und führe die betroffenen Personen mit Freiwilligen zusammen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und das Potenzial der Freiwilligen ist dabei besonders wertvoll. Ich schätze diese Vielfalt an Talenten. Sie ermöglichen das zielgerichtete Zusammenbringen von Freiwilligen und Unterstützungsbedürftigen. Das ist oft einfach, manchmal herausfordernd, in Einzelfällen nicht realistisch. Das Ziel einer Wegbegleitung ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe.

Neulich benötigte beispielsweise eine alleinerziehende Mutter Unterstützung im Umgang mit digitalen Geräten. Während dreier Monate konnten ihre Kenntnisse im Umgang mit dem Handy, mit E-Mails oder ihrem PC verbessert werden. Eine weitere Begleitung kam durch eine Anfrage eines über 90-jährigen Mannes zustande. Er benötigte Unterstützung im Ordnen seiner Dokumente, und er wollte seiner Einsamkeit entfliehen. Während eines halben Jahres besuchte ihn eine pensionierte Freiwillige, und gemeinsam konnte sein Chaos geordnet werden. Die Selbstbestimmung aller Klientinnen und Klienten ist zentral. Deshalb sind einfühlsame Gespräche und Empathie der Begleiterinnen und Begleiter von grosser Bedeutung.

Bei der Suche von Freiwilligen orientiere ich mich an einem strukturierten Schema. Ich führe Gespräche, dokumentiere diese und berücksichtige dabei auch rechtliche oder sicherheitsrelevante Aspekte, denn ich stehe in einer Fürsorgepflicht gegenüber den Freiwilligen. Kommt eine Zusammenarbeit zustande, werden die freiwilligen Wegbegleitenden mit Einführungskursen, mit laufendem Erfahrungsaustausch und mit Weiterbildungen unterstützt.

Wenn Sie über Lebenserfahrung verfügen, sich für Ihre Mitmenschen in Freiwilligenarbeit engagieren wollen, mit ihnen etwas bewegen und für Lichtblicke sorgen möchten, dann freue ich mich auf eine Nachricht von Ihnen oder auf Ihren Anruf unter 079 684 96 51. Vielleicht geht es Ihnen aber auch gerade nicht gut und Sie stecken in einer Krise. Dann melden Sie sich bei mir oder besuchen Sie unsere Website.

Zu guter Letzt bedanke ich mich von Herzen bei den Pastoralraum-Leitungen für die Unterstützung, den finanziellen und ideellen Rückhalt sowie den Fachstellen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es ist mir eine Ehre und Freude, die vielseitigen Aufgaben ausführen zu dürfen.


19. August 2024 | Andrea Müller und Dani Schranz


Einladung zum Abendgebet

des Benediktinerklosters Disentis

Die Komplet, das Abendgebet, feiern die Benediktinermönche in der Marienkirche des Klosters Disentis.

Einladung zum Abendgebet

Das Benediktinerkloster Disentis überträgt jeden Tag um 20 Uhr das Abendgebet der Mönche auf Youtube. Alle, die sich dafür interessieren, können am PC oder auf dem Handy dabei sein, wenn sich die klösterliche Gemeinschaft vor der Nachtruhe zum letzten Mal trifft.

Schon dreimal verbrachte ich eine Auszeit im Kloster Disentis. Im November werde ich eine weitere Woche bei den Benediktinern sein. Als Gast zwar, aber doch – so nehme ich es wahr – nicht als Fremder, sondern als jemand, dem man ein schönes Zimmer herrichtet und einen Platz im Refektorium zuweist, der an der Tischgemeinschaft teilhaben darf und dem eine Serviette mit seinem Namen neben das Gedeck gelegt wird. Das ist klösterliche Gastfreundschaft.

Schauen Sie sich einmal das Abendgebet, die Komplet, auf Youtube an. Lassen Sie sich ein auf die vielleicht zu Beginn etwas fremd anmutenden Gesänge. Lauschen Sie einfach den jahrhundertealten Melodien und folgen Sie den Texten, die gelesen werden. Es kann sein, dass Sie in eine grosse Ruhe, in eine tiefe Entspannung eintauchen. Ohne etwas dafür zu tun.

Die Orgel zieht bei der Komplet nicht alle Register, sie begleitet nur sanft den Männergesang. Die Psalmen klingen so, wie sie seit jeher in benediktinischen Gemeinschaften erklingen. Urspünglich, ehrlich, ohne Effekthascherei. Der Gesang während der Stundengebete ist ein ganz selbstverständlicher Teil im klösterlichen Tagesablauf.

Das Leben der Mönche mag uns vielleicht ungewohnt vorkommen – ein Leben wie aus der Zeit gefallen. Aber gerade heute sind wir aufgerufen, toleranter denn je zu sein: gegenüber Menschen, die eine unkonventionelle Lebensform wählen, gegenüber Menschen, die politisch anders denken, gegenüber Menschen, die sich mit einer fremden Sozialisierung bei uns niederlassen. Oder gegenüber Menschen, die ihre Spiritualität ins Zentrum des Lebens stellen. Sie alle beanspruchen für sich, als Teil der Gesellschaft gleichberechtigt anerkannt zu werden. So können wir uns vorstellen, dass es auch im 21. Jahrhundert Menschen gibt, die sich für ein klösterliches Leben entscheiden. Menschen, die um 5 Uhr morgens aufstehen, um sich um 5.30 Uhr zum Stundengebet von Virgil und Laudes zu treffen. Die anschliessend, jeder für sich und schweigend, frühstücken. Und sich um halb acht in der Kirche zur Heiligen Messe versammeln.

Der Alltag der Benediktiner orientiert sich am Rhythmus der Gebetszeiten. Ora et labora. Dieser Wechsel von Aktivität und Ruhe schafft eine besondere Form von Zentrierung und Ausgeglichenheit. Als Gast taucht man in diese Ordnung ein, passt sich dem klösterlichen Alltag an und erfährt so eine Entschleunigung, die im Alltag oft zu kurz kommt. In der Stille des Klosters wird der Geist frei, Gedanken kommen zur Ruhe, und ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit sich selbst und der Umgebung entsteht.

Während meiner Aufenthalte im Kloster habe ich den Wert dieses geordneten Tagesablaufs schätzen gelernt – die Konzentration auf das Wesentliche, die bewusste Reduktion auf das, was wirklich wichtig ist. Ich habe erfahren, wie wertvoll es sein kann, sich auf das Sein im Hier und Jetzt zu konzentrieren und sich nicht von äusseren Einflüssen ablenken zu lassen.

In der Komplet bildet die sogenannte Marianische Antiphon den Abschluss der Feier und des Tages. Es ist laut der Website des Klosters «ein Gruss an die Gottesmutter Maria, in dem sich die Mönche in Gottes liebende Arme bergen, um darin Ruhe und Schutz zu finden». Nach dem Abendgebet gilt im Kloster bis zum nächsten Morgen das nächtliche Stillschweigen – die Zeit der inneren Sammlung und Reflexion.

Die Übertragungen auf Youtube sind eine Möglichkeit, einen Moment lang am klösterlichen Leben teilzuhaben. Es ist eine Einladung, innezuhalten und in Distanz zum Alltag zu gehen, egal, wo man sich befindet. Denn auch wenn wir uns nicht gleich für ein Leben im Kloster entscheiden, so können wir es uns zur Gewohnheit machen, uns eine halbe Stunde lang von der benediktinischen Lebensart berühren zu lassen.

Link zum Kanal des Benediktinerklosters Disentis


5. August 2024 | Dani Schranz


«Das ‹Hauptgeschäft› ist das kirchliche Angebot.»

Die Kreiskirchenpflege im Strategieprozess

Andreas Dvorak begleitet die Kreiskirchenpflege Aarau im Strategieprozess

«Das ‹Hauptgeschäft› ist das kirchliche Angebot.»

Rückläufige Mitgliederzahlen und geringere finanzielle Mittel bedingen eine strategische Neuausrichtung der Kreiskirchgemeinde Aarau. Für diesen Prozess hat sich die Kreiskirchenpflege mit Andreas Dvorak, Mitinhaber des Beratungs­unter­nehmens socialdesign in Bern, professionelle Unterstützung geholt. Wir haben uns mit ihm nach einer Retraite unterhalten.

Herr Dvorak, vor zwei Jahren wurde die Kreiskirchenpflege Aarau um mehr als die Hälfte verkleinert. Den Stimmberechtigten wurde gesagt, eine schlanke Behörde könne effizient und agil handeln. Nun ist sie auf Ihre Unterstützung in der Entwicklung ihrer Strategie angewiesen. War die Reduktion von 16 auf 7 Mitglieder ein Fehler?

Nein. Man hat oft das Gefühl, durch eine Verkleinerung werde alles kurzfristig einfacher. Aber das ist oft nicht so schnell möglich, insbesondere dann nicht, wenn es eine so grosse Themenvielfalt gibt wie bei der Kirche.

Welche Aufgaben umfasst Ihr Mandat?

Ich bin dafür mandatiert, die Strategie anzugehen und herauszufinden, in welche Richtung sich die Kreiskirche weiterentwickeln soll.

Haben Sie bereits eine Vorstellung davon?

Als öffentlich-rechtliche Institution seid ihr angehalten, euer Geschäft richtig zu führen und mögliche Risiken zu beachten. Als Nonprofitorganisation und Arbeitgeberin seid ihr ähnlich unterwegs wie ein KMU und steht unter öffentlicher Beobachtung. Hier eine Vision zu entwickeln, ist nicht trivial, denn einerseits müsst ihr euer Angebot auf die Menschen ausrichten, die in der Kirche ganz unterschiedliche Themen suchen, andererseits müssen diese vielfältigen Dienstleistungen alle erbracht und verwaltet werden.

Aus pastoraler Sicht kann die Liturgie oder das diakonische Wirken von strategischer Bedeutung sein, aus Behördensicht der Erhalt der kirchlichen Gebäude oder ein ausgeglichenes Budget. Wie kann da ein Konsens gefunden werden?

Mit einer Strategie geht es nicht darum, nur in eine Richtung zu steuern. Es stellt sich vielmehr die Frage: Wie geht man gemeinsam auf die vereinbarte Vision zu? Wie wollen wir das steuern? Wo legen wir zu welchem Zeitpunkt das Fortschreiten fest? Wir sind verpflichtet, mit Menschen in Kommunikation zu sein und ihre Bedürfnisse abzuklären. Die Dienstleistungen, die in den verschiedenen Pfarreien erbracht werden, unterscheiden sich, weil sie in unterschiedlichen Strukturen von unterschiedlichen Menschen entwickelt wurden und unterschiedlich gewachsen sind. Diese Pluralität muss sich unter einen Hut bringen lassen. Und man muss sich die Frage stellen, wie diese Pluralität künftig abgesichert und finanziert werden kann. Da sind unterschiedliche Kräfte am Werk. Es benötigt den Aushandlungsprozess.

Es sollte also ein Gleichgewicht der Interessen entstehen.

Ich weiss nicht, ob das gelingt. Auf der einen Seite haben wir alles Pastorale, Liturgische, auf der anderen Seite brauchen wir eine Serviceleistung, da wir sonst die pastoralen Dienstleistungen nicht erbringen können. Das «Hauptgeschäft» ist das kirchliche Angebot. Die Situation ist vergleichbar mit einem Hilfswerk. Nicht das Geld ist das Hauptthema, sondern der Wunsch, Bedürftigen zu helfen. Wenn der Finanzverwalter anfängt, mein Geschäft zu beeinflussen, entsteht ein Konflikt.

Die fünf Pfarreien im Pastoralraum sind selbständig, das Budget wird aber übergeordnet von der Kreiskirchenpflege erarbeitet. Ein anspruchsvolles Gefüge.

Ja, das macht die Sache nicht einfach, aber spannend. Die Situation lässt sich mit politischen Gemeinden und Kantonen vergleichen. Die unterscheiden sich auch. Jede Gemeinde hat ähnliche Aufgaben, welche sie jedoch wegen ihrer Struktur anders lösen muss, aber im Grossen und Ganzen ist man trotzdem gewillt, einen Zusammenhalt, eine Kohäsion im Land zu erhalten. In dieser Weise muss man in die Zukunft gehen. Wir können nicht einfach militärisch verordnen: Ihr seid nun alle gleich und richtet euch alle gleich aus. Das würde nicht funktionieren. Das Sinnvolle an einer gemeinsamen Strategie wäre, dass ein so hohes Vertrauen zueinander besteht, dass man zwar zuerst bei sich selbst ist, aber davon ausgeht, dass die anderen mitdenken und sich auf dieselbe Vision ausrichten, damit man gemeinsam Lösungen findet. Strategie tönt ein wenig militärisch, deshalb gefallen mir die neuen Begriffe wie Vision oder Mission oder ein purpose, also eine Zweckbestimmung, besser. Es geht darum, gemeinsam einen Zweck zu erkennen und dafür zu brennen. Und auch zuzulassen, dass jemand mal etwas Neues ausprobieren will. Das sollte Platz haben. Wenn das einander nicht zugestanden wird, gibt es keine Weiterentwicklung. Hat jemand eine Idee, kann man versuchen, sie zu verhindern, man kann aber auch sagen, das ist spannend, da probiert jemand etwas aus. Es gibt dazu ein schönes Bild: Stellen Sie sich zwei Menschen auf Schlittschuhen vor. Ich kann mit meinem Arm den anderen nach vorne schleudern, und der gewinnt so an Tempo, dass er mich wiederum auf der anderen Seite mitzieht. So kann man gemeinsam übers Eis rasen und sich gegenseitig Kraft geben. Das ist für mich eine Wirkung von Strategie.

«Die Leute müssen sich gehört fühlen, und man muss Schritt für Schritt aufeinander zugehen und gegenseitiges Vertrauen finden. Das ist einer der wichtigsten Prozesse.» Andreas Dvorak mit Mitgliedern der Steuergruppe der Kreiskirchenpflege Aarau an ihrer Strategie-Retraite

Das setzt voraus, dass entsprechende Mittel vorhanden sind, die gerecht verteilt werden. Die einen möchten möglichst viel Autonomie in den Pfarreien, die anderen wollen Synergien nutzen, sei es beim Personal oder bei der Infrastruktur. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Bedürfnisse unter einen Hut bringen?

Auf den ersten Blick passt das überhaupt nicht zusammen. Es muss ein gegenseitiges Vertrauen vorhanden sein. Ich muss dem anderen zuzugestehen können, dass das, was er macht, im Sinn dessen ist, was ich selbst auch anstrebe. So kann ich sagen: Ok, vielleicht muss ich vorübergehend mit einem etwas kleineren Budget auskommen, weil eine andere Pfarrei während einer gewissen Zeit ein paar Franken mehr benötigt. Ich muss mich aber darauf verlassen können, dass es in ein, zwei Jahren wieder zu einem Ausgleich kommt. In der Strategie oder der Vision, die wir am Erarbeiten sind, geht es genau um das.

Wie gehen Sie methodisch vor?

Ich versuche, den Prozess pluralistisch anzugehen. Wenn ich etwas gelernt habe in meinem Leben, dann dies: Wenn ich versuche, etwas durchzudrücken in Zeiten, in denen die Leute selbst mitdenken und partizipieren, dann scheitere ich. Die Leute müssen sich gehört fühlen, und man muss Schritt für Schritt aufeinander zugehen und gegenseitiges Vertrauen finden. Das ist einer der wichtigsten Prozesse. So entsteht ein Ausgleich, ein Teilen von Argumenten. Wenn ich mich in diesem Prozess sicher fühle, kann ich Lösungen entwickeln. Dann kann es gelingen, «eine Kirche für alle» zu werden. Es stellen sich nun zwei Fragen: Welche Leistungen will ich erbringen, um eine Kirche für alle zu sein? Und wie viele Mittel kann ich dafür aufwenden? Ich arbeite dabei mit einem so genannten Game-Plan, das ist eine Alternative zu einer Stärken-Schwächen-Analyse. Sie bildet den Prozess ab, wie man ans Ziel kommt. Es gibt Dinge, die uns aufhalten und stören, aber es besteht auch viel Potenzial, das Rückenwind gibt. So kommen man Schritt um Schritt zum Ziel. Das klingt ein wenig nach Wischiwaschi. Aber wenn wir schauen, welche Strategien heute erfolgreich sind, sind es immer öfter solche, die auf agilen Methoden basieren.

Es geht also darum, die vorhandenen Stärken und Talente zu bündeln und zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen.

Darin sehe ich grosses Potenzial. Aus dem Wilden, das ich nicht fassen kann, kann ich lernen. Es ist eine Stärke, voneinander lernen zu können. Ganz wichtig ist, dass wir das, was wir tun, gerne tun. In diesem Zusammenhang gefällt mir der Ausdruck, «verliebt in das Gelingen» zu sein.

Wie sollte die Kreiskirchenpflege aufgestellt sind, damit Sie Ihr Mandat mit gutem Gefühl beenden können?

Sie sollte so unterwegs sein, dass sie ihre Strategie jährlich mit Freude überprüft und dort Anpassungen vornimmt, wo diese nötig sind. Eine Strategie, aber auch eine Vision, ist nichts Statisches, und wir werden in einem Jahr an einem anderen Ort stehen als heute. Wir brauchen Vertrauen in das gemeinsame Unterwegssein. Das ist das Wichtigste. Zudem müssen wir uns auf einen Konnex einigen, damit wir wissen, wie wir gemeinsam weitergehen wollen. So festigen wir unsere Vision. Die Strategie ist das Gefährt, mit dem ich mich aufmache, meine Vision zu erreichen. Wenn wir die Richtung kennen, können wir vereinbaren, wer was dazu beiträgt, um an diesen Ort zu gelangen. Nicht jeder muss dasselbe dazu beitragen. Eine Schildkröte bewegt sich anders als ein Vogel. Aber beide gehen den Weg ans Wasser, weil sie dieses brauchen. Wir sind unterschiedlich, aber wir können eine gemeinsame Ausrichtung entwickeln – im Verliebtsein in das Gelingen und mit Freude, das Ziel zu erreichen.


10. Juni 2024 | Das Interview führte Dani Schranz ›


Jugendreise nach Taizé

29. Mai bis 1. Juni 2025

Jugendreise nach Taizé

Donnerstag, 29. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2025

Im Burgund in Frankreich liegt ein kleines Dorf mit einer grossen Ausstrahlung in die Welt: Taizé. Hier befindet sich eine Bruderschaft, deren Spiritualität Jugendliche und Erwachsene gleichermassen anzieht. Gemeinsam wird gebetet, gesungen und über Gott und die Welt diskutiert. Dank der Reise des Pastoralraums Region Aarau nach Taizé erhältst du als Jugendliche oder Jugendlicher Einblick in eine besondere Form des Glaubens.

Reisedaten
Donnerstag, 29. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2025

An- und Rückreise
Details folgen

Kosten
150.– Franken pro Person. Darin inbegriffen sind die Reise, die Übernachtungen und die Verpflegung. Bei Abmeldungen nach dem Anmeldeschluss ist – ausser im Krankheitsfall – der ganze Betrag von 150.– Franken zu bezahlen. Nachmeldungen sind im Einzelfall bis 14 Tage vor der Reise möglich.

Teilnehmerinnen/Teilnehmer
Die Reise richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren.

Leitung
Beat Niederberger, Pfarreileiter in Schöftland, und weitere erwachsene Begleitpersonen

Übernachten
Du kannst entweder im Mehrbettzimmer oder im Zelt übernachten. Zelte stehen vor Ort zur Verfügung (jeweils mit rund 15 Schlafplätzen), es empfiehlt sich aber, ein eigenes Zelt mitzubringen. Wenn du im Zelt übernachtest, solltest du daran denken, ein Mätteli zum Schlafen und einen Schlafsack mitnehmen.

Kleider
Im Mai kann es im Burgund bereits sehr warm, aber auch noch empfindlich kalt sein. Nimm bitte geeigente Kleider mit.

Anmeldung
Bis Sonntag, 4. Mai 2025. Deine Eltern müssen mit deiner Teilnahme an der Reise nach Taizé einverstanden sein.

Tagesablauf in Taizé
Am Morgen, am Mittag und am Abend treffen wir uns jeweils zum Gebet. Die Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam ein. Zwischen den Mahlzeiten kannst du dich mit anderen Jugendlichen in Gesprächsgruppen treffen. Daneben bleibt dir viel Zeit zur freien Gestaltung. Ein Verlassen des Geländes ist von der Bruderschaft in Taizé nicht erwünscht.

Die Bruderschaft
Viel Wissenswertes über die Bruderschaft in Taizé erfähst du auf dieser Website

Anmeldung zur Jugendreise nach Taizé


Gemeinsamer Liturgieplan

für Suhr-Gränichen und Buchs-Rohr

Die Kirchen von Suhr und Buchs sind zu Fuss in weniger als 20 Minuten erreichbar.

Pfarreien Suhr-Gränichen und Buchs-Rohr wachsen näher zusammen

Ab den Sommerferien harmonisieren die Pfarreien Heilig Geist und St. Johannes Evangelist ihr liturgisches Angebot. An den Wochenenden findet in beiden Pfarreien künftig je ein Gottesdienst statt.

Die augenfälligste Gemeinsamkeit der Pfarrei St. Johannes Evangelist in Buchs-Rohr mit der Pfarrei Heilig Geist in Suhr-Gränichen ist der Stil ihrer Kirchen. Beide wurden in den 1960er-Jahren von Hanns Anton Brütsch geplant. Die Kirche in Suhr wurde 1961, jene in Buchs 1967 fertiggestellt. Beide stehen unter kantonalem Denkmalschutz. Reto Nussbaumer, kantonaler Denkmalpfleger, gab jüngst anlässlich eines «Dorfspaziergangs» einen ebenso lehrreichen wie interessanten Einblick in den architektonischen Wert von Brütschs Sakralbauten. Ein Video seines Vortrags ist auf der Website der Pfarrei Suhr-Gränichen publiziert. Hanns A. Brütsch (1916–1997) war ein bedeutender Zuger Architekt, der in den Räumen seiner Kirchen die Gemeinschaft von «Priester und Volk» wegweisend ins Zentrum rückte – schon bevor das Zweite Vatikanische Konzil Beschlüsse fasste, die diese Entwicklung beförderten. Die Kirchen von Suhr und Buchs liegen gerade mal 1,3 Kilometer auseinander und sind zu Fuss in wenigen als 20 Minuten erreichbar.

Beide wurden in einer Zeit erbaut, in der die Anzahl Katholiken in der Region als Folge intensiver Bautätigkeit und Migration im Steigen begriffen war. Mit entsprechend grosszügig bemessenen Ellen wurden sie erstellt. Heute, zwei Generationen später, nimmt die Anzahl der Mitfeiernden in den Gottesdiensten kontinuierlich ab. So liegt es auf der Hand, sich Gedanken zu machen, wie und in welcher Form die Gemeinschaft unter den Katholikinnen und Katholiken gefördert werden kann. Diese Überlegungen haben die Leiterin der Pfarrei Heilig Geist in Suhr-Gränichen, Brigitta Minich, und der Leiter der Pfarrei St. Johannes in Buchs-Rohr, Marco Heinzer, zum Entscheid gebracht, das liturgische Angebot, also die Gottesdienste in ihren Pfarreien, zu harmonisieren. Es liegt in ihrem gemeinsamen Interesse, sich die geografische Nähe zu Nutzen zu machen und das nachbarschaftliche Verhältnis zu vertiefen. Der Entscheid wird von den Mitgliedern der Pfarreiräte und Ortskirchenpflegen mitgetragen. Beide Pfarreien gehören zum Pastoralraum Region Aarau.

Ab Anfang Juli 2024 finden die Gottesdienste von Samstagabend und Sonntagvormittag künftig in je einer Pfarrei statt – ein Wochenende am Samstag in Buchs und am Sonntag in Suhr, ein Wochenende am Samstag im Töndler in Gränichen, am Sonntag in Buchs. An den hohen kirchlichen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten oder Weihnacht werden nach wie vor in jeder Pfarrei Gottesdienste gefeiert. Mit diesem Zusammenrücken wollen die Pfarreileitenden «die Weichen stellen, um die Pfarreien in eine gute Bahn zu lenken», wie Marco Heinzer betont. «Wichtig ist, dass an jedem Wochenende in jeder der Pfarreien weiterhin ein Gottesdienst stattfindet». Das ist mit dem neuen Liturgieplan garantiert. Für Brigitta Minich ist die Harmonisierung der Gottesdienste mit der Pfarrei in Buchs-Rohr Teil eines Wandels, den sie mit den Mitarbeitenden in ihrer Pfarrei in Suhr-Gränichen gegenwärtig vollzieht. «Wir suchen neue Gottesdienstformen. Nebst ‹Fiire mit de Chline› planen wir neue Formate wie ‹Fiire mit Familie› oder ‹Fiire am Tisch›. Mit diesen neuen Formaten wollen wir mehr Menschen erreichen und die Gemeinschaft unter den Mitfeiernden fördern.» Das Feiern von Gottesdiensten (Liturgie) ist wie der Dienst am Mitmenschen (Diakonie), die Verkündigung der Frohen Botschaft und die gelebte Gemeinschaft (Koinonia) eine der vier Grundfunktionen der Katholischen Kirche.

Auch hinsichtlich der gelebten Gemeinschaft rücken die beiden Pfarreien näher zueinander. So beschlossen die Kirchenchöre von Suhr-Gränichen und Buchs-Rohr bereits im November 2021 eine Zusammenarbeit. Sie blieben zwar als zwei Vereine organisiert, bilden seither aber eine Chorgemeinschaft. Da sich diese Zusammenarbeit bewährte, stimmten die beiden Chorvereine im letzten November einer Fusion zu. Lisbeth Meyer, die Aktuarin des neuen Vereins, freut sich «über die gelungene Zusammenführung der zwei Chöre zu einem hochmotivierten Kirchenchor», wie sie mitteilt. Einzig der Name «Kirchenchor Heilig Geist Suhr-Gränichen Johannes Evangelist Buchs-Rohr» komme ihr noch etwas sperrig vor. Nicht davon abschrecken lassen sich die gegenwärtig 31 Mitglieder, welche dieses Jahr bereits dreimal aufgetreten sind. Die Einsätze sind – über das Jahr verteilt – zu zwei Dritteln in Suhr-Gränichen, zu einem Drittel in Buchs-Rohr geplant.


27. Mai 2024 | Dani Schranz ›


«Würde ist ein gegenseitiger Prozess.»

Sarah Lohr über die Kirchlich Regionalen Sozialdienste

Sarah Lohr ist Standortleiterin der Kirchlich Regionalen Sozialdienste in Aarau

«Würde ist ein gegenseitiger Prozess.»

«Vor meiner Anstellung habe ich mir die Frage gestellt, wer auf eine solche Beratungsstelle kommt. Nebst Sozialdienst, SVA, Ehe-, Schulden- oder Suchtberatung. Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Menschen genau auf ein Angebot wie jenes der Kirchlich Regionalen Sozialdienste (KRSD) angewiesen sind. Sie fallen trotz des gut ausgebauten Sozialstaats mit seinem breiten Leistungsangebot schlicht und ergreifend durch die Maschen.» Das sagt Sarah Lohr, Standortleiterin des KRSD der Region Aarau.

Die kirchlich regionalen Sozialdienste fangen jene Menschen auf, die aufgrund schlechter Vorerfahrungen, Ängsten, fehlender Information oder mangelnder Sprachkenntnisse sonst nirgends Anschluss finden. Im letzten Jahr waren es mehr als 700, Tendenz steigend. «Viele Menschen leben in unserer Gesellschaft in prekären Situationen, da sie – unter Umständen politisch gewollt – keine staatlichen Leistungen beantragen können. Beispielsweise Menschen, die lange für sich selbst sorgen konnten und plötzlich in Not geraten. Sie sind es nicht gewohnt, Hilfeleistungen in Anspruch zu nehmen und haben oft Hemmungen, am Wohnort eine Hilfeleistung zu beanspruchen und sich dadurch zu entblössen.» Da sei der KRSD ein niederschwelliger Ort, eine professionell geführte Stelle, die ausserhalb der staatlichen Angebote direkt helfen oder eine Brücke zu öffentlichen Stellen bauen könne.

Sarah Lohr schildert exemplarisch den Fall einer Frau im Asylverfahren. Kürzlich kamen ihre Kinder, die sie bei ihrer Flucht im Heimatland zurücklassen musste, zu ihr auf Besuch. Ihre jüngste Tochter wollte nicht mehr heimkehren. Die Behörde bestätigte zwar, dass die Tochter grundsätzlich bleiben dürfe, jedoch einen eigenen Asylantrag stellen müsse. Eine Zugfahrt zum nächstgelegenen Bundesasylzentrum in Zürich ist für Mutter und Tochter jedoch nicht finanzierbar. Der KRSD unterstützte die Frau einmalig mit 80 Franken. «Das ist eine vermeintlich kleine Sache mit einem grossen Effekt», so Sarah Lohr. «In solchen Momenten sage ich mir: Zum Glück gibt es den KRSD. Die Frau hätte sich mit ihrem Anliegen an keine andere Stelle wenden können.»

Es gebe zwar Möglichkeiten, einmalige staatliche Leistungen zu beantragen, die Bürokratie sei jedoch hoch, und viele Leute wollten dies nicht. «Sie kämpfen wie die Wilden, damit sie nicht in diese administrative Mühle hineingeraten.» Dies betreffe oft Menschen, die knapp über oder unter dem sozialhilferechtlichen Existenzminimum lebten, kein Anrecht auf staatliche Leistungen hätten, aber bei einer einmaligen Auslage in Not gerieten. Und zunehmend auch Leute, die unter den Auswirkungen der Teuerung litten, die Miete, die Nebenkosten oder eine medizinische Behandlung nicht mehr begleichen könnten.

Die KRSD werden durch Kirchgemeinden und die Landeskirche getragen. Die Mitarbeitenden sind von der Caritas angestellt und arbeiten in deren Räumlichkeiten. Kooperationspartnerinnen im Alltag sind Pfarreien, Seelsorgerinnen, Diakone, Katechetinnen. Die Religionszugehörigkeit der Klienten spielt jedoch keine Rolle, denn die Mitarbeitenden sind in erster Linie sozialarbeiterisch tätig.

Gegenwärtig befindet sich mit einer Onlinebörse ein neues diakonisches Projekt im Aufbau. Sie unterscheidet sich von anderen Onlinemarktplätzen darin, dass die Anbieterinnen und Anbieter von gebrauchten Gegenständen diese kostenlos an die Bedürftigen überbringen und dadurch Transportkosten entfallen. «Viele Leute tun gern etwas Karitatives und können so mit einer kleinen Handlung viel bewirken. Durch das persönliche Überbringen der Gegenstände werden wertvolle Begegnungen ermöglicht, und Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten treffen aufeinander. So wird ein Bewusstsein geschaffen und erfahrbar, wie Armut aussieht.»

Bei ihrer Arbeit in der Unterstützung von benachteiligten Menschen gehe es ihr persönlich nicht nur um Altruismus, betont Sarah Lohr. «Würde ist ein gegenseitiger Prozess. Indem ich anderen eine würdevolle Begegnung ermögliche, ermöglicht mir dies ein sinnstiftendes Berufsleben. Das hat einen hohen Wert.» Sie fände eine Gesellschaft erstrebenswert, in der die Dienste der KRSD überflüssig würden. «Wären die vorhandenen Mittel gerechteren verteilt, könnten alle Menschen in Würde leben.» Und durch eine grössere Niederschwelligkeit gewisser staatlicher Leistungen könnten Zugänge erleichtert werden, damit es den KRSD als Vermittlungsstelle weniger bräuchte und die Leute selbst den Weg zu den Behörden fänden.

Ohne zahlreiche Freiwillige wäre die Arbeit der KRSD nicht zu leisten. Sie unterstützen wöchentlich zu fixen Zeiten Klienten in administrativen Aufgaben wie dem Ausfüllen von Formularen für eine Wohnungsbewerbung oder dem Verfassen von Briefen.

Die KRSD können finanziell oder durch Freiwilligenarbeit unterstützt werden.

13. Mai 2024 | Dani Schranz ›


Erzählen, heilen, begegnen, teilen

Fragmente des pastoralen Handelns

Sarah Lohr vom Kirchlich Regionalen Sozialdienst Aarau, Gaby Zihlmann, Katechetin in Schöftland, und Michelle Oberle, soziokulturelle Mitarbeiterin in Aarau (von links), diskutieren über Gelingendes in ihrer Arbeit. Erfolgreiches kann als Basis für künftiges pastorales Handeln dienen.

Erzählen, heilen, begegnen, teilen

Wie kann pastorales Handeln gestaltet werden, damit die heutigen und künftigen Erwartungen der Mitglieder erfüllt werden? Mit dieser Frage haben sich Mitarbeitende der Seelsorge, der soziokulturellen Animation und der Katechese an der 30. Pastoralraumkonferenz auseinandergesetzt.

Die Konferenz findet seit der Gründung des Pastoralraums vor 15 Jahren zweimal jährlich statt und wird von den Angestellten der fünf Pfarreien partizipativ mitgestaltet. Beat Niederberger, Pfarreileiter in Schöftland, eröffnete die Konferenz mit einem Rückblick. Vor 15 Jahren habe sich die Kreiskirchgemeinde Aarau in einer schwierigen Situation befunden. «Es ging ihr finanziell schlecht, sie war hoch verschuldet. Die Suhrer liebäugelten mit einem neuen Pfarreizentrum, aber die Kreiskirchenpflege winkte wegen fehlender finanzieller Mittel ab und verhängte einen Planungsstopp. Sie forderte die fünf Pfarreileiter auf, der Behörde aufzuzeigen, welche Infrastruktur für ein zukunftstaugliches pastorales Handeln Voraussetzung ist.» Beat Niederberger erkennt Parallelen zur heutigen Situation. «Wie vor 15 Jahren sind auch heute die Gelder wieder knapper, und wir Pfarreileitenden müssen der Behörde sagen, welche Pastoral wir wollen. Was soll finanziert werden? Wo sehen wir ‹Ostern› im Pastoralraum? Wo erkennen wir zukunftsträchtige Aufbrüche?»

Um das zu erörtern, sollten die Teilnehmenden anhand einer «wertschätzenden Erkundung» herausfinden, wie sie von den Erfahrungen der anderen Pfarreien profitieren können. Die Methode zielt darauf ab, vorhandene Ressourcen für die Gestaltung und die strukturelle Entwicklung zu nutzen, bereits Gelingendes zu stärken und auf die eigene Situation «energieschöpfend zu adaptieren». In Kleingruppen orientierten sich die Teilnehmenden am Handeln Jesu, welches aus vier Themen bestand: mutmachende Hoffnungsgeschichten verbreiten, heilen und heilsame Wege finden, den Mitmenschen auf Augenhöhe begegnen und Tischgemeinschaften pflegen, sich solidarisch verhalten gegenüber Randständigen. Die Teilnehmenden der Kleingruppen haben ihre Anregungen zusammengetragen.

Erzählen
Jesus ist ein Geschichtenerzähler. Er erzählt den Menschen befreiende, aufrichtende Geschichten. Unsere mutmachende Hoffnungsgeschichten erzählen wir bei den vielfältigen Begegnungen innerhalb der Pfarrei, aber auch nach aussen in der Gesellschaft. Wir müssen dafür nahe bei den Menschen sein, in ihre Lebenswelten hineingehen, vorerst gut zuhören, achtsam und wertschätzend sein. Verständlich erzählen kann man nur in einer Sprache, die die Menschen auch verstehen. Wir erzählen Geschichten, die Mut machen.

Heilen
Jesus ist Heiler und Therapeut. Er begleitet die Menschen in ihrer konkreten Lebenssituation auf heilsame Wege. Befreiendes, heilendes Handeln in der Pastoral findet an vielen verschiedenen Orten statt. Erwähnt werden etwa Beerdigungen und Taufen oder die Begleitung bei Todesfällen. Auch das Teilen von Bibeltexten oder ganz individuelle Rituale, vor allem aber das gemeinsame Essen haben heilende Wirkung. Unsere Räumlichkeiten bieten wir an für Experimente, in denen Menschen heilende Freiräume und Selbstermächtigung erfahren dürfen. Und heilend sind auch die verschiedenen Gesprächsformen.

Begegnen
Jesus begegnet den Menschen auf Augenhöhe, isst und trinkt mit ihnen. Die Formen der Begegnung und gemeinsamen Essens sind sehr vielfältig und werden in der Sammlung weitaus am stärksten gewichtet. Die Tischgemeinschaften eignen sich besonders für verschiedene Formen generationsübergreifender Anlässe, vom Eltern-Kind-Tag über die Agape-Feier, Abschlussabende, Pfarreifeste, Familientische usw. Miteinander essen ist immer auch Selbstbemächtigung, Stärkung der eigenen Persönlichkeit und der Gemeinschaft. Tischgemeinschaft pflegen ist auch für Freiwillige ein beliebtes Feld des Engagements.

Teilen
Jesus ist solidarisch mit den Randständigen und Zukurzgekommenen. Solidarität wird professionell umgesetzt im Kirchlich Regionalen Sozialdienst und in der Wegbegleitung. Beide sind gemeinsame Stellen aller fünf Pfarreien. In Aarau findet auch eine Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Asyl statt. Mit Jugendlichen «lohnt» es sich besonders, eine solidarische Praxis einzuüben und ihnen befriedigende Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

Das sind Gedankensplitter der Mitarbeitenden der fünf Pfarreien – weder vollständig noch abschliessend. Es waren zum Beispiel keine anderssprachigen Seelsorger da, ihr Blickwinkel fehlt. Ebenso wenig abgebildet ist der musikalische Bereich. Spannend und bereichernd wäre auch ein Blick auf die Pfarreigruppierungen, wie sie erzählend, heilend, essend und solidarisch unterwegs sind.


28. April 2024 | Beat Niederberger › und Dani Schranz ›


Die Bibel – ein Kochbuch?

Samstag, 26. April 2025, Buchs

Die Bibel – ein Kochbuch?

Samstag, 26. April 2025, Pfarreizentrum Buchs

Die Bibel, eine Bibliothek voller spannender Bücher.

Vom Krimi über Liebesgeschichten bis hin zum Rezeptbuch lässt sich allerhand Interessantes in der Bibel finden.

Wir werfen unser Augenmerk auf Pflanzen und Nahrungsmittel zu Jesu Zeiten. Und werden mit diesen dann gemeinsam planen, einkaufen und kochen.

Im Anschluss sind auch die Eltern eingeladen, mit uns die selbstgekochten Köstlichkeiten zu geniessen.

Teilnehmer Jugendliche der 6. bis 9. Klasse und junge Erwachsene

Leitung Yvonne Zwyssig und Frank Krause

Ort Pfarreizentrum Buchs

Kosten kostenlos

Anmeldung bis Samstag, 12. April 2025

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Die Zukunft nicht aus den Augen verlieren

Die Zukunft nicht aus den Augen verlieren

Im letzten Jahr haben in unserer Region so viele Mitglieder ihren Austritt aus der Katholischen Kirche gegeben wie nie zuvor. Die Institution «Kirche» hat durch die Aufdeckung der Missbrauchsfälle Schaden genommen. Das bringt zwar die Kirchen als Organisationen in Bedrängnis, aber gottseidank nicht das, worum es im Kern geht: den christlichen Glauben selbst. Doch spüren alle kirchlichen Institutionen die Folgen der Austritte: das Bistum Basel, die Landeskirche Aargau, erstaunlicherweise auch die Reformierte Landeskirche, und die Kreiskirchgemeinde Aarau sowie die ihr zugehörigen Ortskirchgemeinden. Sie alle müssen Dienstleistungen abbauen, wenn die Steuergelder der ausgetretenen Mitglieder wegfallen.

Wenn sich Christinnen und Christen aus der Kirche verabschieden, weil sie die Fehler und Versäumnisse von Leitungspersonen, die zum grossen Teil nicht mehr leben, nicht tolerieren wollen, ist das verständlich und nachvollziehbar. Was sie jedoch mit ihrem Austritt auch bewirken: Sie entziehen der jetzigen Generation von Menschen, die sich für die Kirche von heute und die Kirche der Zukunft einsetzen, jene finanziellen Mittel, die dafür verwendet würden, eine neue, zeitgemässe Kirche zu gestalten. Mittel, die benötigt würden, lebensnotwendige Dienstleistungen zu erbringen. Mittel, über die weder der Staat noch soziale Institutionen verfügen.

Es geht nicht in erster Linie um den Erhalt von Sakralbauten oder um die Lohnfortzahlung von kirchlichen Angestellten. Es geht darum, der jetzigen Generation und den künftigen Generationen auch in Zukunft Werte und Perspektiven zu vermitteln, welche die heutige Zivilgesellschaft der 2000-jährigen Geschichte des christlichen Glaubens zu verdanken hat: den Wert der Mitmenschlichkeit, den Wert der Fürsorge für Menschen, die Not leiden, den Wert der Hoffnung, dass der Mensch nicht in letzter Instanz auf sich selbst gestellt ist, sondern den göttlichen Beistand für sich beanspruchen kann.

Mit dem Austritt aus der Katholischen Kirche wird der Institution, die gewiss – wie jede andere von Menschen gestaltete Institution – nicht ohne Fehltritte ist, nachhaltig Schaden zugefügt. Und es ist fraglich, ob dies sinnvoll und ein guter Weg ist.

Die Resultate der Vorstudie zu den Missbrauchsfällen während der letzten 70 Jahre haben das Vertrauen in die Katholische Kirche in der Schweiz erschüttert und ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Die historisch fundierte Aufarbeitung ist wichtig und richtig. Sie ist kein Trost für die von Gewalt und Missbrauch Betroffenen. Sie kann jedoch eine Art von Anerkennung und Genugtuung für das erlittene Leid ermöglichen. Aber der Blick in die Vergangenheit ist einseitig. Er dient lediglich der Bewältigung von Vergangenem und der möglichst gelingenden Wiedergutmachung des Geschehenen.

Sie, liebe Leserinnen und Leser, stehen nicht in der Verantwortung, zur Bewältigung der Vergangenheit der Katholischen Kirche in der Schweiz beizutragen. Im Gegenteil. Sie sind eingeladen, die Zukunft der Katholischen Kirche in Ihrer Pfarrei, in Ihrer Ortskirchgemeinde mitzugestalten.

Sie entscheiden mit Ihrer Mitgliedschaft, ob es weiterhin möglich sein wird, als Gemeinschaft Gottesdienste zu feiern und den Menschen katholischen Glaubens eine spirituelle Heimat zu schenken. Sie entscheiden mit Ihrer Mitgliedschaft, ob es weiterhin möglich sein wird, im diakonischen Dienst den Hilfsbedürftigen vor Ort zu helfen und so die Kirche für die sozial Ausgegrenzten zu einer glaubwürdigen Ansprechpartnerin zu machen. Sie entscheiden mit Ihrer Mitgliedschaft, ob Ihren Kindern und Enkelkindern, den Schülerinnen und Schülern in der Katechese und den Jugendlichen in der Jugendarbeit weiterhin jene Werte vermittelt werden sollen, die einerseits ein friedliches Miteinander in unserer kulturell immer pluraler werdenden Gesellschaft ermöglichen und die andererseits einen wesentlichen Teil unserer kulturellen Identität ausmachen.

Und Sie entscheiden letztlich darüber, ob viele Menschen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Pfarreileiterinnen, Priester, Diakone, Chorleiterinnen, Organisten, Katechetinnen, Sakristane, Ministranten und unzählige freiwillig Tätige sich aus innerer Überzeugung ihres Glaubens dafür einsetzen können, Gutes in Ihrer Pfarrei vor Ort zu bewirken. Es steht viel auf dem Spiel, wenn wir durch den Blick in die Vergangenheit die Zukunft der Kirche aus den Augen verlieren.


15. April 2024 | Dani Schranz ›


Den Stein ins Rollen bringen ...

Redewendungen biblischen Ursprungs

Illustration: Camilla Widmer, avenue.ch

Den Stein ins Rollen bringen …

Im täglichen Sprachgebrauch treffen wir auf Redewendungen, die teilweise jahrtausendealt sind. Gewisse gehen auf die griechische Mythologie zurück, andere auf Bibelstellen. Durch wen «der Stein ins Rollen gebracht» wurde, kann nicht mit letzter Gewissheit gesagt werden. Einer Deutung zufolge geht die Metapher auf die Auferstehungsgeschichte beim Evangelisten Markus zurück, als die drei Frauen nach Ostern am Grab Jesu die Frage stellten, «Wer wälzt uns den Stein von der Grabes Tür»? Andere verordnen den Ausdruck eher beim bedauernswürdigen Sisyphos. Eindeutig biblischen Ursprungs sind jedoch die folgenden Redensarten. Eine Auswahl.

Ein Buch mit sieben Siegeln (Offenbarung 5,1)
Diese Redewendung stammt aus der Offenbarung des Johannes. Ihm wird eine Vision eines Buchs beschrieben, das sieben Siegel trägt und in der rechten Hand Gottes gehalten wird. Es repräsentiert symbolisch Gottes Plan für die Zukunft und enthält Geheimnisse über kommende Ereignisse. Die Vorstellung eines Buches mit sieben Siegeln wird oft verwendet, um auf etwas zu verweisen, das kaum zu verstehen oder zu entschlüsseln ist.

Perlen vor die Säue werfen (Matthäus 7,6)
Jesus verwendete diese Metapher, um zu erklären, dass kostbare Dinge nicht denjenigen gegeben werden sollten, die sie nicht zu schätzen wissen. «Ihr sollt nicht das Heilige den Hunden geben und sollt eure Perlen nicht vor die Säue werfen, damit sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füssen und sich umwenden und euch zerreissen.»

Das Licht unter den Scheffel stellen (Matthäus 5,15)
In der Bergpredigt lehrte Jesus, dass niemand eine Leuchte anzündet, um sie unter einen Scheffel zu stellen, sondern auf einen Leuchter, damit sie allen im Haus Licht gibt. Diese Metapher betont die Bedeutung, das Gute, das man hat, nicht zu verbergen, sondern es für andere sichtbar zu machen, um diese zu ermutigen und zu erleuchten.

Jemanden den Kopf kosten (Matthäus 14,8–11)
Diese Redewendung bezieht sich möglicherweise auf die Geschichte von Johannes dem Täufer, der auf Anweisung von Herodes enthauptet wurde. Herodes hatte einen Schwur abgelegt, der die Hinrichtung von Johannes zur Folge hatte, nachdem seine Nichte bei einem Fest tanzte und Herodes ihr versprach, ihr alles zu geben, was sie von ihm fordern würde.

Im Dunkeln tappen (Jesaja 59,9)
Diese Redewendung stammt aus dem Buch Jesaja und beschreibt den Zustand der Menschen, die im Dunkeln wandeln, ohne das Licht der Wahrheit zu sehen. «Wir harren auf Licht, siehe, so ist’s finster, auf Helligkeit, siehe, so wandeln wir im Dunkeln.»

Den Finger in die Wunde legen (Johannes 20,27)
Dieser Ausdruck geht auf die Begebenheit zurück, als Jesus nach seiner Auferstehung Thomas aufforderte, seine Hand an die Wundmale an seiner Seite zu legen, um seinen Glauben zu stärken. Es bedeutet, eine unbequeme Wahrheit anzusprechen oder eine empfindliche Stelle zu berühren, um eine dringende Angelegenheit anzugehen.

Die Spreu vom Weizen trennen (Matthäus 3,12)
Johannes der Täufer sprach diese Worte aus, um die Ankunft des Messias zu verkünden und die Vorstellung zu vermitteln, dass der Messias zwischen denen, die wahrhaftig bekehrt sind, und denen, die es nicht sind, unterscheiden wird. Diese Redewendung wird verwendet, um die Trennung von Gutem und Schlechtem oder von Wertvollem und Wertlosem zu beschreiben.

Sollten Sie der Ansicht sein, diese Auswahl sei nicht wirklich das «A und O» oder beim Lesen sogar gedacht haben, es gebe «nichts Neues unter der Sonne!», dann «prüfen» Sie doch Ihre persönlichen Redewendungen «auf Herz und Nieren». Welche biblischen Ausdrücke verwenden Sie regelmässig? Schreiben Sie sie unten ins Kommentarfeld. Die originellsten Beispiele publizieren wir zu einem späteren Zeitpunkt im Pfarrblatt «Horizonte».


25. März 2024 | Dani Schranz


Regionales Jugendtreffen

Samstag, 15. März 2025, in Entfelden

Regionales Jugendtreffen

Samstag, 15. März 2025, in Entfelden

Mit Spiel und Plausch kämpfen die Jugendlichen um das «goldene Pastoralraum-Bike» und weitere Preise.

Für Jugendliche der Oberstufe

Ort Pfarreizentrum Schöftland

Zeit 18.00–21.15 Uhr

Leitung Regio-Team

Kosten kostenlos

Keine Anmeldung erforderlich.


Ist Glaube Privatsache?

Oder wie viel geben wir preis?

Ist Glaube Privatsache?

Würden Sie auf die Frage, ob Sie an Gott glauben, mit «Ich glaube, dass es etwas Höheres gibt» antworten? Oder: «Ich glaube an eine universelle Kraft»? Glaube ist heutzutage in unseren Kreisen Privatsache. Wie die Frage nach dem Lohn. «Wie viel verdienst du?» wird in der Regel unverbindlich beantwortet mit «genug, um zu leben» oder «weniger als Elon Musk». Warum trauen wir uns nicht zu sagen: «Ja, ich glaube an Gott»? Ist daran etwas verwerflich? Warum weichen wir aus und sagen verklausuliert, dass wir «an etwas Höheres, an eine universelle Kraft, an XY» glauben? Schämen wir uns, diese Kraft mit «Gott» zu benennen?

Es gibt Gegenbeispiele. In gewissen kirchlichen Milieus ist es durchaus üblich, zu bezeugen: «Jesus ist mein bester Freund!» Oder: «Ich liebe Jesus!». Das ist sinngemäss die 2. Kommastelle zur Auskunft nach dem Lohn.

Es stellt sich die Frage, wie viel wir von unserem Glauben öffentlich preisgeben möchten. Was ist privat? Was dürfen Menschen in unserem Umfeld von unserem Glauben wissen? Ist unser Glaube Teil der Intimsphäre?

Was auf der einen Seite als zu viel empfunden werden kann, kann auf der anderen Seite fehlen. Wäre es nicht gerade in diesen Tagen, in einer Zeit, in der sich Kulturen, Mentalitäten und Sozialisierungen zunehmend vermengen, wichtig, einzustehen für das, was 2000 Jahre Christentum hervorgebracht haben? Was 2000 Jahre lang Bestand hatte? Wäre es nicht wichtig, einzustehen für die Errungenschaften unserer Zivilisation? Wäre es nicht wichtig, eine auf christlichen Werten beruhende Verfassung und eine rechtliche Grundordnung zu schätzen, welche Opfer schützt und Täter mit Augenmass behandelt? Einzustehen für die Grundlage einer Gesellschaft, die für die Stärkeren wie für die Schwächeren Lebensbedingungen erschafft, die Gemeinschaft ermöglichen?

Das Gutheissen und das selbstverständliche Übernehmen christlicher, sogenannt «zivilisierter» Werte ist das eine. Das andere ist, sich an den Urheber dieser Werte zu erinnern. Die zehn Gebote des alten und die Frohe Botschaft des neuen Testaments legen die Grundsteine für ein gewaltfreies Zusammenleben. Sie sind ein Appell, einander in Liebe und Friedfertigkeit zu begegnen. Kaum jemand wird diese Werte hinterfragen. Warum fällt es dann so schwer, den Schöpfer dieser Weisheiten und Botschaften zu benennen? Was passt daran nicht mehr in die heutige Zeit? Was widerspricht dem Zeitgeist?

Ich wünsche mir, dass wir als Christinnen und Christen wieder den Mut finden, uns zu zeigen. Nicht in frömmlerischem Lametta-Glitzer, sondern als aufgeschlossene Menschen, die hier und jetzt leben. Menschen des Jahres 2024. Menschen, die sich der eigenen Verantwortung und der eigenen Wirkungskraft bewusst sind und dennoch davon ausgehen, dass sie nicht die am höchsten entwickelte Spezies, die oberste Instanz oder die personifizierte Erkenntnis sind. Als Menschen, die sich ihrer eigenen Unzulänglichkeit und Unvollkommenheit bewusst sind und daran glauben, dass es eine Kraft gibt, die über uns Menschen steht. Ich wünsche mir zivilisierte, mündige, kompetente Menschen, die den Mut finden, sich einzugestehen, dass sie einer göttliche Kraft vertrauen, aus der sie für ihr Leben Zuversicht schöpfen – als Quelle ihres Wirkens und ihres Beitrags zum Guten in der Welt. Menschen, die ohne Scham und aus Überzeugung sagen: «Ja, selbstverständlich glaube ich an Gott». An Gott, und an das, was wir im Glaubensbekenntnis bezeugen.


19. Februar 2024 | Dani Schranz ›


Ver-rückte Welten

Gedanken zur Fasnacht von Samuel Behloul

Die für das Lötschental typischen, maskierten Fasnachtsgestalten, die sogenannten Tschäggättä, treten in der Zeit zwischen dem katholischen Feiertag «Maria Lichtmess» und dem «Gigiszischtag» (d.h. dem Dienstag vor dem Aschermittwoch) auf. Bild © Valais/Wallis Promotion

«Ver-rückte Welten»

Lautstark und mit grossem Getöse übernehmen die Fasnächtler und Fasnächtlerinnen jedes Jahr vor Beginn der Fastenzeit für wenige Tage das Zepter. Es werden Masken aufgesetzt, die keinem Schönheitsideal entsprechen und Kleider getragen, die weder modisch sind noch irgendwelchen Lifestyle-Konventionen folgen. Es werden aber nicht nur die Schönheitsvorstellungen und ästhetische Kriterien auf den Kopf gestellt. Es geht auch darum, die bestehenden Machtverhältnisse zu verrücken, d.h. komplett umzustellen. Die Herrschenden und Mächtigen werden gnadenlos lächerlich gemacht, neue Prinzessinnen und Könige installiert, die sog. «No-Names» dürfen auf einmal und für kurze Zeit die ganz Grossen sein, während die tatsächlichen Grössen der Politik und der Wirtschaft als Verlierer erscheinen. Eine ver-rückte Machtordnung entsteht.

In den Bräuchen, Bildern und Symbolen der Fasnacht treffen zwar unterschiedliche Kulturelemente und Motive aufeinander, die über das Mittelalter hinaus weit in die vorchristliche Zeit zurückreichen. Das «Ver-rückte» der Fasnacht ist aber auch ein zentrales Motiv der biblischen Werteordnung. Das klingt auf den ersten Blick verrückt, denn im biblischen Buch der Sprichwörter wird deutlich vor Narrheit gewarnt. Im 13. Kapitel des Buches lesen wir beispielsweise: «Wer mit Weisen unterwegs ist, wird weise, wer mit Toren verkehrt, dem geht es schlecht» (Sprüche 13,20). Und im Kapitel 24 des gleichen Buches heisst es: «Das Trachten des Toren ist Sünde, der Zuchtlose ist den Menschen ein Gräuel» (Sprüche 24,9).

Die Bibel ist aber nur oberflächlich betrachtet witzlos. Die eigentliche Pointe und der «Witz» der biblischen Botschaft besteht darin, dass sie die Menschen auffordert, das «Selbstverständliche», das «Schicksalhafte» oder das scheinbar «Gottgewollte» der herrschenden Machtstrukturen und Denkweisen zu hinterfragen und auf den Kopf zu stellen – zu verrücken also. Das Aha-Erlebnis, das wir beim Anblick mancher Masken und Spiele während der Fasnacht machen, ist auch ein wesentliches Element im Verstehensprozess biblischer Erzählungen. Alltagsgeschichten werden hergenommen, um darin das Nichtalltägliche aufleuchten zu lassen oder zumindest mitzuteilen, dass es auch anders sein könnte. Die biblischen Vorstellungen eines Kamels im Nadelöhr oder eines Balkens im Auge erscheinen allesamt schon ziemlich verrückt oder als witzige und krasse Karikaturen. Und ausserdem begegnen wir in der Bibel Geschichten, in denen die Wirklichkeit für manchen Beobachter närrisch auf den Kopf gestellt wird. In der Bergpredigt Jesu (Lk 6,20f) beispielsweise gehören ausgerechnet die Armen, Hungrigen und Weinenden zu den Erben des Reich Gottes. Und der christliche Glaube spricht angesichts des Kreuzes von der Auferstehung, angesichts des Todes am Grab vom Leben, angesichts der Ungerechtigkeit der Menschen von der Gerechtigkeit des Gottes Reiches und angesichts des Hasses und der «gerechten» Rache von der Nächsten- und Feindesliebe. Eine ver-rückte Weltordnung begegnet uns hier. Der Philosoph Friedrich Nietzsche hielt diese christliche Werteordnung einfach für verrückt und wiedernatürlich.

Auf die närrisch-verrückten Tage der Fasnacht folgt im Christentum die 40-tägige Fastenzeit. Sie beginnt am Aschermittwoch und dient zur Vorbereitung auf das Osterfest. Die Fastenzeit ist aber kein abruptes Ende der närrischen Ausgelassenheit der Fasnacht. Sie ist vielmehr eine Denkpause, in der der gläubige Christ und die gläubige Christin wach und sensibel dafür sein sollen, dass die Welt, in der wir leben, nicht im Vordergründigen aufgeht. Auch in der Fastenzeit begegnet uns nämlich eine ver-rückte Welt. Sie eröffnet dem Menschen einerseits den Raum, darüber nachzudenken, wie er es hält mit den scheinbaren Selbstverständlichkeiten seines Alltagslebens, seines Umgangs mit den Mitmenschen, seines Umgangs mit dem, was ihm heilig ist und mit dem, was dem anderen heilig ist. Und sie konfrontiert den Menschen andererseits mit der Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, die Werteordnung mancher verrückten und närrischen Selbstverständlichkeiten einfach mal zu ver-rücken.


5. Februar 2024 | Samuel Behloul ›


Dankeschön-Fest

mit «Wilhelm Toll» ›

Es war toll mit «Wilhelm Toll» beim Dankeschön-Fest

Am Samstagabend, 20. Januar, feierten wir unser traditionelles Dankeschönfest für freiwillig Mitarbeitende unserer Pfarrei. Wir dürfen uns glücklich schätzen und sind dankbar, dass wir in unserer Pfarrei so viele freiwillig Engagierte haben, sei es in Vereinen und Gruppierungen oder als Einzelmenschen. Einmal mehr durfte uns klar geworden sein, dass eine Pfarrei nicht einfach aus sich selber besteht, sie lebt nicht einfach durch die Tatsache, dass sie rechtlich besteht. Sie lebt nur durch ihre Glieder, die sich für die Pfarrei interessieren und sich für sie einsetzen.

Gut 80 freiwillig Engagierte folgten unserer Einladung. Das Fest begann mit einem feierlichen Gottesdienst um 18.15 Uhr, der unter dem Motto Miteinander und füreinander gefeiert und gesanglich von unserem St. Martin Kirchenchor wunderbar umrahmt wurde.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde weitergefeiert im Pfarreizentrum. Der besondere Leckerbissen nebst dem feinen Essen und vielfältigen Dessertbuffet war die musikalisch-gesangliche Umrahmung durch die drei Herren von der Swiss Mountain Rock’n’Roll Band «Wilhelm Toll». Gekonnt und mit viel Herzblut boten sie eine tolle Show mit vielfältigem musikalischem Repertoire – vom fetzigen Zigeunerswing über Country-Hits und Blues-Klassiker bis zum Schweizer Ländler. Entsprechend war auch ihr musikalisches Zubehör vielfältig: Mandoline, Bluesharp, Akkordeon, Gartenschlauch-Alphorn, Löffelschlagzeug, Gitarre und Radio-Bass. Es war wirklich toll mit «Wilhelm Toll» beim Dankeschön-Fest.

Herzlichen Dank der Gruppe Gemeinschaft und dem Pfarreiteam für die Organisation und die Durchführung des Anlasses. Und damit uns dieser toller Abend noch lange in Erinnerung bleibt, dafür danken wir Kurt Geisseler für die fotografische Dokumentation des Dankeschön-Festes. Im unten stehenden Fotoalbum finden Sie viele schönen Fotoeindrücke vom Fest.

Samuel Behloul

Fotoalbum

«Wir sind in der Lage, das Negative zu überwinden.»

Gespräch mit Dr. Andreas Krafft

Dr. Andreas Krafft ist seit mehr als 20 Jahren Dozent an der Universität St. Gallen (HSG) sowie Management-Trainer und -Berater mit Schwerpunkt in der Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie. Als Associate Researcher am Institut für Systemisches Management und Public Governance (HSG), Co-Präsident von swissfuture (der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung) sowie Vorstand der Swiss Positive Psychology Association leitet er das internationale Forschungsnetzwerk des Hoffnungsbarometers. Bild: GEWA

«Wir sind in der Lage, das Negative zu überwinden.»

Dr. Andreas Krafft ist Verfasser des «Hoffnungsbarometer 2024» der Universität St. Gallen. Im Gespräch mit Dani Schranz erklärt er, was es braucht, um zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Und welche Rolle er der Kirche beimisst.

Herr Krafft, in der Einleitung zum aktuellen Hoffnungsbarometer schreiben Sie, dass der mangelnde Glaube an eine bessere gesellschaftliche Zukunft insbesondere bei jungen Menschen zunehmend Hilflosigkeit, Perspektivenlosigkeit und Gleichgültigkeit auslöse. Besonders sichtbar wird dies in der Beurteilung der Lebensqualität in 20 Jahren. In den letzten 4 Jahren sind die langfristigen Erwartungen markant negativer geworden. Mehr als zwei Drittel der Befragten erwarten eine Verschlechterung der Lebensqualität. Worauf ist diese Zunahme zurückzuführen?

Dr. Andreas Krafft: Die aktuellen Ereignisse und Phänomene, die weltweit stattfinden, konfrontieren die Menschen von neuem mit negativen Situationen und zeigen, dass sich die Welt anscheinend aufgrund von Katastrophen und Kriegen in einer negativen Entwicklung befindet. Die Medien berichten darüber, die sozialen Medien sind wahrscheinlich voll davon. Ich sage «wahrscheinlich», weil ich selbst in den sozialen Medien nicht so aktiv bin, aber jugendliche Menschen sind es. All diese Ereignisse, die weltweit stattfinden und welche die Schweiz direkt oder indirekt mitbetreffen – die Inflation, die Teuerung, die Krankenkassenprämienerhöhungen, die Migration – führen dazu, dass sich die Menschen momentan keine bessere Zukunft vorstellen können.

Diese negative Sichtweise ist bei Jugendlichen besonders ausgeprägt. Ist dies auf die kleinere Lebenserfahrung zurückzuführen?

Das ist ein Punkt. Jugendliche haben noch nicht die Erfahrung gemacht, dass man Krisen bewältigen kann. Oder dass Situationen, die heute negativ sind, nicht unbedingt zwanzig Jahre lang dauern müssen. Bei Jugendlichen geht es auch um das Formen der persönlichen Identität und der Persönlichkeit. Viele stehen vor Fragen zur Familiengründung, zum Job oder zur Lebensgestaltung im Allgemeinen. Viele Entscheidungen stehen an, die angesichts der aktuellen Situation eher für Verunsicherung sorgen. Ich sehe das bei meinen eigenen Kindern. Ich habe meinem Sohn geraten, zur Horizonterweiterung ein Semester im Ausland zu studieren. Meine Frau und ich kommen aus Argentinien, aber unsere Kinder wurden in der Schweiz geboren und sind hier aufgewachsen. Sie haben also schon einen weiten Horizont, weil sie mit Südamerika im Kontakt sind. Aber sie könnten neue Erfahrung machen, wenn sie ins Ausland gingen und dort eine Weile leben würden.

Sie schreiben in der Studie, dass im gesellschaftlichen Leben neue positive Narrative wünschenswerte Zukunftsbilder erzeugt werden sollten, damit sich Menschen verstärkt für die gemeinsamen Ziele einsetzen. Wie könnten solche Narrative konkret aussehen?

Da geht es wirklich um die Frage, welche Wünsche wir allgemein für die Zukunft haben. Wie sehen wir die Welt in 20, 30 Jahren? Wohlwissend, dass wir heute viele Herausforderungen haben – sei es Umwelt, sei es Politik, sei es Wirtschaft. Es geht darum, dass wir uns Gedanken machen, wie beispielsweise die Schweiz, in der wir gerne leben möchten, in Zukunft aussehen kann. Das sind Überlegungen, die wir an den Schulen oder Universitäten sehr konkret durchführen, damit sich die Studierenden überhaupt etwas Besseres vorstellen können. Denn erst, wenn man sich etwas Besseres vorstellen kann, ist man bereit, sich dafür zu engagieren. So entsteht eine Sehnsucht, als Individuum selber etwas beizutragen. Psychologisch, gesellschaftlich und sozial gesehen ist es ganz zentral und relevant, dass man nicht nur die negativen Entwicklungen sieht, sondern Hoffnung schöpft, indem man wieder positive Bilder hat, die man nicht als selbstverständlich oder als wahrscheinlich erachtet. Dank dieser Vorstellung wissen wir, wofür es sich lohnt, zu kämpfen oder sich gemeinsam zu engagieren.

Was hören Sie von den Studierenden, wenn Sie sie einladen, diese positiven Narrative zu entwickeln?

Ich habe mich in meinem Buch «Unsere Hoffnung, unsere Zukunft» sehr intensiv damit beschäftigt. Es gibt ein eigenes Kapitel zu den Narrativen der Studierenden. Da geht es weniger um eine wettbewerbsorientierte, leistungsorientierte, sich stets beschleunigende Welt, sondern um eine Welt, in der man viel mehr Rücksicht aufeinander nimmt, in der die sozialen Beziehungen und die gemeinsamen Werte eine viel grössere Rolle spielen. Bei meinen Studierenden sehe ich, dass sie zwar auch erfolgreich sein wollen und dass Leistung wichtig ist, aber Erfolg und Leistung müssen auf Werten basieren, die sowohl die Umwelt als auch das Miteinander der Menschen in unserer Gesellschaft berücksichtigen.

Jugendliche scheinen jedoch an der Verwirklichung der eigenen Narrativen zu zweifeln, sonst wären sie hoffnungsvoller.

Das ist das Thema. Einige machen sich gar keine solchen Gedanken, weil sie in den negativen Narrativen stecken, oder sie ziehen sich zurück im Sinne von «das Ganze geht mich nichts an, ich versuche, mich selbst zu optimieren». Wenn man sich sorgt, dass sich das Negative verwirklicht, dann glaubt man weniger an das Positive und bleibt in den negativen Gedanken hängen.

Das hat mich beim Lesen der Studie überrascht: das Auseinanderklaffen der Selbsteinschätzung und der Einschätzung des Ganzen. Drei Viertel der Befragten schätzen sich selbst als gut, liebenswürdig und anständig ein. Gleichzeitig glauben rund 60 % der Personen nicht an Gerechtigkeit in der Welt. Wie lässt sich diese Diskrepanz erklären?

Das ist unter anderem ein psychologisches Phänomen. Es zeigt, dass man sich selbst positiver betrachtet und positiver einschätzt als die anderen, was den Selbstwert oder das eigene Selbstvertrauen betrifft. Man glaubt auch, dass man es selbst im Leben besser haben wird als der Durchschnitt der Gesellschaft. Das nennt sich Optimismus-Bias oder unrealistischer Optimismus. Das ist in der Wissenschaft bekannt. Wenn das Vertrauen zu anderen Menschen und zu der Welt, die uns eher fremd sind, schwindet, konzentriert man sich eher auf das, was man kennt. Man kennt sich selbst und das eigene soziale Umfeld viel besser als andere.

Im letztjährigen Hoffnungsbarometer schreiben Sie: «Jeder Mensch, der auf eine gute Zukunft hofft, hofft auf etwas, was ihm sinn- und wertvoll erscheint. Erst durch das Erleben eines Lebenssinns kann der Menschen auch in schwierigen Zeiten hoffnungsvoll bleiben.» Der Arzt und Psychologe Viktor Frankl hat nach seinen Erlebnissen in Auschwitz die Fragestellung nach dem Sinn des Lebens umgedreht und geschrieben, dass es nicht so darauf ankomme, was wir vom Leben zu erwarten hätten, sondern darauf, was das Leben von uns erwarte. Er nimmt den Menschen also in die Selbstverantwortung. Kann mehr Selbstverantwortung zu mehr Lebenssinn und – in der Folge – zu mehr Hoffnung führen?

Selbstverantwortung auf jeden Fall. Aber nicht nur Selbstverantwortung für mich, sondern die Verantwortung, die ich für andere Menschen, die Welt oder die Umwelt habe. Das ist jetzt sehr spannend. Die Frage ist: Ist Lebenssinn etwas, was wir erfinden und worauf wir uns fokussieren im Sinne von «Ich suche meinen Sinn im Leben»? Das ist ja das Geläufige, was wir kennen. Frankl sagt ja, dass der Sinn nicht etwas ist, was wir selbst entwickeln, wie es Albert Camus sagen würde, sondern dass der Sinn uns gegeben wird. Da kommt eine geistig-spirituelle Dimension ins Spiel. Frankl sagt, dass wir den Sinn nicht erfinden, sondern entdecken. Wir werden in Situationen gestellt, in denen wir –auch wenn sie uns nicht gefallen – doch einen Sinn entdecken können. Der Sinn wird also der Situation entsprechend vermittelt, und nicht, weil wir ihn selbst erfinden. Wichtig wäre, dass Menschen in den konkreten Situationen, die sich heute ergeben – seien es gesellschaftliche oder persönliche Krisen – nicht nur das Negative sehen, sondern einen Sinn finden, den sie benutzen können, um etwas Gutes daraus zu machen. Wir können aus einer schwierigen Situation eine noch schwierigere machen, oder wir können etwas Besseres machen. Das ist letztendlich die Voraussetzung, damit man einen Sinn findet, sich zu engagieren und etwas Besseres zu erzielen. Die Voraussetzung dafür ist die Hoffnung, dass wir etwas bewegen können – und sei es nur im Kleinen.

Sie fragen in Ihrer Studie nach den Quellen der Hoffnung. Da werden an erster Stelle «schöne Erlebnisse in der freien Natur», «die Unterstützung von Familie und Freunden» oder «Gutes tun für einen sinnvollen Zweck» genannt. So naheliegend und einleuchtend die Antworten sind: Scheinbar fehlt es diesen Quellen an Nährstoff, um hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können. Welche Nährstoffe fehlen, Ihrer Meinung nach?

Es ist das Sich-eins-Fühlen mit einem grösseren Ganzen, das Sich-eins-Fühlen in einer Gesellschaft. Das muss nicht gleich von einer geistig-spirituelle Dimension sein. Es geht darum, zu erkennen, dass man selbst Teil einer Gemeinschaft, einer Gesellschaft, der ganzen Welt ist. Wir haben die Möglichkeit, etwas zu dieser Gemeinschaft beizutragen, damit die Gemeinschaft florieren kann und sich die Gemeinschaft weiter positiv entwickeln kann. Das erlebt man tatsächlich im Alltag, beispielsweise in der Natur, in der man sich in etwas Grösserem eingebettet fühlt, oder im sozialen Umfeld von Familie und Freunden. Nur, wenn diese Momente im Alltag im Gegensatz zu den negativen Nachrichten oder zu den persönlichen Ärgernissen in Studium oder Beruf zu wenig ausgeprägt sind, fühlt man sich von den negativen Erlebnissen überrollt. Das führt dann zu diesem Gefühl der Ohnmacht oder der Perspektivenlosigkeit.

Quellen der Hoffnung, die in einem Zusammenhang mit dem persönlichen Glauben stehen, werden am Schluss der Liste unter «ferner liefen» genannt. Die Kirchen kämpfen gegen Bedeutungsverlust. Lässt sich dieser Bedeutungsverlust bzw. die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft mit dem Verlust auf Hoffnung in eine Korrelation stellen, oder ist diese Annahme zu stark verkürzt?

Ja und nein. Auf der einen Seite gibt es Kompensationsmöglichkeiten. Viele Menschen suchen Hoffnung im familiären oder im sozialen Umfeld, auch in der Gesellschaft. In der Schweiz, in einer sehr individualistischen Gesellschaft, setzt man die Hoffnung auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten. Auf der anderen Seite ist erwiesen, dass Menschen, die einen religiösen, spirituellen Glauben haben – insbesondere jene, die an einen gütigen, barmherzigen und allmächtigen Gott glauben –, dadurch mehr Hoffnung verspüren, und dass der religiöse Glaube diesen Menschen viel Kraft gibt, in schwierigen Zeiten weiter hoffen zu können. Sie sind sozialer orientiert, hilfsbereiter und offener gegenüber anderen Menschen. Wir sehen, dass besonders Menschen, die eine Krankheit erleben oder sich in einer persönlichen Krise befinden, auf eine spirituelle Grundlage zurückgreifen, um wieder Hoffnung zu schöpfen. In diesem Zusammenhang merke ich, dass viele Menschen diesen religiösen, spirituellen Glauben nicht mehr erleben. Sie finden aber wiederum gewisse «Surrogate», also Kompensationselemente, wie zum Beispiel der Glaube an das Glück. Wenn ich frage: «Glauben Sie, dass Sie eher Glück oder Pech im Leben haben?», dann sagen die meisten Menschen, dass sie eher glauben, Glück zu haben. Das hängt wiederum mit dem Phänomen zusammen, dass man sich selbst als optimistischer oder besser im Leben wahrnimmt als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und wenn ich dann frage: «Und von wo kommt denn dieses Glück? Was führt dazu, dass man von sich denkt, im Leben Glück gehabt zu haben?» Dann muss man auf eine metaphysische Ebene kommen und sich die Frage stellen, ob es nicht doch irgendwo eine höhere Macht gibt, die es gut mit einem meint. Das ist das Thema Glück. Daneben gibt es die positiven Erfahrungen in der Natur. Auch da fühlen wir ein grösseres Ganzes. Das lässt uns die Rückschlüsse ziehen, dass es etwas geben könnte, was uns Kraft und Energie gibt, gerade in schwierigen Zeiten dranzubleiben und nicht aufzugeben.

Inwiefern könnte die Kirche dazu beitragen, dass junge Menschen gestärkt werden, sich der eigenen Handlungsfähigkeit bewusstwerden und sich mehr zutrauen?

Es gibt mehrere Aspekte. Es ist spannend zu sehen, dass das, was sich junge Menschen wünschen – Geborgenheit, Familie, Sicherheit – alles Themen sind, die im christlichen Glauben im Vordergrund stehen: die gesellschaftliche Geborgenheit, das Miteinander, die soziale Ausrichtung, im Vergleich zur Selbstbezogenheit. Das ist das eine. Das andere ist, dass der christliche Glaube vermittelt, dass es einen liebevollen, allmächtigen Gott gibt, der uns die Grundlage bietet, unser Leben positiv zu gestalten und daraus viel Kraft und Liebe zu schöpfen. Nicht nur für uns selber, sondern auch, damit wir unsere Gesellschaft positiv gestalten können. Wenn die Kirchen wieder diesen Halt geben und vermitteln, dass es letztendlich eben doch eine Instanz gibt, die uns hilft, unsere Krisen und unsere schwierigen Situationen zu überwinden, dann denke ich, dass dies bei vielen Jugendlichen auch eine entsprechende Resonanz erzeugen kann. Das sieht man insbesondere in Freikirchen, wo viele Jugendliche Halt suchen und dort eine Heimat finden. Wenn man hingegen hört, dass Missbräuche stattfinden, dann entsteht natürlich eher mehr das Negative als das Positive, welches man natürlich auch erleben würde, wenn man dabei wäre. Das Positive kommt dann nicht mehr so zum Ausdruck.

Wie hoffnungsvoll blicken Sie selbst in die Zukunft?

Meiner Familie und mir geht es Gott sei Dank gut. Das gibt mir bereits eine sehr gute Grundlage. Ich bin auch ein gläubiger Mensch und insofern sehr verbunden mit der Spiritualität und der Religiosität. Wir sehen in der Geschichte der Menschheit, der Religionen und in den Erfahrungen vieler Menschen, dass wir in der Lage sind, das Negative zu überwinden. Die Geschichte der letzten 500, 600 Jahre zeigt, dass wir in jedem Jahrhundert die grossen Krisen meistern konnten. Sei es die Krise durch die Reformation und die Gegenreformation, sei es die Französische Revolution, seien es die Revolutionen im kommunistischen, sozialistischen Umfeld, seien es Unabhängigkeitserklärungen. Alle grossen Umbrüche konnten gemeistert werden. Und es zeigt sich, dass wir dank Menschen, die sich individuell für die Gerechtigkeit, die Menschenrechte oder beispielsweise gegen die Sklaverei, das Apartheitssystem in Südafrika oder den Bürgerkrieg in Kolumbien einsetzen, diese Themen überwinden konnten. Dass wenige, gar einzelne Menschen es geschafft haben, eine grosse Menge anderer Menschen mitzuziehen: Martin Luther King, Nelson Mandela, Mutter Theresa, Mahatma Ghandi oder Jesus Christus. Sie zeigen, dass wenige Menschen einen Unterschied machen können, wenn sie viele andere mitziehen.

Ein Schlusswort, das Hoffnung macht.

Wenn man von der Kirche spricht, stellt sich die Frage: Glauben wir eher an die Apokalypse oder an das Reich Gottes? Wahrscheinlich wird beides stattfinden, aber nicht die Apokalypse, sondern das Reich Gottes ist das Schlusswort.


21. Januar 2024 | Dani Schranz ›


Schneetag in Engelberg

Sonntag, 19. Januar 2025

Schneetag in Engelberg

Sonntag, 19. Januar 2025

Ein perfekter Tag im Schnee, mit Skifahren, Boarden oder Schlitteln.

Wir fahren gemeinsam mit dem Car nach Engelberg. Dort verbringen wir einen ganzen Tag im Schnee, inklusive Mittagessen und Tageskarte.

Das ist inbegriffen

  • Busfahrt nach Engelberg und zurück
  • Tageskarte
  • Schlittenmiete
  • Spaghetti-Plausch

Programm

  • 7.00 Uhr: Abfahrt ab Aarau, Feerstrasse 4, auf Höhe der Katholischen Kirche, Lageplan ›
  • 7.15 Uhr: Abfahrt ab Schöftland bei der Katholischen Kirche, Lageplan ›
  • 8.45 Uhr: Ankunft in Engelberg
  • 8.45–12.00 Uhr: Skifahren, Snowboarden, Schlitteln oder Funpark
  • 12.00–13.00 Uhr: Spaghetti-Plausch
  • 13.00–16.15 Uhr: Skifahren, Snowboarden, Schlitteln oder Funpark
  • 16.30 Uhr: Abfahrt ab Engelberg
  • ca. 18.00 Uhr: Ankunft in Schöftland
  • ca. 18.15 Uhr: Ankunft in Aarau

Teilnehmer Jugendliche der 6. bis 9. Klasse und junge Erwachsene

Leitung Frank Krause, Beatrice Defaveri und Yvonne Zwyssig

Ort Engelberg

Kosten CHF 50.–, der Rest wird aus dem Jugendfonds bezahlt

Anmeldung bis Mittwoch, 15. Januar 2025

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Wenn der Glaube an das Gute schwindet

Erkenntnisse aus dem «Hoffnungsbarometer 2024»

Was können wir als Glaubensgemeinschaft beitragen, um in der Generation der jungen Erwachsenen wieder Zuversicht zu verbreiten?

Wenn der Glaube an das Gute schwindet

Nur 10 Prozent der 18- bis 29-Jährigen glauben an eine bessere Zukunft. Dies geht aus dem «Hoffnungsbarometer 2024» der Universität St. Gallen und der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung «swissfuture» hervor, welches am 3. Januar veröffentlicht wurde.

Die Hoffnung auf eine positive Zukunft schwindet. Laut Dr. Andreas Krafft, Studienautor und Zukunftsforscher an der Universität St. Gallen und Co-Präsident von «swissfuture», sei die Hoffnung im Vergleich zu den letzten Jahren zwar insgesamt konstant geblieben, nicht aber bei der jüngeren Generation. Der Glaube an das Gute in der Welt, an Gerechtigkeit und an Glück sei in den letzten fünf Jahren insbesondere bei Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sichtlich zurückgegangen. Auf die Frage, wie sich die Lebensqualität in der Schweiz in den nächsten 20 Jahren verändern werde, antworteten rund 68 Prozent der Befragten mit «schlechter als heute». Vor einem Jahr waren es noch 61 Prozent. «Hoffnung», schreibt Krafft in der letztjährigen Studie, «ist eine grundlegende menschliche Fähigkeit, die vor allem in Krisenzeiten von existenzieller Bedeutung ist. Angst und Hoffnung sind nahezu die beiden Seiten einer Medaille. Während die Angst den Menschen in einen Überlebensmodus stellt, ist die Hoffnung die Voraussetzung für Fortschritt und Entwicklung. Es ist die Hoffnung, die uns hilft, Krisen zu überwinden und daran zu wachsen. Die Geschichte der Menschheit ist ein grosser Beweis dafür. Sobald die Hoffnung verloren geht, verschwinden auch der Mut und die Willenskraft. Deswegen ist Hoffnung gerade jetzt das wichtigste Mittel, um trotz einer düster scheinenden Zukunft den Glauben an eine bessere Zukunft nicht aufzugeben und wieder das Vertrauen in die menschliche Lernfähigkeit und Entwicklungskraft aufzunehmen».

Die jungen Erwachsenen sorgten sich zunehmend um ihre Sicherheit. Wegen des Nahostkonflikts und der erneut aufkommenden Flüchtlingskrise fühlten sich die jungen Menschen unwohler und hilfloser. Das Geschehen in der Welt führe dazu, dass sich die junge Generation stärker ins Privatleben zurückziehe und sich weniger für die Gesellschaft engagiere. Sie befinde sich in einem Zustand von Perspektivenlosigkeit, weil sie «nichts an der Situation auf der Welt ändern kann», so Krafft. Damit die junge Generation wieder hoffnungsvoller würde, wäre es «letztlich gut, wenn sich junge Erwachsene im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Gesellschaft engagieren könnten». Wenn sich Frustration und Resignation vertieften, könne dies zu mehr Desinteresse für gesellschaftliche Themen führen.

Die Frage drängt sich auf, welche Rolle die Kirche angesichts dieser Ergebnisse wahrnehmen kann. Sind wir als Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft in der Lage und willens, einer fast vollständig säkularisierten Generation eine alternative Sichtweise zu ermöglichen? Und welche Verantwortung obliegt den Eltern, den Paten, den Grosseltern oder anderen nahen Bezugspersonen? Welche Räume können wir als Kirche öffnen, aus welchen wirkliche Hoffnung geschöpft werden kann?

Drei Optionen sollten bedacht werden. Es kann uns als Gemeinschaft gelingen, die junge Generation aus der Kraft des Glaubens zu einem Perspektivenwechsel zu ermutigen, damit sie sich selbst nicht als oberste und allein verantwortliche Instanz versteht, sondern das verlorene Grundvertrauen in eine höhere Ordnung wiederfindet. Gleichzeitig kann es gelingen, junge Erwachsene zu ermächtigen, ihre eigene Handlungsfähigkeit und Wirkungskraft zu erkennen, Selbstverantwortung für das eigenes Denken und Handeln zu übernehmen und in ihrem Umfeld Zuversicht zu verbreiten. Indem wir ihr Vertrauen in die eigenen Talente fördern und sie motivieren, dank ihrer Fähigkeiten am angeblich Schlechten nicht zu verzweifeln, sondern etwas zum Guten in der Welt beizutragen. Es kann gelingen, den Einfluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf die Gesellschaft zu vergrössern, indem wir sie mit ihren Ängsten und Bedürfnissen ernstnehmen, ihnen im Pfarreileben einen wichtigen Platz zubilligen und Räume anbieten, in welchen eine Vergemeinschaftung ermöglicht wird, die sie stärkt. So könnte eine alternative <italic>bubble</italic> entstehen, die der Perspektivenlosigkeit mit Hoffnung begegnet. Und junge Erwachsene befähigt, zu einer optimistischeren Sichtweise zurückfinden und daraus zu handeln. Nicht zuletzt ist das Ergebnis der Studie als Appell an die Eltern- und Grosselterngeneration zu verstehen, Vorbild und Wegweiser zu sein für die jungen Menschen, denen die Orientierung, der Glaube und die Zuversicht abhandengekommen sind. Damit die Hoffnung nicht von der Realität erdrückt wird.

Was ist Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wichtig? Was können wir als Glaubensgemeinschaft beitragen, um in der Generation der jungen Erwachsenen wieder Zuversicht zu verbreiten? Wenn Sie mögen, schreiben Sie Ihre Anregung ins Kommentarfeld. Vielen Dank.


10. Januar 2024 | Dani Schranz ›


Wuensche 2024 Werner Ryter

Antenne auf Empfang …

Werner Ryter, Mitglied der Kreiskirchenpflege Aarau

«Antenne auf Empfang! Die Welt dreht sich scheinbar immer schneller. Veränderungen ohne Entschleunigung fordern uns heraus. Wir sind als Kirchenvertreter gefordert, uns diesen Herausforderungen zu stellen mit Fokus auf die Lebensqualität der Menschen.»


Wuensche 2024 Tomislav Nevistic

Kleine Fundgrube …

Tomislav Nevistic, Sakristan in Entfelden

«Mir ist aufgefallen, dass Besucher – egal in welcher Kirche/Gemeinde – oft ihre Sachen liegen lassen. Vielleicht wäre es nicht schlecht, eine kleine Fundgrube in der Kirche einzurichten.»


Wuensche 2024 Samuel Behloul

das Neue beginnen …

Samuel Behloul, Leiter des Pastoralraums Region Aarau und Pfarreileiter in Entfelden

«Was auch immer kommen mag, beginnen wir das neue Jahr im Vertrauen, dass unsere Zukunft in Gottes Hand liegt und dass er unsere Tage auch dann führt, wenn wir sie nicht immer verstehen. Mit ihm wollen wir das alte Jahr beenden und das neue beginnen.»


Wuensche 2024 Ruth Müller

Summen Sie …

Ruth Müller-Honegger, Leiterin Kirchenchor in Suhr-Gränichen

«Verspüren Sie hie und da Lust zu singen? So wünsche ich Ihnen, dass Sie es wagen: Summen Sie, singen Sie – laut oder leise – so, wie es Ihnen behagt und bei allen Gelegenheiten; vielleicht sogar im Chor, denn miteinander klingen macht noch mehr Spass.»


Wuensche 2024 Roger Schmidlin

Engagierte Gelassenheit …

Roger Schmidlin, Pfarreimitarbeiter Senioren in Suhr-Gränichen

«Ich wünsche allen eine engagierte Gelassenheit, ein gelassenes Engagiert-Sein – im Wissen, das Licht von Weihnachten leuchtet uns, beleuchtet uns und erleuchtet uns – und den Menschen, die uns begegnen.»


Wuensche 2024 Raffaela Santoro

Nächstenliebe …

Raffaela Santoro Hofer, Katechetin i.A. in Entfelden

«Mein Wunsch für 2024 ist, dass sich die Menschen darauf besinnen, dass Nächstenliebe, Anstand und Respekt nichts kosten und wir uns dazu gegenseitig ein grosses Geschenk machen, indem wir diese Werte einhalten und der nächsten Generation vorleben.»


Wuensche 2024 Nicole Gabler

Fordern und fördern …

Nicole Gabler, Leiterin Katechese in Suhr-Gränichen

«Ich wünsche mir und allen Menschen, dass wir einander fordern und fördern, einander beim Wachsen unterstützen. Und dass wir als Gesellschaft wieder lernen, uns wirklich zuzuhören und versuchen, einander zu verstehen.»


Wuensche 2024 Marlen Müller

Zufrieden sein …

Marlen Müller, Pfarreisekretärin in Buchs-Rohr

«Zufrieden sein mit dem, was wir haben. Dass wir einander zuhören und auch hören, was gesagt wird! Gesundheit, Toleranz, ein friedliches Miteinander.»


Wuensche 2024 Marco Heinzer

Vertrauen …

Marco Heinzer, Pfarreileiter in Buchs-Rohr

«Gott ist Mensch geworden aus Liebe zu uns. Gott ist anwesend und wirksam in meinem Leben. Mein Wunsch für das Jahr 2024: Hoffnung und ein vom Glauben getragenes Vertrauen, dass ich an jedem Tag neu dem inneren göttlichen Kind in mir begegnen kann.»


Wuensche 2024 Gabriele Gysin

Die Kraft der Gedanken …

Gabriele Gysin, Sakristan/Hauswart in Suhr

«‹Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.› Die Kraft der Gedanken soll euch allen viel Mut und positive Energie für ein gesundes und starkes 2024 schenken.»


Wuensche 2024 Elisabeth Zuercher

Fürchte dich nicht …

Elisabeth Zürcher-Heil, Pfarreiseelsorgerin in Buchs-Rohr

«‹Fürchte dich nicht! … Gott ist mit uns.› (Mt 1,20.23) So lautet die Botschaft des Engels an Josef. Möge diese Zusage Gottes uns Tag für Tag in guten und schwierigen Zeiten durchs Jahr tragen. ‹Fürchte dich nicht! … Gott ist mit uns.›»


Wuensche 2024 Brigitta Minich

Ein Leben in Fülle …

Brigitta Minich, Pfarreileiterin in Suhr-Gränichen

«Ich wünsche mir, dass wir unser Kirche-Sein wieder neu an der frohen Botschaft – der Verheissung für ein Leben in Fülle für die ganze Schöpfung – anbinden und wirklich erwarten, was wir glauben.»


Wuensche 2024 Angi Schaerer

Sonne, Mond und …

Angi Schärer, Pfarreisekretärin in Suhr-Gränichen

«Sonne, Mond und Sterne, alles liegt in weiter Ferne. Hass, Neid und Krieg ist überall. Liebe, Hoffnung und das Gute, das ist in uns. Ich wünsche allen ein glückliches, friedliches und hoffnungsvolles neues Jahr!»


Wuensche 2024 Andreas Pechlaner

Begegnungen …

Andreas Pechlaner, Präsident der Ortskirchenpflege Buchs-Rohr

«Ich wünsche viele herzliche Begegnungen mit lieben Menschen.»


Wuensche 2024 Ana Behloul

Gott begleite Sie …

Ana Behloul, Pfarreiseelsorgerin, Entfelden

«Gott begleite Sie im neuen Jahr mit seiner Gnade und sorgender Liebe. In den schweren Tagen möge er Ihnen beistehen und Sie stärken mit Vertrauen. Das neue Jahr möge für Sie und für Ihre Angehörigen ein von Gott gesegnetes Jahr werden.»


Wuensche 2024 Burghard Förster

Café Paula …

Burghard Förster, Pfarreileiter in Aarau

«Mein Wunsch ist, dass im Advent 2024 im geschmückten, neu eingerichtete Café Paula im Offenen Pfarrhaus Aarau Jung und Alt, Gäste von nah und fern einen Tee oder Kaffee und ein Stück frischgebackenen Lebkuchen zu sich nehmen. In der Luft der Geruch von Weihnacht und Gastfreundlichkeit.»


Samuel Behloul

zum Pastoralraum ›

Bericht aus dem Pastoralraum Region Aarau

Abschrift des Vortrags von Samuel Behloul, gehalten an der Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 28. November 2023

Samuel Behloul ist Pfarreileiter in der Pfarrei St. Martin in Entfelden und seit 1. November 2023 Leiter des Pastoralraum Region Aarau.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich bringe Ihnen gute Botschaften. Sie bestehen darin, dass in unseren fünf Pfarreien hochmotivierte und mit Ideenreichtum begnadete pastorale Mitarbeitende unterwegs sind. Wir haben ein Foto gesehen mit Menschen, die zusammensitzen, die teilen, die sich begegnen. In unseren Pfarreien wird motiviert gearbeitet, Menschen begegnen sich, das pfarreiliche Leben funktioniert wunderbar, in den Pfarreien läuft es sehr gut. Und ich hoffe, dass das mit Blick auf die künftige Planung – wie wir mit den Mitteln, die offenbar zurückgehen, umgehen, wo wir sie investieren und einsetzen – berücksichtigt wird. Denn alles, was wir hier machen, dient der Ermöglichung des pfarreilichen, pastoralen Lebens.

Ich berichte Ihnen kurz, was uns im Bereich der Pastoral im zu Ende gehenden Jahr beschäftigt hat und was uns wichtig war. Allgemein gesprochen lässt sich die pastorale Arbeit als eine Art Seismograf, als Gradmesser für das bezeichnen, was draussen in der Gesellschaft passiert – egal, ob es um Individualisierung, Migration, Vielfalt von Lebensentwürfen oder um die kulturelle, religiöse, pluralisierende oder – allgemein gesprochen – um die gesamtgesellschaftliche Komplexität geht. Das alles wirkt sich schonungslos auf die Art und Weise aus, wie wir arbeiten und wie wir unsere Angebote ausrichten.

Menschen kommen mit sehr unterschiedlichen Ideen und Bedürfnissen auf uns zu. Im Bereich der Sakramente erhalten wir beispielsweise Anfragen wie «Können wir unser Kind in einer Baumhütte taufen lassen?» oder «Können wir unsere Oma beerdigen, ohne dass dabei das Wort Gott genannt oder aus der Heiligen Schrift gelesen wird?». Oder es werden kirchliche Bestattungen von aus der Kirche ausgetretenen Personen gewünscht.

Gerade bei Beerdigungen zeigt sich eine Konkurrenzsituation zu konfessionell neutralen Ritualbegleitern. Dieselbe Situation besteht auch bei Taufen mit Taufpaten, die aus der Kirche ausgetreten sind. Solche und ähnliche Situationen stellen uns vor die Frage, was machbar ist und welche pastorale Haltung wir als Pfarreileitende oder Mitarbeitende in den Pfarreien einnehmen können, müssen, sollen, dürfen.

Diese Entwicklung haben wir am 12. Mai dieses Jahres zum Thema des Pastoralbesuchs von Bischof Felix in unserem Pastoralraum gemacht. Der Besuch stand unter dem Leitsatz «wind of change – Heiliger Geist». Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, wie Mitarbeitende und das Bistum einen Umgang finden können mit einer Gesellschaft, die einem tiefgreifenden Wandel ausgesetzt ist. In den Diskussionen hat sich gezeigt, dass in den grossen Herausforderungen auch Chancen liegen und dass diese Chancen auch genutzt werden. Es wird mehr Flexibilität gewagt, traditionelle Formen und Angebote werden immer wieder hinterfragt und an die Bedürfnisse von Menschen unterschiedlichen Alters angepasst. Gesamtgesellschaftliche Themen wie Umweltschutz, Soziales und Diakonie, familienfreundliche Angebote und Strukturen in den Pfarreien, religiöse Sozialisierung, Weitergabe des Glaubens – das alles rückt in den Fokus unserer pastoralen Arbeit und muss neu justiert werden unter diesen sich verändernden sozio-kulturellen Rahmenbedingungen.

Als Fazit kann man festhalten: Pfarreiteams sind, wie bereits eingangs gesagt, auf allen Ebenen motiviert und mit viel Kreativität unterwegs, und das trägt von Pfarrei zu Pfarrei sehr interessante Früchte.

Im zweiten Teil seines Pastoralbesuchs traf sich Bischof Felix zum Gespräch und zum Austausch mit den fünf Pfarreileitenden. Hier ging es vor allem um die Frage: «Wie schafft man den Spagat zwischen der als richtig, zeitgemäss, situationskorrekt empfundenen und notwendigen Praxis vor Ort einerseits, und den sich als zeitlos begreifenden kirchlichen Vorschriften, Reglementen und dem Amtsverständnis?». Der Spagat der Seelsorgenden besteht deshalb auch darin, einer grossen Bandbreite von Erwartungen vor Ort in der Pfarrei Genüge zu tun. Teile der Gläubigen in den Pfarreien sind beispielsweise immer noch verwurzelt in der Volkskirche, die es eigentlich nicht mehr gibt, andere sind zwar noch katholisch, aber identifizieren sich mit der eigenen Pfarrei kaum noch. Die einen halten an einem Priester zum Feiern der Eucharistie fest, die andern möchten sich davon lösen. Und nicht zuletzt vermischen sich aufgrund der Migration in ein und derselben Pfarrei viele Kirchenbilder, Einstellungen zur Sakramentalität und zu Amtsverständnissen. Das reicht von der Frage «Wie kann überhaupt eine Frau eine Pfarrei leiten?» bis hin zu «Wann werden endlich Frauen Eucharistie feiern dürfen?». Das sind alles Herausforderungen, denen wir in ein und derselben Pfarrei begegnen, und der innerkirchliche Dialog wird in Zukunft essenziell sein. Vergessen wir nicht: 40 Prozent unserer Mitglieder haben einen Migrationshintergrund.

Die Haltung des Bistums gegenüber diesen vielen verschiedenen Ansprüchen und Herausforderungen in den Pfarreien ist: Das kirchliche Handeln darf nicht «bewilligt» sein, es soll nachvollziehbar, sinnvoll, machbar und mit den Vorgaben kompatibel sein. Ist etwas sinnvoll, soll es erlaubt sein. Deshalb ist gegenüber den Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleitern der Begriff «Erlaubnis» durch «Auftrag» zu ersetzen. So kam es zur Sprache im Austausch mit dem Bischof und seinen Mitarbeitern. Die Teilnehmenden waren sich darin einig, dass die Pfarreien nicht losgelöst, sondern als ein Teil der Gesellschaft begriffen werden sollen und dass auch das Pfarreileben dementsprechend zu organisieren ist. Ebenso einig war man sich darin, dass die heutige Zeit insofern spannend ist, weil das Alte, eben «die Volkskirche», nicht mehr existiert und das Neue, das noch nicht vorhanden ist, jetzt kreativ gestaltet werden kann.

Im Endergebnis war der Pastoralbesuch des Bischofs für Mitarbeitende – das muss man auch offen sagen – ernüchternd und teilweise auch desillusionierend, weil sich eben an Amtsverständnissen und auch an Machtstrukturen der Kirche trotz des Personalmangels so schnell nichts ändern wird.

Genau vier Monate nach dem Bischofsbesuch, am 12. September, kam das ans Tageslicht, was viele schon im Voraus befürchtet hatten: die erschütternden Ergebnisse der Missbrauchsstudie. Uns allen wurde dann schmerzhaft bewusst: Unsere Kirche hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Ob die Kirche mit ihren Angeboten noch zeitgemäss sei oder nicht, ist die eine Frage. Ob sie aber mit ihrem Wertekodex und mit ihrem Wertenarrativ noch glaubwürdig sei – ob es sie also überhaupt noch brauche –, das ist eine völlig neue Frage. Plötzlich hatte man ein Problem damit, sich öffentlich zur katholischen Kirche zu bekennen. Diese Situation wurde und wird nach wie vor in den Pfarreiteams als sehr belastend empfunden. Bei einzelnen Kollegen gab es auch belästigende, angreifende und vorwurfsvolle Anrufe mit Fragen wie «Wie kann man für eine pädophilen Organisation überhaupt noch arbeiten?».

Als Pastoralraum sind wir dann im September der «Allianz Gleichwürdig Katholisch» beigetreten. Das ist eine gesamtschweizerisch-reformkatholische Organisation und versteht sich als offene Projektgemeinschaft. Mitglieder dieser Allianz sind Privatpersonen, aber auch Einzelpersonen, die Organisationen angehören wie dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund, der Jubla, dem Verband katholischer Pfadi und so weiter. Das Ziel dieser Allianz ist eine glaubwürdige, transparente Kirche, in der Gleichberechtigung herrscht – also eine Kirche, die Macht und Verantwortung teilt und ernsthaft gegen Missbrauch vorgeht.


29. November 2023 | Samuel Behloul


Bericht der Versammlung

der Kreiskirchgemeinde 2023 ›

Kreiskirchgemeinde Aarau muss sparen

Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 28. November 2023 in Buchs

Alle Traktanden der Versammlung unter der Leitung von Markus Greiner wurden einstimmig genehmigt.

45 Personen haben am Dienstag, 28. November, an der jährlichen Versammlung der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau im Pfarreizentrum Buchs teilgenommen. Sie wurde erstmals vom neuen Präsidenten der Kreiskirchenpflege, Markus Greiner, geleitet. Sämtliche Geschäfte waren unbestritten und wurden einstimmig gutgeheissen. Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,56 Millionen ab. Das ausserordentlich positive Ergebnis ist dank dem Erlös aus einem Verkauf von Bauland in Kölliken zustande gekommen. Ohne den Verkauf der Parzelle wäre ein leicht positives Ergebnis von CHF 30’000 erzielt worden.

In den Ausführungen zum Budget 2024 und zum Finanzplan zeigte sich Andreas Pechlaner von der Kreiskirchenpflege wenig optimistisch. «Wir rechnen mit weiterhin rückläufigen Mitgliederzahlen, verminderten Steuererträgen und steigenden, teuerungsbedingten Kosten», begründete er seine Prognose. Dies verlange nach einschneidenden Sparmassnahmen.

In den kommenden Jahren sind umfassende Investitionen in Renovationsarbeiten an kirchlichen Gebäuden vorgesehen. Bereits 2024 werden in der Kirche in Aarau die Beleuchtung und die Audioanlage erneuert, und in Gränichen wird der Vorplatz beim Pfarreizentrum Töndler saniert. Die entsprechenden Verpflichtungskredite wurden von der Versammlung gesprochen. Zwei weitere Geschäfte betrafen die Auflösung eines nicht mehr benötigten Pastorationsfonds mit der Kirchgemeinde Erlinsbach AG und die Genehmigung eines Ausführungserlasses zur Ausbildung von Mitarbeitenden.

Im zweiten Teil der Versammlung gab Samuel Behloul, Pfarreileiter in Entfelden und neuer Leiter des Pastoralraums, Einblick in das Leben der fünf Pfarreien. Die pastorale Arbeit sei ein Gradmesser für das, was in der Gesellschaft passiere. Individualisierung, Migration, eine Vielzahl von Lebensentwürfen und die Komplexität der Gesellschaft wirkten sich auf die Art und Weise aus, wie die kirchlichen Angebote ausgerichtet würden. Diese Entwicklung sei beim Besuch von Bischof Felix vom Mai im Pastoralraum zum Thema gemacht worden. Die Frage sei diskutiert worden, wie Mitarbeitende in den Pfarreien und des Bistums einen Umgang mit einer Gesellschaft finden könnten, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befinde. «Es wird mehr Flexibilität gewagt, traditionelle Formen werden hinterfragt, und Themen wie Umweltschutz, Soziales oder die religiöse Sozialisierung rücken in den Fokus der Arbeit und müssen neu justiert werden», so Behloul.

Vollständige Abschrift des Vortrags von Samuel Behloul

Beschlüsse nach Traktanden

  1. Das Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 29. November 2022 in Aarau wird einstimmig genehmigt.
  2. Der Auflösung des Pastorationsfonds Erlinsbach wird einstimmig genehmigt.
  3. Der «Ausführungserlass Ausbildung» wird einstimmig genehmigt.
  4. Die Kreditabrechnung Studienauftrag Restparzelle 2052, Überbauung Kölliken wird einstimmig genehmigt.
  5. Der Antrag, die Jahresrechnung 2022, bestehend aus Erfolgsrechnung, Gewinnverwendung, Anhang zur Jahresrechnung und Bilanz, wird einstimmig gutgeheissen.
  6. Das Budget 2024 wird mit einem unveränderten Steuerfuss von 18 % einstimmig genehmigt.
  7. Der Finanz- und Investitionsplan 2024–2028 wird zur Kenntnis genommen.
  8. Der Verpflichtungskredit «Kirche Peter und Paul Aarau, Beleuchtung innen» wird einstimmig genehmigt.
  9. Der Verpflichtungskredit «Kirche Peter und Paul Aarau, Audioanlage» wird einstimmig genehmigt.
  10. Der Verpflichtungskredit «Töndler Gränichen, Vorplatzerneuerung» wird einstimmig genehmigt.
Hinweis
Gemäss Artikel 32 des Organisationsstatuts der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aarau sind positive und negative Beschlüsse der Kreiskirchgemeindeversammlung der Urnenabstimmung zu unterstellen, wenn dies von einem Fünftel aller oder mindestens 300 Stimmberechtigten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich verlangt wird.

29. November 2023 | Dani Schranz

Traktanden und Informationen der Jahresversammlung 2023

Alles nur geklaut?

Alles nur geklaut?

Burghard Förster ist Pfarreileiter in Aarau

«Alles nur geklaut?» oder: Wie biblisch-kirchliche Erfindungen Einzug in das moderne Management gefunden haben, und wie wir sie als modernes Unternehmen schleunigst wieder entdecken und nutzen sollten.

Als Pfarreileiter erfahre ich in der Praxis immer wieder die Diskussionen um die Fragen, ob die Kirche ein Unternehmen ist, ob wir von Kunden reden dürfen oder von Klientel, Gästen, Nutzerinnen und Nutzer etc. Mittlerweile zählen zu unseren Kundinnen und Kunden schon lange nicht mehr «nur» Kirchenmitglieder.

Im Rahmen meiner Weiterbildung «Moderne Personal- und Organisationsentwicklung» wurde mir dann mehr und mehr deutlich, wie viel «Management» wir inhaltlich als kirchliche Organisation (Pfarrei) schon leben, umsetzen und als Teil unserer Kultur betrachten. Schlagwörter und Weisheiten wie «Der Mensch steht im Mittelpunkt», Customer Experience (Erfahrung der Kunden) als Ausrichtung der Unternehmenskultur oder die Fragen, ob in einem Unternehmen der Purpose (Sinn und Zweck) und das Engagement gegeben sind, sollte bei einer kirchlichen Organisation so slebstverständlich sein  wie «Wasser in den Rhein giessen». Sollte. Denn es ist nicht die Frage, ob der Sinn und Zweck der Kirche existiert, das ergibt sich bereits aus der Gründung durch Jesus von Nazareth in den Begriffen Reich Gottes oder Himmelreich. Dies ist Ausdruck des Sinns und Zwecks, der Zukunft und Gegenwart der Kirche als ein Beginn des Reichs Gottes auf Erden, das aber erst am Ende der Zeiten vollendet wird.

Aber ist uns als Unternehmen klar, wie dieser Sinn und Zweck umgesetzt und erreicht wird in einer Welt voller Unsicherheiten? Ein «Papst» im Bereich Changemanagement ist übrigens auch Theologe: Klaus Doppler, mit Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom vor seinem Studium in Psychologie.

Welche Begriffe und Inhalte sind also mehr oder weniger biblisch-christlich begründetet, und wie wäre die Übersetzung ins Heute? Die folgende Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist teilweise auch eine subjektive Auslegung. Aber sie kann allemal Inspiration sein für alle, die sich unverkrampft daran wagen, das Unternehmen Kirche/Pfarrei modern zu führen.

Changemanagement / Moderne Personal- und Organisationsentwicklung

Kirche

BGM (Betriebliches GesundheitsManagement)

Sabbatical ein aus der biblisch-christlichen Religion abgeleiteter Begriff für eine berufliche Auszeit

 

Sabbat resp. Sonntag, ein von Gott «geschaffener» Tag der Ruhe (1. Buch Mose / Genesis, Kap 1.)

Sabbatjahr oder Sabbat Zeit, bestimmte Zeit der Ruhe vgl. Buch Exodus / 1. Buch Mose, Kapitel 23, 10 f. und Deuteronomium / 5. Buch Mose, Kapitel 15, 12–15

Feiertage, Fastenzeit oder Exerzitien (Geistliche Übungen)
Das sind Unterbrechungen des Alltags, des Arbeitslebens und der Rhythmisierung von Jahr und Woche. Unterbrechung wird auch als eine der kürzesten Erklärungen verwendet, was Religion bedeutet. Allen Zeiten ist gleich, dass sie jeweils ganzheitliche Bedeutung haben, Körper, Geist und Seele soll sich neu ausrichten, zur Ruhe, zu sich kommen.

Change auf individueller und organisationaler Ebene

«Metanoia» wird vermehrt auch in der Changemanagement Literatur ver- und angewendet

Metanoia
Das Wort metanoia aus dem griechischen Alten Testament und dem griechischen Neuen Testament bedeutet wörtlich in etwa «Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens».

Es ist auch Teil einer Versöhnung und eines Neuanfangs nach Brüchen im Leben. Diese Haltung ist und sollte eine Grundhaltung als Kirche sein, nicht Nabelschau, sondern echte Auseinandersetzung mit eigenem Versagen und Gelingen, mit Brüchen, «alten Zöpfen» und einem «Es war immer so»-Denken.

Organisationsentwicklung

Reformation (Evang./reform. Kirche) «ecclesia semper reformanda» ist ein Grundgedanke des Zweiten Vatikanischen Konzils der Röm.-Kath. Kirche in den 1960er-Jahren. Beide Begriffe haben einen entscheidende Bedeutung in der Theologie- und Kirchengeschichte. Kirche ist immer wieder aufgefordert, ihre Botschaft mit den Zeichen der Zeit zu verbinden und in die entsprechende Kultur zu integrieren, damit sie aktuell verstanden wird.

Return of Investment

Was ist der Gewinn einer Investition?

Was ist unser Gewinn, wenn wir (Geld) investieren und uns engagieren als Mitarbeitende und Freiwillige?

Der Spirituelle-christliche Mehrwert, das heisst:

  • Sinn
  • Glauben in das Wirken Gottes durch unser Handeln
  • Hilfe für Menschen
  • Umsetzung der Botschaft des Evangeliums
  • Gottesbeziehung

Systemische Organisationsentwicklung bis zur Holacracy
(Organisationsformen / Firmen ohne Chefetage – ohne Hierarchie)

Katholische Soziallehre u.a. Subsidiaritätsprinzip: Dort, wo die Arbeit ist, werden auch die Entscheidungen getroffen.

Tauftheologie und Gottesebenbildlichkeit des Menschen: Jede getaufte Christin und jeder getaufte Christ hat Anteil an Jesus Christus und damit auch die Befähigung, im Sinne des Evangeliums zu handeln

VUCA-Welt

  • Volatilität
  • Unsicherheit
  • Komplexität
  • Ambiguität (= Mehrdeutigkeit)

Unser Unternehmen, unsere Kultur und Haltung als Mitarbeitende und Freiwillige bedenkt  und beinhaltet diese Gegebenheiten und begleitet Menschen darin.

  • Endlichkeit: Unsere Geschöpflichkeit ist endlich, begrenzt und von daher auch auf Gottes Erbarmen und Liebe angewiesen
  • Religion ist das Einüben im Umgang mit Kontingenz, insbesondere bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Krankheit, Tod, Verlieben, Berufungserlebnisse.
  • Einheit in der Vielfalt / Vielfalt in der Einheit ist ein biblischer und christlicher Grundgedanke, den der Apostel Paulus im Brief an die Gemeinde in Rom mit dem Bild «Ein Leib und viele Glieder» deutet und auslegt. Ein Geist und verschiedene Gaben. Ein Haupt (Christus) und viele Glieder (Christinnen und Christen).
  • Die Mehrdeutigkeit ist auch Teil der christlichen Welt- und Gottesvorstellung, in dem Mensch sich einüben kann, dass selbst ewige Wahrheiten letztlich nicht eineindeutig zu erklären sind, sie sind Geheimnis. Ein Gott, der begriffen wird, ist nicht mehr Gott.


Personelles 2023

Personelles

Als Kreiskirchenpflege verfolgen wir seit vielen Jahren das Ziel, ein sehr attraktiver kirchlicher Arbeitgeber im Aargau zu sein. Wir möchten dies erreichen durch wettbewerbsfähige Entlöhnung, überdurchschnittliche Nebenleistungen, nachhaltige Förderung, aber vor allem durch sinnstiftende, intrinsisch motivierende Arbeit.

Die Zahl der Mitarbeitenden hat in den letzten Jahren etwas abgenommen, während die Stellenprozente leicht zugenommen haben (Zeitraum jeweils Dezember bis Ende November des Folgejahrs).

Stellenbesetzung
Wie in den vergangenen Jahren war es möglich, alle Stellen mit kompetenten Mitarbeitenden zu besetzen. Das ist nicht selbstverständlich, denn der Stellenmarkt ist gerade auch im kirchlichen Bereich ausgetrocknet. Der Ruf des Pastoralraum Region Aarau als «Ausbildungspastoralraum» ist ein wichtiges Argument, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden.

Förderung und Weiterbildung

Formodula › ist die Ausbildung zur Katechetin mit Fachausweis. Im Pastoralraum Region Aarau haben sich Manuela Klee (Suhr-Gränichen), Beatrice De Faveri (Schöftland), Nicoletta Caruso (Aarau) sowie Pascale Lenzin und Raffaela Santoro Hofer (Entfelden) zu dieser berufsbegleitenden Ausbildung entschlossen.

Am 4. Juni haben Elisabeth Zürcher Heil (im Bild vorne rechts) und Myroslava Rap (Bildmitte) in Bern nach ihrer zweijährigen Berufseinführung von Weihbischof Josef Stübi die institutio empfangen. Sie verpflichten sich dadurch, im Bistum Basel als Seelsorgerinnen zu arbeiten. Die Berufseinführung, welche Myroslava Rap in Aarau und Elisabeth Zürcher Heil in Buchs-Rohr abgeschlossen haben, ist Voraussetzung, um in einer Leitungsfunktion in der Seelsorge tätig zu sein.

Im Sommer konnte Burghard Förster, Pfarreileiter in Aarau, sein Certificate of Advanced Studies in «Moderne Personal- und Organisationsentwicklung» an der Fachhochschule Nordwestschweiz abschliessen. Seine Abschlussarbeit behandelt die Teamentwicklung für das Offene Pfarrhaus, und die Ergebnisse sind schon jetzt in der Organisation des Offenen Pfarrhauses erfolgreich spürbar.

Auch 2023 wurde eine Praktikumsstelle angeboten. Mohamed Aly hat sein Praktikum in Soziokultureller Animation in Aarau absolviert.  Er hat im Abschlussgespräch rückgemeldet, dass er im Vergleich zu seinen Mitstudierenden die beste Betreuung gehabt habe.

Folgende Weiterbildungsmassnahmen können hervorgehoben werden:

  • ein Vortrag von Urs Brosi, Kirchenrechtler, zum Wesen, zur Bedeutung und zum Verständnis des dualen Systems in der Schweiz
  • ein halbtägiger Resilienz-Workshop für alle Mitarbeitenden
  • die obligatorische «Nähe und Distanz»-Ausbildung für alle Mitarbeitende und Behördenmitglieder

Mutationen (Dezember 2022 bis November 2023)

Pensionierungen

  • Brigitta Wartenweiler-Jud, Wegbegleiterin, Suhr

Ausgetreten und weitergegangen sind folgende Mitarbeitende

  • Aly Mohamed,  Praktikant Sozialarbeit, Aarau
  • Farano Angela, Katechetin, Entfelden
  • Gut Jeannette, Katechetin, Schöftland
  • Keinath Christina, Katechetin, Aarau
  • Küpfer Martina, Personalfachfrau, Geschäftsstelle
  • Lienhard Jacqueline, Katechetin, Suhr-Gränichen
  • Mele Pina, Katechetin, Entfelden
  • Müller Rolf, Hausdienste/Sakristan, Entfelden
  • Weber-Kordina Isabelle, Hausdienste, Aarau

Ihnen allen ein herzliches Dankeschön und Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg.

Neue Mitarbeitende im Pastoralraum

  • Caruso Nicoletta, Katechetin, Aarau
  • De Faveri Beatrice, Katechetin, Schöftland
  • Freiburghaus Carmen, Sekretariat, Schöftland
  • Klee Manuela Sabrina, Katechetin, Suhr
  • Meier Kurt Josef, Religionspädagoge, Entfelden
  • Müller, Andrea, Wegbegleitung, Suhr-Gränichen
  • Nevistic Tomislav, Hausdienste, Entfelden
  • Thoorens Camille Thérèse Marie, Kirchenmusikerin, Entfelden
  • Wäny Lengweiler Monika, Personalsachbearbeiterin, Geschäftsstelle

Den neuen Mitarbeitenden ein herzliches Willkommen! Viel Freude und Befriedigung bei ihrer Arbeit.

Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Besetzung aller Stellen und möchte meinen aufrichtigen Dank an die Gemeindeleitenden und Pfarrei Teams aussprechen. Es ist grossartig zu sehen, wie der Teamgeist die Kreativität die Fröhlichkeit, die Spiritualität und die harte Arbeit zusammen kommen.


31. Oktober 2023 | Antonio Mazzei ›


Jahresbericht Entfelden 2023

Mit jungem Gesicht unterwegs

Kinderchor «St. Martins Singspatzen»

Wer sich für Familien engagiert handelt zukunftsorientiert. Dank der Kreativität und dem grossen Engagement des Pfarreiteams sowie der beherzten Kooperation von Müttern, Vätern und Grosseltern unserer Pfarrei, haben wir in diesem Jahr unsere Angebote im Bereich der Familienpastoral ausbauen können. Im Frühling wurde der fünfzehnköpfige Kinderchor «St. Martins Singspatzen» gegründet. Der Chor hat bereits zwei grossartige Auftritte hinter sich und übt bereits fleissig für den gemeinsamen generationenübergreifenden Auftritt mit dem Kirchenchor St. Martin am Patrozinium.

Mit Freude, Stolz und Dankbarkeit erfüllt uns ebenso die Tatsache, dass uns auch dieses Jahr mit 7 Buben und Mädchen erneut ein Mini-Segen zuteil wurde und dass wir 18 Kinder zur Erstkommunion und 24 junge Menschen zur Firmung begleiten durften. In das neue Schuljahr sind wir mit 52 Kindern in den Religionsunterricht der 1. und der 2. Klasse gestartet.

Und der naturnahe Spielplatz «St. Martins Arche» ist schon nach einem Jahr seines Bestehens zu einem beliebten interreligiösen und interkulturellen Treffpunkt für junge Familien und ihren Nachwuchs geworden. Vor dem Hintergrund dieser erfreulichen Weiterentwicklung der Pfarrei freut uns besonders die Auszeichnung mit dem Zertifikat «Familienfreundliche Räume», die wir an unserem Patroziniumsfest am 12. November entgegennehmen dürfen.


20. Oktober 2023 | Samuel Behloul ›


Jahresbericht Buchs-Rohr 2024

Gemeinschaft stärken

Die vergangenen zwölf Monate waren nicht nur durch Sparmassnahmen geprägt. Es konnte vieles realisiert werden und Neues entstehen. So näherten sich die Pfarreien St. Johannes Evangelist in Buchs-Rohr und Heilig Geist in Suhr-Gränichen weiter an und harmonisieren ab Juli 2024 ihr liturgisches Angebot. Die Gottesdienste werden im Wechsel an den Wochenenden in den jeweiligen Pfarreien gefeiert, wobei an hohen Feiertagen weiterhin in jeder Pfarrei Gottesdienste stattfinden. Damit soll die Gemeinschaft der beiden Pfarreien gestärkt und eine regelmässige Liturgie garantiert werden. Mit diesem Zusammenrücken wollen wir «die Weichen stellen, um die Pfarreien in eine gute Bahn zu lenken».

Auch hinsichtlich der gelebten Gemeinschaft rücken die beiden Pfarreien näher zueinander. So beschlossen die Kirchenchöre von Suhr-Gränichen und Buchs-Rohr bereits im November 2021 eine Zusammenarbeit. Da sich diese Zusammenarbeit bewährte, stimmten die beiden Chorvereine im letzten November einer Fusion zu.

Auch hinsichtlich der gelebten Gemeinschaft rücken die beiden Pfarreien näher zueinander. So beschlossen die Kirchenchöre von Suhr-Gränichen und Buchs-Rohr bereits im November 2021 eine Zusammenarbeit. Da sich diese Zusammenarbeit bewährte, stimmten die beiden Chorvereine im letzten November einer Fusion zu.

In den Frühlingsferien 2024 organisierten die Reformierte Kirchgemeinde Buchs-Rohr und die Pfarrei St. Johannes Buchs-Rohr gemeinsam einen beliebten ökumenischen Ferienplausch. Kinder beschäftigten sich mit dem Thema «Mut und Freundschaft» anhand der Geschichte von Ronja Räubertochter und Birk Borkason. Sie lernten unter anderem den Umgang mit Pfeil und Bogen und bastelten Wildpferde aus Karton. Dank der Unterstützung vieler Freiwilliger war der Anlass ein voller Erfolg.

Zusätzlich gibt es seit März 2024 einen neuen Kirchenrundgang in der Kirche St. Johannes Evangelist, bei dem Besucher mithilfe von QR-Codes die besondere «Einrichtung» der Kirche erkunden können.


14. Oktober 2024 | Marco Heinzer


Jahresbericht Schöftland 2023

Wir bauen Kirche

Vieles in diesem Jahr war von Unbeständigkeit und Unstetigkeit geprägt. Wie würde die Sanierung der Kirche und des Pfarreizentrums wie geplant gelingen? Viele Anlässe konnten wir problemlos ins Pfarreizentrum Kölliken verschieben. Anderes erforderte einiges an Flexibilität.

Unerwartet pannenfrei konnten wir Unsicherheiten im Pfarreileben auffangen und zielorientiert lösen. So ist der Frauenbund Schöftland mit einem neuen Vorstand wieder kraftvoll unterwegs, im Pfarreirat sind neue Mitglieder dazugekommen.

Chinderchile, Kirchenchor, Frauenbünde, Pfarreirat, Besuchsgruppen, Minis, Jasserinnen und andere Pfarreigruppen haben das vielfältige und vielschichtige Pfarreileben aktiv gestaltet, manche Krisen überwunden und neue Perspektiven gefunden.

Alle diese verschiedenen Pfarreiaktivitäten sind beeindruckend. Sie sind Ausdruck eines farbenreichen, vielseitigen und durchaus mehrdeutigen Pfarreilebens.

Visionen sind dabei unverzichtbar. Wir sehnen uns alle nach einer friedlicheren, gerechteren Welt. Das ist für die vielen freiwillig Engagierten der Ansporn, sich einzubringen.

Unsere Lebenswelten sind vielschichtig verschieden, teils gelingend, teils brüchig. Wir bieten Raum und Zeit an, von diesen Lebenswelten zu erzählen, um sie besser zu verstehen und heilende Erfahrungen zu machen. Dazu gehörten etwa die Lesung mit Texten von indigenen Frauen, das «Theater 58», das Bibliodrama und auch die ganz normalen sonntäglichen Gottesdienste.

Chaos bedeutet das nicht, sondern viel mehr Klarheit und pointierte Stellungnahme. Das haben wir spätestens nach der Veröffentlichung der Vorstudie zu den sexuellen Missbräuchen in der Kirche neu erfahren. Da beziehen wir klar Stellung aus dem Blickwinkel der Opfer.

Allerdings kann das alles nur gelingen, wenn wir beweglich bleiben. Als Pfarrei versuchen wir, die verschiedensten Lebenssituationen der Menschen ernst zu nehmen und situationsbezogen darauf zu reagieren. Wer jassen will, darf jassen, wer Rosenkranz beten will, darf Rosenkranz beten.


PS: Die Anfangsbuchstaben VUCA stehen für das Akronym der englichsen Begriffe volatility, Volatilität (Unbeständigkeit), uncertainty, Unsicherheit, complexity, Komplexität und ambiguity, Mehrdeutigkeit. Mehr Informationen dazu gibts bei Wikipedia ›


19. Oktober 2023 | Beat Niederberger ›


Präsidium 2023

Bericht des Präsidenten

Liebe Mitglieder im Pastoralraum Region Aarau,

unser Pastoralraum umfasst fünf Pfarreien mit insgesamt 19’500 Mitgliedern. 90 Mitarbeitende in Schöftland, Suhr-Gränichen, Buchs-Rohr, Entfelden und Aarau arbeiten für die Grundfunktionen des christlichen Lebens: den Dienst am Mitmenschen, die Verkündigung der Frohen Botschaft, das Feiern der Liturgie, und das gemeinschaftliche Unterwegssein. Dies ermöglichen Sie mit rund 8 Millionen Franken Kirchensteuern, von welchen fast 90 % unmittelbar vor Ort wirksam werden und weitere 9 % im Kanton Aargau verbleiben.

An dieser Stelle möchte ich zuerst Ihnen, liebe Mitglieder, für Ihre Unterstützung danken und ebenfalls all unseren Mitarbeitenden für ihren tatkräftigen Einsatz.

Rückblick
Als Kreiskirchenpflege sind wir 2023 in einer neuen Form gestartet. Sie setzt sich zusammen aus den fünf Präsidenten der Ortskirchenpflegen, der Pastoralraumleiterin und einem Pfarreileiter. Für dieses Jahr haben wir uns die Ziele gesetzt, dass wir als Team funktionieren, und dass wir Themen offen und transparent diskutieren, um so fundierte Entscheidungen treffen zu können. Nach 10 Monaten wage ich zu behaupten, dass wir gut unterwegs sind. Dies auch dank der Unterstützung der Geschäftsstelle, welche den Übergang in die neue Organisation mit grosser Geduld und Fachwissen begleitet hat.

Diesen Sommer durften wir nach Corona-bedingtem Unterbruch wieder ein Dankesessen für die Mitarbeitenden und Behördenmitgliedern feiern.  Die Pfarrei St. Martin Entfelden hatte dies wunderbar organisiert.

Im Herbst hat auch uns die Veröffentlichung die «Pilotstudie zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs» erschüttert und betroffen gemacht. Im Pastoralraum legen wir schon seit Jahren Wert auf umfassende Prävention.

Wie jedes Jahr wurde das Budget 2024 intensiv diskutiert. Nach mehreren Beratungen und ermuntert durch wichtige, mahnenden Worte der Finanzkommission konnten wir für 2024 den Sachaufwand um 17 % senken.

Ausblick
Schon seit Jahren schrumpft unsere Mitgliederzahl jährlich um 1,5 %, bedingt durch Verstorbene, Austritte und wenige Eintritte. Dieser Trend wird sich fortsetzen und zu sinkenden Kirchensteuereinnahmen führen.

Auch in der Kirche herrscht Fachkräftemangel. Die meisten unserer Seelsorgenden werden in den nächsten 10 Jahren pensioniert, und einige Stellen werden aus Personalmangel im Bistum eventuell nicht lückenlos wiederbesetzt werden können.

Nächstes Jahr wird sich die Kreiskirchenpflege deshalb noch intensiver darum kümmern, das künftige Bild unseres Pastoralraums zu erarbeiten und sich notwendige Massnahmen überlegen, damit die Pfarreien nachhaltig und lebendig bleiben können.

Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird. Zusätzlich zu den Kompetenzen unserer 90 Mitarbeitenden und 30 Behördenmitglieder entdecken wir immer wieder Menschen mit ausserordentlichen Fähigkeiten, langjähriger Berufserfahrung und mannigfaltigen Lebenshintergründen. Wenn wir dieses Potenzial ausschöpfen, wenn wir unkonventionelle und kreative Ansätze wagen, wird es uns gelingen, die Zukunft nachhaltig zu gestalten und zu sichern.

Denn die wichtige, gute Arbeit findet nicht in Sitzungen statt, sondern vor Ort in unseren Pfarreien. Wenn unsere Gemeindemitglieder dort fruchtbare Begegnung und gemeinsames Teilen erleben, wenn es Raum für Erzählungen gibt, und wenn Gespräche heilen können – dann hat die Kreiskirchenpflege ihre Arbeit im Hintergrund geleistet.

Herzliche Grüsse,

Markus Greiner, Präsident Kreiskirchenpflege Aarau


2. November 2023 | Markus Greiner ›


Kloster Muri «by night»

Freitag, 25. Oktober 2024

Kloster Muri «by night»

Freitag, 25. Oktober 2024

Eine spannende und geheimnisvolle Führung im Dunkel der imposanten Klosterkirche mit der goldenen Kuppel. Durch Gänge und Räume des Klosters, wo früher Mönche lebten, und zur Familiengruft, wo Herzen und Särge der letzten österreichisch-ungarischen Herrscherfamilie beerdigt sind.

Treffpunkt Freitag, 25. Oktober, um 16.40 Uhr, unter der Bahnhofsuhr am Bahnhof Aarau
Abfahrt Richtung Muri um 16.50 Uhr
Rückfahrt Richtung Aarau um 19.39 Uhr
Ankunft in Aarau um 20.07 Uhr

Teilnehmer Jugendliche der 6. bis 9. Klasse
Leitung Claudia Graf, Nicole Gabler und Frank Krause
Kosten Der Ausflug ist für die Jugendlichen gratis. Die Kosten trägt der Jugendfonds des Pastoralraums
Region Aarau.

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Jahresbericht Aarau 2023

Rückschau und Ausblick

Jahresthema aktuell

Am Patrozinium Ende Juni haben wir unser neues Jahresthema vorgestellt: «durchhalten – Halt geben.»

Wer hätte damals gedacht, dass es kurze Zeit später so aktuell werden würde …

Der «Bericht zum Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts» hat uns erschüttert und tief betroffen gemacht.

Ganz im Sinn unseres Jahresthemas haben wir unsere Haltung mit Plakaten auf dem Kirchenplatz sichtbar gemacht.

Freiwillige im Garten der Pfarrei Peter und Paul Aarau

Zuwachs

Im letzten Jahr haben wir uns über den Zuwachs in mehreren Bereichen freuen können. So verzeichnet der monatliche Seniorentreff mittlerweile sechsmal mehr Teilnehmende als zu Beginn. Interessante Themen und eine gute Stimmung finden bei Seniorinnen und Senioren offensichtlich Anklang. Die spirituellen, gemeinschaftlichen und kulturellen Angebote der Pfarrei ziehen mehr Besucherinnen und Besucher denn je an. Wie eine im Juni durchgeführte Erfassung ergeben hat, gehen ca. 1250 Menschen beim Offenen Pfarrhaus wöchentlich ein und aus.

Krieg, Armut, andere Notsituationen, das Bedürfnis nach Kontakten oder nach einem ruhigen, willkommenden Ort bringen Menschen zu uns. Zudem wächst es und blüht auch rund ums Pfarrhaus und die Kirche. Mithilfe von freiwilligen Helferinnen und Helfern wurden neue Lebensräume für einheimische Pflanzen und Tiere geschaffen.


13. Oktober 2023 | Bernadette Lütolf › und Myroslava Rap ›


Jahresbericht Suhr-Gränichen 2023

Veränderungen dürfen sein

oder: Abschied vom Relitionsunterricht an der Schule – Zukunft des Religionsunterrichts und der Katechese in der Gemeinde

Wie soll Katechese heute sein?
Wie werden wir unserem Auftrag, das Reich Gottes erfahrbar zu machen, gerecht? Welche Inhalte haben dabei Priorität? Die Mehrzahl der Familien ist nicht im klassischen Sinn «kirchlich sozialisiert». Glaubensleben und religiöse Tradierung in der Familie, wie es zur Zeit der Volkskirche üblich war, gibt es kaum mehr. Auch Gottesdienst- und Pfarreierfahrungen sind spärlich. Das kann analysiert, in Studien zur Kirchenstatistik nachgelesen und zum Teil auch bedauert werden. Für uns ist es die Chance, gemeinsam im Glauben zu lernen und zu erarbeiten, wie wir Kirche sein wollen.

Herausforderungen gibt es dabei einige: Wir sind ein Teil des «Freizeitmarktes», nebst Sport, Musik, und dem riesigen Alltagspensum, welches Familien heute leisten. Für Familien bedeutet unser Angebot Zusatzaufwand wie können wir sie darin bestmöglich unterstützen? Schnell werden Kinder vom Religionsunterricht abgemeldet, weil es zu viel ist: Wie gelingt also Vergemeinschaftung ohne Vereinnahmung [1]? Wie wird Katechese als Bereicherung wahrgenommen?

Impressionen aus dem Pfarreileben

Warum ich diese Herausforderungen als Chance für die Katechese sehe
Im Kontakt mit den Müttern und Vätern, z.B. bei einem Anlass für die neuen Erstklässler:innen, gehen wir transparent mit den Herausforderungen um. Wir machen sie zu Beteiligten und suchen mit ihnen gemeinsam nach Möglichkeiten. Wir stellen uns zusammen die Frage, wie Kirche sein soll, was ihre Bedürfnisse sind und wo sie ihren Teil an die Gemeinschaft beitragen können. Aus diesen Gesprächen entwickelt sich unser Katecheseangebot weiter.

Als Bedürfnis wurde «organisierte Familienzeit» genannt, daraus wurden bei uns thematische «Generationentage». Das sind Anlässe im Bereich der Entdeckungspastoral, die religiöse Räume zum gemeinsamen Erleben öffnen. Mit biblischer Geschichte, kreativer Verarbeitung, gemeinsamem Essen und einer Liturgie, um das zu feiern, was gemeinsam erfahren wurde. Aus der Rückmeldung der Eltern, «wir kennen unsere Inhalte selbst nicht mehr», nahmen wir für uns den Auftrag, bei jedem Anlass ein «Refreshing in Glaubensfragen» vorzubereiten, mit dem die Erwachsenen selbstständig ihr Wissen erweitern können. Aus dem elterlichen Bedürfnis nach thematischem Austausch werden wir beim nächsten Generationentag von Müttern und Vätern moderierte Erwachsenen-Gesprächsrunden zum Thema aufgreifen – danach wird ausgewertet, Feedback eingeholt und weiterentwickelt.

Ein weiteres spannendes Projekt wird die «Chindgsi-Katechese». Auch sie entstand aus Bedürfnissen der Eltern, dient der Familienentlastung («Papiii, ich will auch in die Religion, wenn meine grosse Schwester darf!») und uns zur spielerischen Bibelarbeit. Durch unsere Offenheit zur Veränderung, unsere Freiheiten in den ausserschulischen Zeitfenstern und das Umsetzen von Anliegen gelingt es, Mütter und Väter aktiv einzubinden, Räume zu öffnen und gemeinsam authentisch Kirche zu gestalten.

Generationentag in der Pfarrei Suhr-Gränichen

Ja, diese Art zu arbeiten erfordert Agilität und Mobilität. Sie braucht psychologische Sicherheit und eine gute Teamkommunikation, ebenso fachliche Spezialisierung und Sensibilität – sehr gern habe ich in der SKZ 17/2023 gelesen, dass ForModula an die Herausforderungen angepasst wird. Was diese Art zu arbeiten bietet? Die Möglichkeit, Synodalität zu fördern [2], das eigene Gottes- und Kirchenbild herauszufordern und weiterzuentwickeln, das Evangelium zu leben.

1 Vgl. Barbara Kückelmann, «Die Kirche muss sich ändern», SKZ 17/2023

2 Vgl. Christian Hennecke: Lust auf Morgen!, Christsein und Kirche in die Zukunft denken ›


11. Oktober 2023 | Nicole Gabler ›


Zug um Zug

Freitag/Samstag, 23./24. August 2024

Zug um Zug

Freitagabend und Samstag, 23. und 24. August 2024, mit Übernachtung

Das grosse Spiel mit dem Zug quer durch die Schweiz

Freitag, 23. August 2024, 19.00 Uhr bis Samstag, 24. August 2024, 20.00 Uhr

Kennst du den besten Weg nach Murten? Findest du die schnellste Verbindung nach Zug? Triffst du den Joker in Zürich? Am Freitag treffen sich alle Teilnehmenden in Aarau, erfahren die Spielregeln, überlegen sich ihre Taktik und schliessen den Tag gemütlich ab. Nach einer Übernachtung geht es am Samstagmorgen los auf das Schienennetz.

Ihr könnt euch als Gruppe anmelden. Jede Gruppe setzt sich aus mindestens 3 Teilnehmenden sowie einer Gruppenleiterin oder einem Gruppenleiter (ü16) zusammen. Diese ist am Samstag mit dem Zug in der ganzen Schweiz unterwegs.

Das Ziel: Als Gruppe möglichst viele Punkte sammeln, um Zug um Zug zu gewinnen.

Am Abend treffen sich alle wieder zum Znacht. Danach kommt es zur Auswertung des erlebnisreichen Zugspiel-Tages. Nach der Ehrung der Siegergruppe und einem kleinen Programm endet das Weekend um ca. 20 Uhr in Aarau.

Teilnehmen können Jugendliche der Oberstufe und junge Erwachsene

Leitung OK «Zug um Zug»

Ort Start und Ziel in Aarau

Kosten CHF 50.– pro Person. Die Teilnahme soll für alle möglich sein. Melde dich, falls die Kosten ein Hindernis sind.

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Ein Wochenende in den Bergen

Samstag/Sonntag, 15./16. Juni 2024

Ein Wochenende in den Bergen

Samstag und Sonntag, 15. und 16. Juni 2024

Natur pur erleben in den Bergen: Wir folgen den Spuren von Willhelm Tell und lernen dabei einen Teil vom «Weg der Schweiz» kennen.

Teilnehmen können Jugendliche ab der Oberstufe und junge Erwachsene

Ort Jugendherberge Seelisberg (kleinste Jugendherberge der Schweiz)

Leitung Frank Krause

Kosten CHF 50.–

Anmeldung


Fair kämpfen

Samstag, 27. April 2024, in Suhr

Fair kämpfen

Samstag, 27. April 2024, in Suhr

Die Teilnehmenden setzen sich mit körperlicher Gewalt und Angriffen auseinander. Sie lernen einfache Techniken, um sich bei Angriffen gezielt befreien und wehren zu können.

Teilnehmen können alle Jugendlichen der Oberstufe

Ort Turnhalle Feld, Gönhardweg 21, 5034 Suhr, Lageplan ›

Zeit 14.00–17.00 Uhr

Leitung Frank Krause und Lukas Isler

Kosten Die Teilnahme ist kostenlos

Anmelden


Regionales Jugendtreffen

Samstag, 2. März 2024, in Schöftland

Regionales Jugendtreffen

Samstag, 2. März 2024, in Schöftland

Mit Zauber-Workshop und Magier-Show

Für Jugendliche der Oberstufe

Ort Pfarreizentrum Schöftland

Zeit 18.15–21.15 Uhr

Leitung Regio-Team

Kosten kostenlos

Keine Anmeldung erforderlich


Gespräch

«Die Verkündigung der Frohen Botschaft ist systemrelevant.»

«Die Verkündigung der Frohen Botschaft ist systemrelevant.»

Brigitta Minich, Pastoralraum-Leiterin, und Markus Greiner, Präsident der Kreiskirchenpflege

Das duale System der Katholischen Kirche in der Schweiz baut auf das Zusammenspiel der staatskirchenrechtlichen und der pastoralen Seite. Wie dieses Miteinander gelingt, zeigt sich in der Kirchenpflege – dem Ort, wo gemeinsam Lösungen gesucht und Entscheidungen getroffen werden. Markus Greiner, Präsident der Kreiskirchenpflege (KKP), und Brigitta Minich, Pastoralraum-Leiterin, haben sich zum Gespräch getroffen.

Einstiegsfrage: Was schätzt der Präsident der Kreiskirchenpflege an der Pastoralraum-Leiterin besonders?
Markus Greiner Ihre Offenheit. Ich spüre ihre tiefe Religiosität und ihre Liebe zu den Menschen.

Und was erwartet die Pastoralraum-Leiterin vom Präsidenten der Kreiskirchenpflege?
Brigitta Minich Dass wir unsere Kirche im Jetzt inmitten der Gesellschaft proaktiv gestalten – du als KKP-Präsident, ich als Pastoralraum-Leiterin, zusammen mit meinen Pfarreileitungskollegen. Du hast einmal schön gesagt, dass du möchtest, dass wir die tollste Arbeitgeberin im Kanton werden. Das habe ich gehört, und da wir uns als Ausbildungspastoralraum verstehen, bin ich guten Mutes und höre so etwas mit grosser Pionier- und Aufbruchfreude.

Heisst das, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden?
Markus Greiner Die beste Arbeitgeberin zu sein, bedeutet nicht, am meisten Personal zu beschäftigen. Vielmehr sollen die Stellen, die wir anbieten, sinnstiftend sein, Freude bereiten und jene befriedigen, die die Arbeit leisten. Es ist mir wichtig, dass unsere Mitarbeitenden abends mit einem guten Gefühl nach Hause gehen im Wissen, etwas beigetragen zu haben.

Wie ist der Ausdruck «die Gesellschaft proaktiv gestalten» gemeint?
Brigitta Minich Mir ist das Wirken von innen wichtig. Die Auftritte der Katholischen Kirche gegen aussen finde ich momentan nicht sehr zielführend, weil ich glaube, dass wir uns gegen innen reformieren sollten. Wir müssen uns wieder orientieren an dem, was unsere Quelle und was unser Kernauftrag ist, die Verkündigung der Frohen Botschaft. Diese Botschaft ist äusserst systemrelevant und muss dringend in diese Gesellschaft und in unsere Zeit hineinverkündet werden – in einer Sprache, die die Menschen heute verstehen. Der Pastoralraum hat sich das Motto «nah bei den Menschen» gegeben. Das sollten wir uns immer bewusst sein, und dafür wollen wir in guter, konstruktiver Zusammenarbeit Verantwortung übernehmen. Ich schätze das duale System und stehe für den demokratischen Teil unserer Hierarchie ein. Hier braucht es aktive und innovative Menschen. Die religiöse Grundausrichtung oder Herkunft ist ja auf beiden Seiten vorhanden – egal, ob jemand staatskirchenrechtlich oder pastoral tätig ist. Wir haben einen Glauben, der uns trägt.

Um dieses Ziel zu erreichen, stehen jährlich rund 9 Millionen Franken zur Verfügung.
Markus Greiner Von diesen 9 Millionen bleiben 90 bis 95 Prozent bei uns. Das Geld fliesst in unsere Gemeinden für die pastorale Arbeit. Damit bezahlen wir die Saläre unserer Mitarbeitenden, pflegen unsere Liegenschaften, damit sie zu schönen Behausungen werden, und wir haben die Möglichkeit, über die Zukunft nachzudenken. Als Solidaritätsgemeinschaft können wir uns überlegen, was in fünf, zehn oder zwanzig Jahren wichtig sein wird. Diesen Luxus, so langfristig zu denken, wollen wir schöpferisch nutzen.

Was unterscheidet denn eine Solidaritätsgemeinschaft von einer Dienstleistungsgesellschaft?
Markus Greiner Man kauft sich bei uns durch die Kirchensteuer keine Beerdigung, man kann sich bei uns beerdigen lassen, wenn man das möchte. Man kauft sich keine Kommunion, sondern leistet mit der Kirchensteuer einen Beitrag, solidarisch denen gegenüber zu sein, die bei uns mitmachen wollen.

Eine schöne Aufgabe, eine Solidaritätsgemeinschaft zu präsidieren.
Markus Greiner Ich möchte meine Talente nicht nur im beruflichen Umfeld einsetzen, sondern auch einen Beitrag leisten, damit sich die Kirche weiterentwickelt und neue Wege ausprobiert. Das lässt Scheitern zu, und das lässt Erfolg zu.

Eine solche Weiterentwicklung setzt Einigkeit und eine gemeinsame Stossrichtung innerhalb des dual zusammengesetzten Gremiums voraus. Wie zeigt sich diese konkret?
Brigitta Minich Beispielsweise im Zusammenhang mit unseren Begegnungsräumen. Sie sollen in einem guten Zustand sein. Sie werden von unterschiedlichsten Gruppen genutzt. Oder in einem gemeinsamen Auftritt gegen aussen, indem wir als Römisch-Katholische Kirche im Aargau etwas zum sozialen Frieden und zum multikulturellen Zusammenleben beitragen können. Dass wir die geballte «Man- und Womenpower» im Pastoralraum und in der Kreiskirchgemeinde zusammenlegen können. Mein Bild ist immer der Weinberg: Da braucht es unterschiedliche Arbeiterinnen und Arbeiter, damit im Herbst die Trauben geerntet werden können und der Wein bereitet werden kann, den wir als Katholikinnen und Katholiken schlussendlich auf den Altar stellen und um Verwandlung bitten. Das ist meine Vision der Zusammenarbeit: dass wir zusammen an unterschiedlichen Orten auf dieses gemeinsame Ziel hinarbeiten, damit der Weinberg fruchtbringend bewirtschaftet werden kann. Dabei sind so viele unterschiedliche Arbeiten zu verrichten, die nur mit einem sinnvollen Miteinander gelingen können.

Markus Greiner Wir haben in den Behörden mit Theologinnen und Theologen, Polizisten, Juristen, Rechtsanwälten oder Architekten eine spannende Konstellation, ganz viele Talente und Berufsgruppen, die sich per Definition eigentlich nicht einigen können. Aber das ist eben das Spannende: Alle bringen sich mit ihrer Lebenserfahrung ein, und das führt zu nachhaltigen Ergebnissen.

Das war der Blick nach innen. Richten wir ihn nun nach aussen. Sollte die Kirche mit ihrem Wirken zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen?
Markus Greiner Die Kirche kann positiven Einfluss auf die Entwicklung der Welt zu einem friedlicheren Ort nehmen. Wir haben heute beispielsweise mit dem Klimawandel globale Probleme, die von globalen Organisationen wie der Kirche behandelt werden müssen.

Die Kirche darf sich also in den politischen Prozess einmischen.
Markus Greiner Die Kirche mischt sich über jeden Menschen persönlich in die Politik ein. Als Organisation ist die Kirche Teil der res publica, der öffentlichen Sache.

Vor zwei Jahren sah man vor einigen Kirchen Plakate, die für ein Ja zur Konzernverantwortungsinitiative warben. War das richtig?
Markus Greiner Es ist nicht an mir, ein Plakat aufzuhängen oder nicht. In erster Linie ist es spannend, wie der Diskussionsprozess läuft. Vielleicht hätte die Diskussion damals noch breiter in den Kirchgemeinden geführt werden sollen.

Brigitta Minich Die Kirche soll sich einbringen in die Meinungsbildung. Wir sollen Räume öffnen, damit sich Menschen eine Meinung bilden können. Da können wir dank unseres christlichen Hintergrunds etwas beitragen. Dies haben wir beispielsweise vor einem Jahr im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion zur Änderung des Transplantationsgesetzes gemacht. Das ist genau die Art, wie ich mir unsere Rolle vorstelle. Zurückhaltender bin ich, wenn es um ein direktes Einmischen in die Politik geht, weil unsere Mitglieder ganz unterschiedliche persönliche Haltungen haben. Unser Spielraum ist dabei gegeben, weil wir wegen der zehn Gebote und den Seligpreisungen eine Grundhaltung haben, die wir nicht verraten dürfen.

Unterschiedliche Lebenswelten zeigen sich auch innerhalb der fünf Pfarreien und Ortskirchen. Worin besteht der gemeinsame Nenner?
Markus Greiner Es gibt ein pastorales Leitbild mit lokal verankerten Ortskirchen. In städtischen und ländlichen Gebieten haben Menschen eine unterschiedliche Einstellung zu dem, was ihnen wichtig ist und was sie von der Kirche erwarten. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung. Deshalb müssen wir gut schauen, wie viel Gemeinsames sinnvoll ist, und wo jede Ortskirche für sich selbst die beste Lösung findet.

Brigitta Minich Ich stehe hinter diesem Pastoralraummodell mit eigenständigen Pfarreien und Pfarreileitungen, die ihr eigenes pastorales Handeln verantworten, weil wir eine so grosse Region sind. Bei uns vereinen sich ländliche Gebiete, Agglomerationsgemeinden und die Kantonshauptstadt. Da gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen, Ansprüche und Bedürfnisse. Wir haben das Glück, dass gegenwärtig alle Pfarreileitungen besetzt sind. Hinsichtlich der Entwicklung des Pastoralraums mache ich mir diesbezüglich jedoch Gedanken, denn personelle Wechsel wie Pensionierungen können die pastorale Entwicklung schnell verändern.

Als beste Arbeitgeberin müsste die Kreiskirchgemeinde keine Angst um Nachwuchskräfte haben.
Markus Greiner Wir können innerhalb der Kreiskirchenpflege eine Arbeitskultur und ein Klima entwickeln, welches zu nachhaltigen Entscheidungen führt. Das liegt auch in meiner Verantwortung. Sollten wir für Pfarreileitende keine Nachfolge finden, ist ein Modell gefragt, das wir gemeinsam entwickeln und umsetzen. Vielleicht gibt es in einigen Jahren Lösungen, damit personelle Wechsel nicht als Verlust wahrgenommen werden. Es geht dabei um die Frage, wie mit dem vorhandenen Personal die Aufgaben in der Zukunft erfüllt werden können.

In Zukunft wird der Pastoralraum vermutlich noch vielfältiger und multinationaler geprägt sein. Bereits heute haben 50 Prozent der Mitglieder einen Migrationshintergrund.
Brigitta Minich Durch die Migration haben wir trotz Kirchenaustritten praktisch gleichbleibende Mitgliederzahlen. Die Herausforderung besteht im Spannungsfeld zwischen diesen Menschen mit ihrer eigenen Frömmigkeit und den Schweizerinnen und Schweizern, die sich immer mehr von der Kirche distanzieren. Wir müssen in den Pfarreien eine Pastoral der Vielfalt entwickeln, welche Menschen integriert und sie hier beheimatet, egal, von wo sie kommen. Unterschiedlichen Bedürfnisse gilt es anzunehmen und zu berücksichtigen. Die Situation hat sich in den letzten 15 Jahren komplett verändert. Das betrifft auch das Personal. Mitarbeitende, die vor 20 oder 30 Jahren ihre Ausbildung gemacht haben, arbeiten heute ganz anders, als sie es gelernt haben. Das braucht viel Agilität in den Teams.

Spiegelt sich diese Entwicklung hin zu Multinationalität auch in den Behörden wider?
Markus Greiner Das ist ein langfristiges Ziel. Die Vertretungen von Migrantinnen und Migranten in den Kirchenpflegen kann weiterentwickelt werden. Schon jetzt haben wir Personen mit Migrationshintergrund in den Behörden, und viele Menschen engagieren sich in den Missionen.

Euer Schlusswort an die Leserinnen und Leser?
Brigitta Minich Die Kirche hat einmal das Hirtenbild entwickelt: Der Hirt ist die Person, die der Herde vorangeht. Vor ein paar Jahren bin ich darauf gestossen, dass es in Israel, von wo das Bild ursprünglich stammt, genau umgekehrt ist. Dort läuft die Schafherde voraus, denn die Schafe wissen am besten, wo sie Futter finden, und der Hirt oder die Hirtin hat die Aufgabe, die Herde zusammenzuhalten und sie zu beschützen. Ich liebe dieses zweite Bild sehr. Und so wünsche ich mir von Leserinnen und Lesern, dass sie mit ihren eigenen Ideen auf mich zukommen und sie mir mitteilen. Auch in Bereichen, die uns vielleicht noch nicht präsent sind.

Markus Greiner Nelson Mandela nennt dies leading from behind. Die Kirche funktioniert nur mit all den Freiwilligen. Und ich bin dankbar für alle, die sich engagieren, ihre freie Zeit, ihren Spass und ihre Energie einbringen.


Schneetag in Engelberg

Sonntag, 21. Januar 2024

Schneetag in Engelberg

Sonntag, 21. Januar 2024

Ein perfekter Tag im Schnee, mit Skifahren, Boarden oder Schlitteln.

Wir fahren gemeinsam mit dem Car nach Engelberg. Dort verbringen wir einen ganzen Tag im Schnee, inklusive Mittagessen und Tageskarte.

Das ist inbegriffen

  • Busfahrt nach Engelberg und zurück
  • Tageskarte
  • Schlittenmiete
  • Spaghetti-Plausch

Programm

  • 6.50 Uhr: Abfahrt ab Aarau, Feerstrasse 4, auf Höhe der Katholischen Kirche, Lageplan ›
  • 7.15 Uhr: Abfahrt ab Schöftland bei der Katholischen Kirche, Lageplan ›
  • 8.45 Uhr: Ankunft in Engelberg
  • 8.45–12.00 Uhr: Skifahren, Snowboarden, Schlitteln oder Funpark
  • 12.00–13.00 Uhr: Spaghetti-Plausch
  • 13.00–16.15 Uhr: Skifahren, Snowboarden, Schlitteln oder Funpark
  • 16.30 Uhr: Abfahrt ab Engelberg
  • ca. 18.00 Uhr: Ankunft in Schöftland
  • ca. 19.00 Uhr: Ankunft in Aarau

Teilnehmer Jugendliche der 6. bis 9. Klasse und junge Erwachsene

Leitung Yvonne Zwyssig, Beatrice De Faveri und Frank Krause

Ort Engelberg

Kosten CHF 50.–, der Rest wird aus dem Jugendfonds bezahlt

Anmeldung bis Mittwoch, 17. Januar 2024


Rückblick

39 Jugendliche waren dabei und haben auf den Pisten, auf der Schlittelbahn und im Fun-Park vergnügliche und sportive Stunden erlebt. Das Gruppenfoto zeigt uns müde, Gott sei dank alle unverletzt und sehr zufrieden, kurz vor der Rückfahrt mit dem Car.

Anmelden


Livestream

Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend ›

Livestream Weihnachtsgottesdienst

An Heiligabend, 24. Dezember, übertrugen wir um 17 Uhr den Familiengottesdienst aus der Katholischen Kirche Heilig Geist in Suhr live – für alle, die von zuhause aus am Computer oder von unterwegs am Smartphone mitfeiern möchten. Der Livestream kann noch ein paar Tage aufgerufen werden.


Besuch im Haus der Religionen

Samstag, 9. Dezember 2023, Bern

Besuch im Haus der Religionen

Samstag, 9. Dezember 2023

Im Haus der Religionen wird etwas Einzigartiges probiert: Menschen aus acht Religionsgemeinschaften kommen dort zum Beten und Feiern zusammen. In deren verschiedenartigen und teils farbenfrohen Tempeln und Räumen lernen wir ihre Religionen und Bräuche kennen.

Im Anschluss besteigen wir den Turm der grössten und wichtigsten spätmittelalterlichen Kirche der Schweiz mit einer herrlichen Aussicht über die Stadt Bern und in die Alpen. Danach bleibt Zeit zum «Shoppen» in der Altstadt.

Teilnehmer Jugendliche der 6. bis 9. Klasse und junge Erwachsene

Leitung Beat Niederberger und Nicole Gabler

Ort Bern

Kosten kostenlos


Bericht der Versammlung

der Kreiskirchgemeinde 2022 ›

Angestellte erhalten 3,4 Prozent Teuerungsausgleich

Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 29. November 2022 in Aarau

Rita Walker (stehend) leitet die Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau in der Kirche Peter und Paul in Aarau

Die 85 Mitarbeitenden der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau erhalten nächstes Jahr einen Teuerungsausgleich von 3,4 Prozent. Das haben die Stimmberechtigten anlässlich der Jahresversammlung vom 29. November 2022 in Aarau einstimmig beschlossen. Zugestimmt haben die 58 Anwesenden ebenfalls den Ergänzungen zum Personalreglement, in welchem die Sozialleistungen der Angestellten in den fünf Pfarreien Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen geregelt sind. So erhalten alle Mitarbeitenden unabhängig ihres Anstellungsgrads zusätzlich zu den kantonalen Familien- und Ausbildungszulagen monatlich 150 Franken pro Kind. Diese Zulagen seien insbesondere für Angestellte wie Sakristane oder Katechetinnen mit kleinen Pensen substanziell, so die Personalverantwortliche, Beatrice Ruflin. Die Kreiskirchgemeinde wolle eine familienfreundliche, faire und fortschrittliche Arbeitgeberin sein. So gewährt sie ihren Angestellten im Krankheitsfall während eines halben Jahres den vollen Lohn, und alle Mitarbeitenden ab 60 Jahren haben Anspruch auf sechs Wochen Ferien im Jahr.

Ebenfalls ohne Gegenstimme genehmigt wurden die Jahresrechnung 2021, welche mit einem Ertragsüberschuss von 298’366 Franken abschliesst sowie das Budget 2023, das laut Erläuterungen von Lukas Häusermann, Mitglied der Finanzkommission, einen kleinen Gewinn von 6000 Franken vorsieht. Trotz des kontinuierlichen Rückgangs der Mitgliederzahlen in der Römisch-Katholischen Kirche von jährlich rund 1,5 Prozent zeigte er sich hinsichtlich der künftigen finanziellen Lage der Kreiskirchgemeinde zuversichtlich. Bei einem unveränderten Steuersatz von 18 Prozent rechnet er mit einer Erhöhung des Steuersubstrats von rund 400’000 Franken auf 9,4 Millionen bis ins Jahr 2027, wie er anhand des Finanzplans ausführte.

Die Kreditabrechnungen zur Audio- und Lichtsteuerung in der Kirche Buchs und zur Sanierung der Glockenanlangen in den Kirchen Buchs und Suhr sowie der Planungskredit zur Modernisierung der Kirche Schöftland wurden diskussionslos verabschiedet.

Die Versammlung vom 29. November war die letzte unter dem Vorsitz von Rita Walker, Präsidentin der Kreiskirchenpflege Aarau. Das Leitungsgremium wird im Hinblick auf die neue Legislatur 2023–2026 von 16 auf 7 Personen verkleinert. Vizepräsident Werner Ryter bedankte sich bei ihr für das grosses Engagement und ihr Wirken als Präsidentin während der letzten acht Jahre.


Beschlüsse nach Traktanden

  1. Das Protokoll der ausserordentlichen Kreiskirchgemeindeversammlung vom 28. Juni 2022 wird einstimmig genehmigt.
  2. Das «Reglement betreffend Ergänzungen der Kreiskirchgemeinde Aarau» zum Personalreglement der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau wird einstimmig genehmigt.
  3. Das «Spesenreglement für Mitarbeitende» der Kreiskirchgemeinde Aarau wird einstimmig genehmigt.
  4. Das «Reglement Basisentschädigung Sitzungsgelder und Spesen» wird einstimmig genehmigt.
  5. Der Antrag, die Dienstbarkeit für die Abwasserleitung und den Spielplatz im Rahmen der Überbauung der Parzelle 3173 sei mit der Bauherrschaft zu regeln und im Grundbuch einzutragen, wird einstimmig gutgeheissen.
  6. Die Kreditabrechnung «Beleuchtung und Audio, Kirche Buchs» wird einstimmig genehmigt.
  7. Die Kreditabrechnung «Sanierung Glockenanlage, Kirche Buchs» wird einstimmig genehmigt.
  8. Die Kreditabrechnung «Erneuerung Glockenanlage, Kirche Suhr» wird einstimmig genehmigt.
  9. Die Kreditabrechnung «Planungskredit, Kirche Schöftland» wird einstimmig genehmigt.
  10. Der Antrag, die Jahresrechnung 2021, bestehend aus Erfolgsrechnung, Anhang zur Jahresrechnung, Bilanz und der Verwendung des Ertragsüberschusses sei zu genehmigen, und die Verantwortlichen seien zu entlasten, wird einstimmig gutgeheissen.
  11. Das Budget 2023 mit einem unveränderten Steuerfuss von 18% wird einstimmig genehmigt.
  12. Der Finanz- und Investitionsplan 2023–2027 wird zur Kenntnis genommen.
  13. Die Mitglieder der Finanzkommission, Lukas Häusermann, Aarau (Präsident, bisher), Katja Ilak, Buchs-Rohr (neu), Simone Kräuchi, Entfelden (neu) und Beat Dobmann, Schöftland (bisher) werden einstimmig gewählt.
  14. Die Stimmenzähler Erich Auderset, Aarau (bisher), Robert Probst, Buchs-Rohr (bisher), Sanja Nevistic, Entfelden (neu), Niklaus Huber, Schöftland (bisher), Monika Schmid, Suhr-Gränichen (bisher) und Gabriele Gysin, Suhr-Gränichen (neu) werden einstimmig gewählt.
Hinweis
Gemäss Artikel 32 des Organisationsstatuts der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aarau sind positive und negative Beschlüsse der Kreiskirchgemeindeversammlung der Urnenabstimmung zu unterstellen, wenn dies von einem Fünftel aller oder mindestens 300 Stimmberechtigten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich verlangt wird.

30. November 2022 | Dani Schranz

Traktanden und Informationen der Jahresversammlung 2022

Wahlresultate

Gesamterneuerungswahlen 27.11.2022 ›

Wahlresultate der Gesamterneuerungswahlen der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau

für die Amtsperiode 2023–2026
Urnengang vom 27. November 2022
Stimmbeteiligung: 10,88%

Aarau

Ortskirchenpflege

Präsident Markus Greiner, Aarau, bisher, 604 Stimmen
Cécile Amstutz Seefeld, Rombach, bisher, 626 Stimmen
Marlene Brand, Aarau, bisher, 614 Stimmen
Gaby Fuchs, Aarau, bisher, 642 Stimmen
Martin Gartner, Aarau, bisher, 629 Stimmen
Lorenz Rüttimann, Küttigen, bisher, 632 Stimmen
Mathias Schmutz, Küttigen, neu, 617 Stimmen

Synode

Erich Auderset, Aarau, bisher, 636 Stimmen
Marcel Notter, Erlinsbach, neu, 620 Stimmen
Mathias Schmutz, Küttigen, neu, 638 Stimmen

Pfarreileitung

Der Pfarreileiter Burghard Förster wurde von den Wahlberechtigten mit 680 Stimmen im Amt bestätigt.

Stimmbeteiligung: 14,55%


Buchs-Rohr

Ortskirchenpflege

Präsident Andreas Pechlaner, Aarau Rohr, bisher, 244 Stimmen
Irene Egli, Buchs, bisher, 245 Stimmen
Susanna Joggi, Buchs, bisher, 233 Stimmen
Lucy Panthalattiyil, Buchs, neu, 235 Stimmen
Roberto Rea, Aarau Rohr, bisher, 247 Stimmen
Paola Zarabara, Aarau Rohr, bisher, 250 Stimmen

Synode

Marianne Wyler, Buchs, bisher, 247 Stimmen
Harald Zurheide, Buchs, neu, 258 Stimmen

Pfarreileitung

Der Pfarreileiter Marco Heinzer wurde von den Wahlberechtigten mit 249 Stimmen im Amt bestätigt.

Stimmbeteiligung: 12,62%


Entfelden

Ortskirchenpflege

Präsident Stefan Pöder, Unterentfelden, bisher, 211 Stimmen
Mischa Hänsli, Unterentfelden, neu, 209 Stimmen
Maria John, Oberentfelden, neu, 212 Stimmen
Thomas Oberholzer, Oberentfelden, bisher, 211 Stimmen
Claudia Schläfle-Freiermuth, Oberentfelden, bisher, 217 Stimmen

Synode

Matthias Muoth, Oberentfelden, bisher, 206 Stimmen
Stefan Pöder, Unterentfelden, bisher, 217 Stimmen

Pfarreileitung

Der Pfarreileiter Samuel Behloul wurde von den Wahlberechtigten mit 221 Stimmen gewählt.

Stimmbeteiligung: 10,11%


Schöftland

Ortskirchenpflege

Präsident Werner Ryter, Schöftland, neu, 240 Stimmen
Erwin Koch, Schöftland, bisher, 242 Stimmen
Judith Gugelmann, Staffelbach, bisher, 248 Stimmen
Cinzia Laperuta, Staffelbach, neu, 252 Stimmen

Synode

Bernadette Bernasconi, Moosleerau, bisher, 247 Stimmen
Gerd Lutters, Kölliken, bisher, 236 Stimmen
Werner Ryter, Schöftland, neu, 238 Stimmen

Pfarreileitung

Der Pfarreileiter Beat Niederberger wurde von den Wahlberechtigten mit 266 Stimmen im Amt bestätigt.

Stimmbeteiligung: 7,12%


Suhr-Gränichen

Ortskirchenpflege

Präsident Antonio Mazzei, Suhr, bisher, 256 Stimmen
Maurus Capaul, Suhr, bisher, 252 Stimmen
Leo Kleinstein, Gränichen, bisher, 255 Stimmen
Hans-Peter Leibundgut, Suhr, bisher, 261 Stimmen
Hans-Ulrich Oertle, Gränichen, bisher, 256 Stimmen

Synode

Christa Koch, Suhr, bisher, 272 Stimmen
Jacqueline Lienhard, Suhr, neu, 255 Stimmen

Pfarreileitung

Die Pfarreileiterin Brigitta Minich wurde von den Wahlberechtigten mit 275 Stimmen im Amt bestätigt.

Stimmbeteiligung: 9,99 %


27. November 2022 | Dani Schranz ›


Jahresbericht Entfelden 2021-2022

Bunt und segensreich

Mit einem bunten und segensreichen Pfarreileben sind wir 2022 beschenkt worden. Nach zwei Pandemiejahren durften wir Traditionelles wieder feiern und Neues realisieren. Am Palmsonntag haben wir den naturnahen Spielplatz, «Martins Arche» eingeweiht, der auch dank vielen fleissigen, kleinen und grossen Hände der Pfarreiangehörigen realisiert werden konnte. Ebenso durften wir wieder das traditionelle «St. Martin trifft sich» als ein grossartiges Familienfest feiern. Am Beispiel der biblischen Geschichte von der Arche Noah zeigten die Kinder auf kreative und farblich bunte Weise, was es bedeutet, wenn eine Pfarrei zum Ort wird, an dem es für alle Platz gibt, für kleine und grosse «Tiere», wo jede und jeder sich einbringen kann – ganz im Sinne unseres Pfarreimotos: Du bist willkommen!

Und im Familiengottesdienst zum Schuljahresanfang durften wir acht Mädchen und Buben in unsere Minischar neu aufnehmen. Zur grossen Freude unserer Minis haben wir zum ersten Mal auch eine Mini-Reise in den Europapark organisiert. Und seit dem 20. September kräht der Grüne Güggel auch in Entfelden.

Nicht nur ein buntes, sondern auch vom Gottes reichen Segen begleitetes Jahr geht für unsere Pfarrei zu Ende. Und dafür sind wir alle dankbar.


21. Oktober 2022 | Samuel Behloul


Jahresbericht Buchs-Rohr 2021-2022

Beteiligung am «synodalen Prozess»

Der synodale Prozess «Wir sind ganz Ohr» in der Pfarrei Buchs-Rohr

Wie nähere ich mich dem von Papst Franziskus angestossenen Prozess «Wir sind ganz Ohr» › in einem Artikel an, ohne dass er gleich eine wissenschaftliche Arbeit wird? Ich habe mich entschieden, ein paar Schlaglichter darauf zu werfen.

Ablauf von «Wir sind ganz Ohr» in der Pfarrei St. Johannes
Im Pfarreizentzentrum St. Johannes in Buchs fanden im Herbst 2021 zwei «Pasta-Talks» zum Thema «Wir sind ganz Ohr» statt: Am 5. November nahmen 11 Jugendliche und am 25. November 12 Erwachsene daran teil, und am Schluss wurde die Umfrage von jeder Gruppe am PC ausgefüllt.

Am 13. Januar 2022 endete die First für die Auswertung zu «Synodaler Prozess zur Synode 2023 – Bistum Basel – Ergebnisse aus den Dialoggruppen». Nun war es möglich, die Umfrageergebnisse der Pfarreiangehörigen der Pfarrei St. Johannes mit dem bistumsweiten Gesamtergebnis zu vergleichen. Dieser Schlussbericht wurde im Auftrag des Bistums vom Meinungsforschungsinstituts gfs Bern › erstellt.

Um das zu ermöglichen, stellten Erika Kunz und Yvonne Zwyssig eine Ausstellung in der Kapelle auf die Beine. Jedermann konnte vom 1. bis 18. Februar 2022 in Ruhe die Ergebnisse aus der Pfarrei mit den Grafiken und Erläuterungen des gfs-Berichts vergleichen.

In welchem Verhältnis stehen die Antworten der Buchser-Rohrer zur gfs-Analyse?
Das lässt sich nicht pauschalisieren. Aber greifen wir doch das Unterthema «Gebet als Inspiration» aus dem Themenfeld Feiern heraus, und vergleichen die Buchser-Rohrer Antworten mit den bistumsweiten Antworten gemäss der gfs-Analyse. Zu diesem Themenkomplex lagen in Buchs-Rohr 2 Tischsets mit 9 Antworten vor. 4 der Antworten lassen sich eindeutig der gfs-Rubrik «Gebete fördern Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl» zuordnen. Je 1 Antwort bestätigt, dass «Grundwerte verbinden: Die Grundwerte, welche durch den Gottesdienst und das Gebet vermittelt werden» bzw. «Spirituelles Gemeinschaftserlebnis: Der Gottesdienst und das Gebet sorgen für ein Gemeinschaftserlebnis»

Unter die Rubrik «andere Antworten» fallen bei den Buchser-Rohrer 3 der Antworten. Vergleicht man die Reihenfolge der Gewichtung der einzelnen vier Antworten so entspricht Buchs-Rohr in diesem Unterthema nicht der gfs-Analyse:

gfs-Analyse

  1. Grundwerte verbinden (durch Gebete und Gottesdienst) (44%)
  2. Gebete fördern Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl (38%)
  3. Spirituelles Gemeinschaftserlebnis (durch Gebete und Gottesdienst) (34%)
  4. andere Antworten (27%)

Buchs-Rohr

  1. Gebete fördern Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl (44,4%)
  2. andere Antworten (33,3%)
  3. Grundwerte verbinden (durch Gottesdienst und Gebete) (11,1%)
  4. Spirituelles Gemeinschaftserlebnis (durch Gottesdienst und Gebete) (11%)

Diese unterschiedliche Gewichtung ist für mich als Pfarreiseelsorgerin von St. Johannes nicht überraschend, denn zumindest die Chinderchile ist seit dem Abebben der Coronapandemie wieder so zurückhaltend besucht wie vor der Pandemie. (Zur Zeit der Pandemie hatten wir bis zu 48 Mitfeiernde, weil eben alles andere verboten und nur noch der Gottesdienst möglich war, worüber die Eltern sehr froh waren.) In Gesprächen erfahre ich immer wieder, wie wichtig den einzelnen Gläubigen das persönliche Gebet ist. Der Gottesdienst findet in dem eng getakteten Wochenprogramm fast keinen bis gar keinen Platz mehr (ausser vielleicht noch an Weihnachten und Ostern).

Gibt es ein Themenfeld, das ohne die gfs-Rubrik «andere Antworten» auskommt?
Nein, in allen 7 Themenfeldern gibt es Antworten, die in dieser Rubrik gehören. Damit entsprechen die Buchser-Rohrer Antworten der gfs-Analyse.

Gibt es ein Themenfeld, bei dem alle Antworten in die Rubrik «andere Antworten» fallen?
Ja, beim Themenfeld «Zuhören» und zwar bei allen drei Unterthemen, die von den Buchser-Rohrer bearbeitet wurden. In der gfs-Grafik ist der Balken «andere Antworten» natürlich nicht besonders aussagekräftig. Deshalb lohnt es sich, diese Antworten auf den Tischsets genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Unterthemen «Wo wird man gehört?» bzw. «Wo wird man nicht gehört?» wurden mehrheitlich von Oberstufenschülern ausgefüllt, denn der Jugendtreff «Life» und der Religionsunterricht kommen auf den Sets vor. Wenn man diese Antworten nebeneinanderlegt, dann ergeht es einem wie dem Ehepaar, dessen Stimmabgabe sich gegenseitig neutralisiert, weil der Eine Ja und die Andere Nein stimmt. Und doch ist es wichtig, dass beide Stimmen abgegeben werden wegen der Stimmbeteiligung. Die einen Schüler brachten fürs Gehörtwerden den Jugendtreff «Life» und den Religionsunterricht als Beispiel, die anderen genau die zwei gleichen Angebote fürs Nichtgehörtwerden. Ein Oberstufenschüler nannte fürs Gehörtwerden «im Gottesdienst, wenn man was sagt.» Hier kommt die Erfahrung des selbstwirksamen Auftretens vor der versammelten Gottesdienstgemeinde zum Ausdruck. Eine Oberstufenschülerin bezeugt zum gleichen Unterthema ihren Glauben mit den Worten: «Wenn ich allein in der Kirche bete, ich glaube, dass Gott* mit zuhört. (*Es gibt nur einen Gott, egal welchen Glauben Mann/Frau hat.)»

Gibt es Themenfelder, bei denen alle vorgelegten Unterthemen bearbeitet wurden?
Ja, das ist zweimal der Fall. Und zwar beim Themenfeld «Feiern» mit den Unterthemen «Gebet als Inspiration», «Gottes Wort als Entscheidungshilfe», «Förderung Teilnahme Gottesdienst» und beim Themenfeld «In der Kirche und Gesellschaft den Dialog führen»  mit den Unterthemen «Guter Dialog», «Umgang mit Konflikten», «Dialog mit anderen Konfessionen».

Für alle, die Zahlen und Übersichten lieben: Einige Infos zu gewählten (bzw. weggelassenen) Themenfeldern und Unterthemen
Der Papst und mit ihm die Schweizer Bischofskonferenz haben 10 Themenfelder mit insgesamt 27 Unterthemen zur Beantwortung vorgelegt. Für den Pasta-Talk wurden diejenigen 7 Themenfelder ausgewählt, die auch von Oberstufenschülern bearbeitet werden konnten. Diese Unterthemen waren auf Tischsets aufgedruckt und nach Themenfelder ausgelegt worden, so dass jede Person sich das Tischset nehmen konnte, welches ihr entsprach.

Insgesamt wurden im Pasta-Talk und im Unterricht mit den Oberstufenschülern 33 Tischsets zu 14 Unterthemen (von 21 möglichen) der 7 Themenfelder (von 10) beantwortet.

Übersicht der für St. Johannes ausgewählten Themenfelder inkl. bearbeiteter Unterthemen. Nicht bearbeitete Themen sind kursiv gesetzt.

Weggefährten

  1. Wer gehört dazu?
  2. Wer wird ausgeschlossen?
  3. Wer gestaltet? (3 Tischsets)

Zuhören

  1. Wo wird man gehört? (4 Tischsets)
  2. Wo wird man nicht gehört? (3 Tischsets)
  3. Wo werden Randgruppen gehört?
  4. Hindernisse für das Zuhören? (2 Tischsets)

Wort ergreifen

  1. Erlebte Kommunikation
  2. Was erleichtert Kommunikation? (4 Tischsets)
  3. Was hindert Kommunikation? (2 Tischsets)

Feiern

  1. Gebet als Inspiration (2 Tischsets)
  2. Gottes Wort als Entscheidungshilfe (2 Tischsets)
  3. Förderung Teilnahme Gottesdienst (1 Tischset)

Mitverantwortung in der Sendung

  1. Einstehen für den Glauben (2 Tischsets)
  2. Unterstützung durch Kirche
  3. Zusammenspiel Kirche – Pfarrei

In der Kirche und der Gesellschaft den Dialog führen

  1. Guter Dialog (1 Tischset)
  2. Umgang mit Konflikten (2 Tischsets)
  3. Dialog mit anderen Konfessionen (1 Tischset)

Sich in der Synodalität bilden

  1. Gemeinsamen Weg möglich machen (4 Tischsets)
  2. Hilfsmittel und Hilfestellungen für den Dialog

Auf grösste Resonanz mit je 4 Tischsets stiessen die Unterthemen «Gemeinsamen Weg möglich machen» (aus dem Themenfeld «Synodalität»), «Was erleichtert Kommunikation?» (aus dem Themenfeld «Das Wort ergreifen») und «Wo wird man gehört?» (aus dem Themenfeld «Zuhören»).

Je nur 1 Tischset bekamen «Förderung Teilnahme Gottesdienst» (aus dem Themenfeld «Feiern») und aus dem Themenfeld «In der Kirche und der Gesellschaft den Dialog führen» die beiden Unterthemen «Guter Dialog» und «Dialog mit anderen Konfessionen».

Übersicht der für St. Johannes weggelassen Themenfelder inkl. Unterthemen

Austausch mit anderen christl. Konfessionen:

  1. Beziehung zu anderen christlichen Konfessionen

Autorität und Teilnahme:

  1. Entscheidungsfindung
  2. Mitverantwortung

Unterscheiden und Entscheiden:

  1. Geistliche Prozesse
  2. Atmosphäre des Vertrauens
  3. Transparenz und Rechenschaft

Vergleicht man diese drei weggelassenen Themenfelder mit den gemäss der gfs-Analyse der drei Schlusslichtern in der Bearbeitung der Themenfelder, dann fällt auf, dass die beiden Themenfelder «Austausch mit anderen christlichen Konfessionen» und «Unterscheiden und Entscheiden» auch in der gfs-Analyse zu den drei Schlusslichtern gehören. Das dritte Schlusslicht bei der gfs-Analyse bildet das Themenfeld «Sich in der Synodalität bilden». In diesem Punkt unterscheiden sich die Buchser-Rohrer vom Bistumsdurchschnitt.


18. Oktober 2022 | Elisabeth Zürcher Heil


Jahresbericht Aarau 2021-2022

Das Infofenster ist eröffnet

Die einstige «Volkskirche» ist mittlerweile eine Kirche neben anderen Kirchen und weiteren Anbietern sozialer, aber auch spiritueller Angebote in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft

Die Aufgaben unserer Pfarrei und Kirche Peter und Paul in Aarau verändern sich. Neben den «klassischen» Angeboten mit den spirituellen, seelsorgerlichen und liturgischen Kompetenzen bieten wir vermehrt Raum und Begegnung für Menschen mit unterschiedlichen Anliegen.

Wir sehen schon seit einiger Zeit, dass die Bedürfnisse in den klassischen kirchlichen Felder abnehmen. Es gibt weniger Beerdigungen, Taufen und Trauungen. Neue Aufgaben kommen dagegen vermehrt dazu. Das Konzept «Offenes Pfarrhaus» beschreibt eine Möglichkeit, darauf zu reagieren. Seit 2015 war es immer wieder Thema, im Offenen Pfarrhaus die personelle Präsenz im Bereich der Sozialarbeit bzw. der soziokulturelle Animation zu verstärken.

Das wurde jetzt in die Wege geleitet mit der Entscheidung, die Sozialarbeit mit 50 Stellenprozenten zu erhöhen. Damit ist der Bereich Seelsorge/Liturgie neu bei 140 Stellenprozenten (vorher etwa 145) inklusive der priesterlichen Mitarbeit des albanischen Missionars Albert Jakaj.

Die Sozialarbeit ist damit neu bei 100 Stellenprozenten (vorher 50). Eine erste sichtbare Umsetzung ist der neue Empfang im Foyer des Offenen Pfarrhauses.

Das Infofenster ist geöffnet
Zwei Familien sind auf dem Spielplatz, junge Erwachsene entfliehen der Hitze im Schatten des grossen Mammutbaums, diverse Leute gehen in den Räumen des Offenen Pfarrhauses und der darüber liegenden Caritas ein und aus – alltägliche Szenen in der Pfarrei Peter und Paul Aarau. Dieser starken Nutzung der Innen- und Aussenräume wird nun mit einer neuen Präsenz begegnet, und zwar durch das Infofenster hin zum Foyer. Hier können Fragen geklärt, Informationen abgegeben, Kontakte geknüpft und Ideen besprochen werden. Möglich ist dieses neue Angebot durch die Erweiterung des Teams der Sozialen Arbeit. Das Fenster ist vorläufig von Montag bis Freitag,  von 9 bis 11 Uhr offen. Eine Flyer-Wand mit nützlichen Informationen wird das Angebot in Kürze erweitern.

Eine gute Balance
Dadurch ist zum einen das Angebot in der Seelsorge und Liturgie erhalten und zum anderen das soziale Angebot im Offenen Pfarrhaus gestärkt – eine gute Balance zwischen den «klassischen Angeboten» und den neuen Herausforderungen mit dem Ziel, unsere Kirche in ihrer Relevanz und Bedeutung für die Menschen und die Gesellschaft auch in Zukunft zu gewährleisten.

Wir hoffen, dass so unsere Pfarrei und Kirche Peter und Paul mit dem grossen Platz weiterhin Orte sind, an denen die Grundaufgaben der Kirche (Liturgie, Verkündigung mit Predigt, Katechese und Bildung sowie Diakonie und Sozialarbeit) überzeugend, dynamisch, nachhaltig und erfahrbar gelebt werden, als Angebote für und in einer sich verändernden und vielfältigen Gesellschaft.


14. Oktober 2022 | Michelle Oberle und Burghard Förster


Jahresbericht Suhr-Gränichen 2021-2022

Impressionen aus dem Pfarreileben 2021/2022

Pfingsten – Patrozinium: Fest unserer Kirche in Suhr

Unsere Kirche in Suhr ist dem Heiligen Geist geweiht. Darum ist Pfingsten in ganz besonderer Weise das Fest unserer Kirche. Aber geht es da um das Gebäude? Das Gebäude, unsere Kirche, ist das Haus, in dem das Wirken des Heiligen Geistes erinnert, gefeiert und erfahren werden kann. Aber nicht so, dass diese Erfahrung im Gebäude bleibt, sondern, dass Menschen sie mit in ihren Alltag nehmen können, wo sie Konsequenzen für ihr Leben haben kann.

So ähnlich wie es die ersten Jüngerinnen und Jünger erlebt haben: «Und es erschienen ihnen Zungen, wie von Feuer, die sich verteilten; auf alle liess sich eine nieder. Und sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» (Apg 2f) Weiter heisst es dann, dass die Menschen sie in ihrer Sprache verstehen konnten. Da klingt nun etwas sehr Spannendes an! Plötzlich fremde Sprachen sprechen können, tönt nach einem Wunder. Schöne Idee, hat aber mit einer möglichen Realität wenig zu tun. Auf jeden Fall muss ich, auch wenn ich glaube und gefirmt bin, jede Fremdsprache mit Disziplin lernen. Aber wenn es heisst, dass die Menschen sie in ihrer Sprache verstehen konnten, dann dürfen wir das so übersetzen, dass vom Heiligen Geist erfüllte Menschen Menschen sind, die so kommunizieren, dass andere sie verstehen. Und das hat ganz bestimmt Konsequenzen für unseren Alltag. Wir wollen den Heiligen Geist ernst nehmen und schauen, was in unserem Alltag passieren kann.

Neues Motto

Darum gehen wir ab Pfingsten mit einem neuen Motto «auch wir sind Heilig Geist.» auf den Weg. Das bedeutet für uns: Jeder und jede in unserer Pfarrei ist erfüllt von Heiligem Geist. Und wir sind als Gemeinschaft eingeladen zu entdecken, was passiert, wenn wir uns das so richtig bewusst machen und uns fragen: Was macht das mit uns, wenn wir hören, dass wir von Heiligem Geist erfüllt sind und wir zusammen die Pfarrei Heilig Geist Suhr-Gränichen sind?

Pfarreifest vom 3. September

Der neu gegründete Pfarreirat hat es sich zur ersten ambitionierten Aufgabe gemacht, gemeinsam ein Fest mit dem Motto «Wir sind ganz Ohr» (Motto der Weltsynode) zu feiern.

Der Mittelpunkt und gleichzeitige Höhepunkt des Festes war die gemeinsame Eucharistiefeier mit der albanischen und italienischen Mission und zehn Ministrantinnen und Ministranten aus den Missionen und der Pfarrei, die – ohne Probe – wunderbar präsent waren.  Bereits die Vorbereitung auf die Feier mit Don Albert und Gabriella Gugliellmi war ein Fest.

Die sprachliche Vielfalt, die gleichzeitig ein Spiegelbild für die Vielfalt der Pfarrei Heilig Geist Suhr-Gränichen ist, wurde im Vaterunser – in der jeweiligen Muttersprache gebetet – hörbar. Die Feier wurde musikalisch vom Kirchenchor sowie adHoc Sänger*innen mitgestaltet.

Das anschliessende Nachtessen bot Gelegenheit für zahlreiche Gespräche und wertvolle Begegnungen. Gelegenheit, aufeinander zuzugehen und sich gemeinsam darüber auszutauschen, was geschätzt wird und wo Neues entstehen könnte, welche Zukunft geträumt wird und wohin sich die Pfarrei weiterentwickeln könnte.

Auch die Kinder kamen nicht zu kurz: Sie durften sich vom Ballonmann eine farbenfrohe Ballonfigur wünschen, liessen mit der JuBla Papierflieger fliegen oder genossen eine Fahrt auf den beliebten Trampirössli.

Wir danken herzlich allen helfenden Händen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben! Wir haben uns über jede Unterstützung sehr gefreut.

Wir sind weiterhin «ganz Ohr»: Haben Sie Anregungen und Ideen für die katholische Pfarrei oder sind Sie interessiert, im Pfarreirat mitzuwirken, dann nehmen Sie Kontakt auf mit Brigitta Minich › auf. Ich freue mich auf Sie!

Grüner Güggel

Seit eineinhalb Jahren beschäftigen wir uns im Umwelt- und Pfarreiteam intensiv mit unserem Umweltmanagement. Seither haben wir für die Zertifizierung durch das Prozesslabel «Grüner Güggel» gearbeitet. Am 20. September fand die Validierung durch den Fachmann statt. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die Validierung bestanden haben und die feierliche Zertifikatsübergabe am 13. November im Gottesdienst stattfinden kann.

Ich lade alle Interessierten ein, die mehr wissen wollen, das Stichwort «grüner güggel» zu recherchieren. Den grünen Güggel auf dem Kirchenplatz haben sie sicher alle gesehen. Einige von uns haben sehr viel Arbeit geleistet. Ein besonderer Dank geht an David Leuenberger und Gabriele Gysin für ihren grossen Einsatz. Aber auch allen anderen möchte ich herzlich danken. Das Thema ist top aktuell, und wir bleiben dran. Es gibt immer noch Verbesserungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wer bei Themen in Nachhaltigkeit Kompetenzen hat und gerne mitarbeiten möchte: Wir würden uns sehr freuen!


14. Oktober 2022 | Brigitta Minich


Personelles 2022

Personelles

Die Zahl der Mitarbeitenden und Behördenmitglieder sowie die Stellenprozente blieben in den vergangenen drei Jahren ziemlich konstant (Zeitraum jeweils von Dezember bis Ende November).

*Bei der Zahl der Mitglieder Behörden sind neu auch die Mitglieder der Finanzkommission eingeschlossen.

Wie schon in den vergangenen Jahren war es möglich, alle Stellen mit kompetenten Mitarbeitenden zu besetzen. Das ist nicht selbstverständlich, denn der Stellenmarkt ist gerade auch im kirchlichen Bereich ausgetrocknet.

Besonders schwierig ist es, Katechetinnen und Katecheten zu finden. Da bewährt es sich sehr, dass der Pastoralraum Region-Aarau als «Ausbildungspastoralraum» geeignete Bewerberinnen und Bewerber aus den eigenen Pfarreien für die Ausbildung begeistern kann.

Auch das Finden von geeigneten Sakristanen und Hauswartinnen ist nicht immer einfach. Eine Sakristanin, ein Hauswart muss nicht nur handwerklich und technisch versiert sein, sondern auch administrativ à jour sein. Zudem müssen sie auch überaus dienstfertig sein und gerne für die Katholische Kirche arbeiten.

Darum bin ich dankbar und glücklich über die gute Besetzung aller Stellen. Ein besonderer Dank geht hier an die Gemeindeleitenden und an die Pfarrei-Teams der fünf Pfarreien. Sie alle haben – mit Teamgeist, Kreativität, Fröhlichkeit und Spiritualität – neue Mitarbeitende angeworben und für die Arbeit im Pastoralraum Region Aarau überzeugt.

Die Prozentzahlen beziehen sich auf das Total der Stellenprozente (3399 Prozent)

Mutationen (Dezember 2021 bis November 2022)

Pensionierungen

  • Roschi Ursula, Katechese, Suhr-Gränichen (16 Dienstjahre)
  • Willi Daniel, Kirchenmusik, Aarau (44 Dienstjahre)

Zwei Pensionierungen – 60 Jahre Dienst! Ganz herzlichen Dank für die langjährige Mitarbeit und Gottes Segen für die Zukunft.

Ausgetreten und weitergegangen sind folgende Mitarbeitende

  • Bolzern Adrian, Seelsorge, Aarau
  • Bühler Ivo, Sozialarbeit, Aarau
  • Deutschmann Katja Nicole, Kirchenmusik, Aarau
  • Iten Hürlimann Natascha, Katechese, Aarau
  • Jonczak Dorota, Katechese, Suhr-Gränichen
  • Martin Sarah, Sekretariat, Geschäftsstelle
  • Martins Sampaio João Pedro, Kirchenmusik, Entfelden
  • Moser Andrea, Katechese, Suhr-Gränichen
  • Nigg Tolvanen Franziska, Pfarreisekretariat, Aarau
  • Steinmann-Ramseyer Christine, Hausdienst, Aarau
  • Stocker Benno, Katechese, Schöftland

Ihnen allen ein herzliches Dankeschön und Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg.

Neue Mitarbeitende im Pastoralraum

  • Aly Mohamed, Praktikant Sozialarbeit, Aarau
  • Egloff Monika, Sekretariat, Entfelden
  • Fessel Dörte, Sekretariat, Geschäftsstelle
  • Gadola-Michel Irene, Katechese, Aarau
  • Graf Claudia, Katechese, Suhr-Gränichen
  • Gysin Gabriele Armando, Sakristei und Hausdienst, Suhr-Gränichen
  • Jakaj Albert, priesterliche Mitarbeit, Aarau
  • Martin Sarah, Sekretariat, Geschäftsstelle
  • Oberle Michelle, Sozialarbeit, Aarau
  • Sehr Lukas, Kirchenmusik, Entfelden
  • Stahl Roman, Kirchenmusik, Aarau
  • Wendling Cecile, Katechese, Schöftland

Den neuen Mitarbeitenden ein herzliches Willkommen! Viel Freude und Befriedigung bei ihrer Arbeit.


14. Oktober 2022 | Beatrice Ruflin


Jahresbericht Schöftland 2021-2022

Impressionen aus dem Pfarreileben 2021/2022

Sommerlager

Über 40 Kinder trafen sich im 3. Sommer-Tageslager zu vielfältigen Aktivitäten: Holz und Wald beschäftigten die Kinder und Jugendlichen in ihrem ganzen Reichtum und ihrer grossen Faszination.

Tolle Wolle

Sich nach den Corona-Einschränkungen wieder treffen, sich verbinden und Ideen verstricken. Das Projekt Tolle Wolle führte strickende Menschen zusammen, es gab viele ermutigende Momente und viele bunt eingestrickte Pflanzen und Einrichtungen rund um das Pfarreizentrum.

Pfarreifest

Generationenübergreifend feiern wir Mitte August das Fest Mariä Himmelfahrt mit Kräutersegnung und unser ebenso vielfältiges Pfarreileben. Die Big9Jazzband unterhielt uns bestens und viele Aktivitäten luden ein, selber kreativ zu werden.

Stationenweg – Weihnachten im Freien

Not macht erfinderisch. Wenn man drinnen nicht feiern kann, dann feiern wir draussen. Die biblische Geschichte erzählt, dass die Geburt nicht drinnen stattfinden konnte. Die Weihnachtsfeiern konnten auch nicht drinnen durchgeführt werden. Den Mitternachtsgottesdienst draussen feiern war eine neue bereichernde Erfahrung. Ebenso der Stationenweg für Familien rund um das Pfarreizentrum anstelle des Kindergottesdienstes. Wir feierten Weihnachten anders, biblischer, draussen.


Kreiskirchenpflege Aarau

wird verkleinert ›

Kreiskirchgemeinde Aarau beschliesst Verkleinerung der Kirchenpflege

An der ausserordentlich einberufenen Versammlung › der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau vom Dienstag, 28. Juni 2022, hat eine Zweidrittelmehrheit einer Verkleinerung der Kreiskirchenpflege von 16 auf 7 Mitglieder zugestimmt.

Neu setzt sich die Kirchenpflege der Kreiskirchgemeinde Aarau aus den fünf Präsidien der Ortskirchenpflegen Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen, der Pastoralraum-Leiterin sowie einem weiteren Pfarreileiter zusammen.

Heute besteht die Exekutivbehörde aus sechs an der Urne gewählten Mitgliedern mit Ressortverantwortung, den Präsidien der fünf Ortskirchenpflegen aus Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen sowie dem Kollektiv der fünf Pfarreileitungen als Vertreter der pastoralen Seite. Neu soll die Kreiskirchenpflege aus den fünf Präsidien der Ortskirchen sowie zwei Mitliedern aus den Pfarreileitungen zusammengesetzt sein. Der Antrag auf Verkleinerung der Behörde kam aus den eigenen Reihen der Kreiskirchenpflege, die im dualen System der Katholischen Kirche für die staatskirchenrechtlichen Belange zuständig ist.

Mehrere Votanten setzten sich in einer engagiert geführten Diskussion für oder gegen eine Halbierung des Gremiums ein. Eine Reform der 50-jährigen Struktur wurde von niemandem grundsätzlich infrage gestellt, hingegen wurde bemängelt, dass Alternativen wie eine Einheitskirchgemeinde oder ein Kirchgemeindeverband zu wenig erwogen worden seien und keine breit abgestützte Vernehmlassung stattgefunden habe. Zudem beschneide das vorgesehene Modell die demokratischen Mittel der Mitbestimmung und stehe im Widerspruch zum gültigen Organisationsstatut der Landeskirche. Ein Rückweisungsantrag eines Mitglieds wurde jedoch abgewiesen. Die Gegenseite argumentierte, dass in einem verschlankten Gremium von sieben Personen effizientere Entscheide möglich seien und anstehende Herausforderungen besser bewältigt werden könnten. Die neue Form sei juristisch überprüft und die Rechtmässigkeit seitens des Kirchenrats der Landeskirche bestätigt worden.

Wird gegen den Entscheid kein Referendum ergriffen, nimmt die Kirchenpflege in der neuen Zusammensetzung ihre Arbeit nach den Gesamterneuerungswahlen vom November per 1. Januar 2023 auf.


30. Juni 2022, Dani Schranz ›


Ausserord. Versammlung

der Kreiskirchgemeinde Aarau ›

Ausserordentliche Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau

Dienstag, 28. Juni 2022, 19 Uhr, Pfarreisaal Peter und Paul, Aarau
Lageplan ›

Persönliche Informationen

Markus Greiner, Präsident der Ortskirchenpflege Aarau, steht Ihnen für Fragen und Auskünfte per E-Mail zur Verfügung.

E-mail an Markus Greiner

Warum eine ausserordentliche Versammlung einberufen wird

Die Kreiskirchenpflege soll von 16 auf 7 Mitglieder verkleinert werden. Das bedingt eine Änderung der Kirchgemeindeordnung, Diese kann nur geändert werden, wenn die Versammlung der Kreiskirchgemeinde dieser Änderung zustimmt.

Mit Mehrheitsbeschluss hat die Römisch-Katholische Kreiskirchenpflege Aarau einen Antrag auf Reduktion des Gremiums von heute 16 auf künftig 7 Mitglieder an der Sitzung vom 28. April 2022 gutgeheissen (siehe Beitrag vom 29. April 2022). Inzwischen wurde die Kirchgemeindeordnung der Kreiskirchgemeinde entsprechend angepasst und juristisch überprüft. Der Kirchenrat der Landeskirche Aargau hat an seiner Sitzung vom Mittwoch, 25. Mai, die Rechtmässigkeit der Kirchgemeindeordnung in der vorliegenden Form geprüft.

Damit die Kirchgemeindeordnung per 1. Januar 2023 in Kraft treten kann, muss sie vorgängig von den stimmberechtigten Mitgliedern der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde an einer Versammlung genehmigt werden. Deshalb wird die Kirchenpflege am Dienstag, 28. Juni 2022, 19 Uhr, eine ausserordentliche Versammlung der Kreiskirchgemeinde einberufen. Sie findet im Pfarreisaal der Kirche Peter und Paul in Aarau statt.


Traktanden

  1. Begrüssung
  2. Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 23. November 2021
  3. Vorstellung Neuorganisation der röm.-kath. Kreiskirchenpflege Aarau
  4. Entscheid Kirchgemeindeordnung der röm.-kath. Kreiskirchgemeinde Aarau
  5. Verschiedenes

Die Traktanden wurden an der Sitzung der Kreiskirchenpflege am 27. Mai genehmigt.

Die hier publizierten Unterlagen zur Versammlung können auf der Geschäftsstelle der Kreiskirchgemeinde, Feerstrasse 4, Aarau, zu den üblichen Öffnungszeiten eingesehen werden. Auf Wunsch kann die neue Kirchgemeindeordnung ebenfalls per E-Mail oder auf dem Postweg angefordert werden ›.


Die Änderungen der Kirchgemeindeordnung im Detail

B. Organisation und Zuständigkeit der Kreiskirchgemeinde

§ 2 Organisation

(bisher)

2 — Die Kreiskirchenpflege besteht aus

a) den sechs von den Stimmberechtigten der Kreiskirchgemeinde gewählten Mitgliedern, wobei die Ortskirchgemeinde Aarau mit zwei, die übrigen Ortskirchgemeinden mit je einem Mitglied vertreten sind;

b) den fünf Pfarreileitungen. Hat eine Pfarrei keine gewählte Pfarreileitung, hat die Ortskirchenpflege die Seelsorgerin oder den Seelsorger mit Hauptverantwortung für die Pfarrei in die Kreiskirchenpflege zu delegieren;

c) den fünf Präsidentinnen oder Präsidenten der Ortskirchenpflegen;

d) einer Vertretung der Pastoralraumleitung, die von ihr selbst bestimmt wird.

(neu)

2 — Die Kreiskirchenpflege besteht aus
a) den fünf Präsidentinnen oder Präsidenten der Ortskirchenpflegen;
b) der Pastoralraumleiterin oder dem Pastoralraumleiter;
c) einer Pfarreileiterin oder einem Pfarreileiter der fünf angeschlossenen Pfarreien, wobei die Pfarreileiterinnen und Pfarreileiter diese Person selber bestimmen.

2bis — Die Präsidentin oder der Präsident der Kreiskirchenpflege wird aus dem Kreis der fünf Präsidentinnen oder Präsidenten der Ortskirchenpflegen für eine Amtsdauer von einem Jahr von der Kreiskirchenpflege gewählt. Wiederwahl ist zulässig.

§ 3 Zuständigkeit

(bisher)

1 — Den Organen der Kreiskirchgemeinde stehen die im Organisationsstatut der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau festgelegten Rechte und Pflichten der Kirchgemeinde zu, soweit sie nicht den Organen der Ortskirchgemeinden übertragen sind.

2 — Es sind namentlich zuständig:

a) die Stimmberechtigten an der Urne für die Gesamterneuerungswahl der vom Volk zu wählenden Mitglieder und der Präsidentin oder des Präsidenten der Kreiskirchenpflege;

b) die Kreiskirchgemeindeversammlung:
1. Ersatzwahlen in die Kreiskirchenpflege während der Amtsdauer;
2. Wahl der Mitglieder und der Präsidentin oder des Präsidenten der Finanzkommission;
3. Wahl der Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler;

c) die Kreiskirchenpflege:
1. Wahlbehörde für Pastoralraumstellen;
2. Anstellungsbehörde für alle Mitarbeitenden; die Anstellung der Mitarbeitenden für die Seelsorge ist in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Stellen vorzunehmen.

(neu)

1 — Den Organen der Kreiskirchgemeinde stehen die im Organisationsstatut der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau festgelegten Rechte und Pflichten der Kirchgemeinde zu, soweit sie in § 5 dieser Ordnung nicht den Organen der Ortskirchgemeinden übertragen sind.

2 — Es sind namentlich zuständig:

a) die Kreiskirchgemeindeversammlung:
1. Wahl der Mitglieder und der Präsidentin oder des Präsidenten der Finanzkommission;
2. Wahl der Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler;

b) die Kreiskirchenpflege:
1. Wahlbehörde für Pastoralraumstellen;
2. Anstellungsbehörde für alle Mitarbeitenden; die Anstellung der Mitarbeitenden für die Seelsorge ist in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Stellen vorzunehmen.

PDF Kirchgemeindeordnung mit Änderungen zuhanden der Versammlung vom 28. Juni 2022

Fair kämpfen

Samstag, 3. Juni 2023

Fair kämpfen!

Am Samstag, 3. Juni 2023, haben 12 Jugendliche aus dem Pastoralraum Aarau am Workshop «Fair kämpfen» teilgenommen. Unter der Leitung von Lukas Isler (Senpai, Träger des schwarzen Gürtels 1. Dan) und Frank Krause (Trainer für soziales Lernen) haben sie verschiedene Techniken geübt, um sich bei verbalen und körperlichen Angriffen gezielt wehren und befreien können.

Nebst schweisstreibenden Selbstverteidigungsübungen und Kampfspielen wurde viel gelacht, und die Jugendlichen gingen im Selbstvertrauen gestärkt und zufrieden nach Hause.


Ein Wochenende in den Bergen

Samstag/Sonntag, 6./7. Mai 2023

Ein Wochenende in den Bergen

Samstag, 6. Mai, bis Sonntag, 7. Mai 2023

Wir verbringen zwei Tage auf dem Seelisberg im Kanton Uri, lassen die Seele baumeln und entdecken die Schönheit der Natur. Wir folgen den Spuren von Willhelm Tell und lernen dabei einen Teil vom «Weg der Schweiz» kennen.

Teilnehmer
Jugendliche ab der Oberstufe und junge Erwachsene

Ort
Jugendherberge Seelisberg › (kleinste Jugendherberge der Schweiz)

Leitung
Jeannette Gut › und Frank Krause ›

Kosten
CHF 50.–


(Arten)vielfältige Pfarrei Aarau

Samstag, 6. Mai 2023

(Arten)vielfältige Pfarrei Peter und Paul, Aarau

Samstag, 6. Mai 2023

Unser Aussenraum soll möglichst vielen Tieren und Pflanzen ein Zuhause sein. Darum werden wir an unserem Projekttag gemeinsam Kästen für Fledermäuse bauen, Wildbienennisthilfen erstellen und Wildblumen als Nahrungsangebot pflanzen. Das Angebot richtet sich an alle interessierten Jugendlichen und wird durch den Jugendfonds des Pastoralraums Region Aarau finanziert.

Wann Samstag, 6.Mai 2023, 9–16 Uhr
Wo Pfarrei Peter und Paul Aarau, Laurenzenvorstadt 80, Aarau
Mitnehmen Ein Picknick zum zMittag, wenn vorhanden Arbeitshandschuhe
Anmeldung bis am 27. April an Michelle Oberle



Kreiskirchenpflege

Kirchenpflege soll verkleinert werden ›

Die Kreiskirchenpflege soll verkleinert werden

Die katholische Kreiskirchenpflege Aarau soll von 16 auf 7 Mitglieder reduziert werden. Eine Mehrheit der Behörde hat einen entsprechenden Antrag an der Sitzung vom 28. April 2022 gutgeheissen. Die Reform bedingt eine Anpassung der Kirchgemeindeordnung und muss vom Kirchenrat der Landeskirche sowie von den Stimmberechtigten genehmigt werden.

Die katholische Kirche der Schweiz kennt als einzige katholische Kirche der Welt zwei gleichberechtigte Führungslinien: Die pastorale Linie kümmert sich um Gottesdienste, Seelsorge und Diakonie, die staatskirchenrechtliche um die Verwaltung und die Infrastruktur. Auf der pastoralen Seite befinden sich die Leitung der Pfarrei, die Seelsorgenden und Mitarbeitenden, auf der staatskirchenrechtlichen Seite gibt es die Kirchenpflegen, die von allen Stimmberechtigten demokratisch gewählt werden. Gemeinsam bilden die beiden Seiten das duale System der katholischen Kirche in der Schweiz.

In der Region Aarau gibt es eine weitere Besonderheit. Hier bilden die fünf Ortskirchgemeinden Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen die Kreiskirchgemeinde Aarau ›. Jede Kirchgemeinde hat eine eigene Exekutivbehörde, die Ortskirchenpflegen. Das sind Laiengremien, in welchen Freiwillige die Geschäfte der Kirchgemeinden in Ressorts betreuen. Die Präsidien der Ortskirchenpflegen haben Einsitz in der Kreiskirchenpflege. Diese Organisationsform besteht seit 1972. Sie ist aus der ehemaligen Kirchgemeinde Aarau zu einer Zeit entstanden, in der die Anzahl Katholiken in der Region dank Entwicklung, Bautätigkeit und Migration stark zunahm.

«Heute präsentiert sich die Situation anders als vor 50 Jahren», argumentiert Markus Greiner, Präsident der Ortskirchenpflege Aarau. «Angesichts der Kirchenaustritte von jährlich 1,5 bis 2 Prozent und stagnierender Steuererträge ist es ein Gebot der Stunde, die Organisationsform der Kreiskirchgemeinde zu überdenken und zu reformieren. Es wird auch immer schwieriger, Freiwillige zu finden, die sich ehrenamtlich in einer Behörde engagieren.» Deshalb soll die Kreiskirchenpflege signifikant verkleinert und so für künftige Entwicklungen fitgemacht werden. Heute besteht sie aus 16 Personen. Dazu zählen fünf an der Urne gewählte Mitglieder mit Ressortverantwortung (Liegenschaften, Personal, Finanzen usw.), die Präsidentin Rita Walker, die Präsidien der fünf Ortskirchenpflegen und – von Amtes wegen – die pastoralen Leitungspersonen der fünf Pfarreien.

Die Antragsteller wollen das Gremium nun auf sieben Personen verkleinern. Künftig sollen die Präsidien der fünf Ortskirchenpflegen und zwei Leitungspersonen aus den Pfarreien das Gremium bilden. Es ist vorgesehen, dass die Leitung analog zum Modell des Bundesrats jeweils für ein Jahr an einen Ortskirchenpräsidenten als Primus inter pares übertragen wird. Sachgeschäfte sollen an die Ressortverantwortlichen in den Ortskirchenpflegen delegiert werden, die sich projektbezogen als Arbeitsgruppen organisieren und auf diese Weise die Vernetzung und den Wissensaustausch sicherstellen. Dank dieser Reduktion werde die Behörde effizienter, und Entscheide könnten schneller gefasst werden, so Markus Greiner.

Bedenken gibt es hinsichtlich des angeschlagenen Tempos der Reformvorschläge. Geht es nach dem Willen der Antragsteller, werden die stimmberechtigten Katholiken bereits im kommenden Juni oder August an einer ausserordentlichen Versammlung der Kreiskirchgemeinde die Reform verabschieden, damit die Erneuerungswahlen vom November für die Amtsperiode 2023–2026 entsprechend vorbereitet und abgehalten werden können. Zweifel bestehen auch, ob es gelingen wird, künftig genügend Freiwillige für die Behördentätigkeit zu finden, da davon auszugehen ist, dass die zeitliche Belastung der einzelnen Mitglieder im Zuge der Reform zunehmen dürfte.

Bevor die rund stimmberechtigten Katholiken über eine Reduktion der Kreiskirchenpflege befinden können, muss der Kirchenrat der Landeskirche das Begehren beurteilen, und die anzupassenden Reglemente werden einer juristischen Prüfung unterzogen.

 


29. April 2022 | Dani Schranz


Sachbearbeiter*in

Geschäftsstelle, Stellenausschreibung ›

Stellenausschreibung

Die Römisch-Katholische Kreiskirchgemeinde Aarau umfasst die Kirchgemeinden Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen. Dies entspricht dem Pastoralraum Region Aarau mit fünf Pfarreien und rund 19 000 Katholiken. Die Geschäftsstelle der Kreiskirchgemeinde ist die zentrale Dienstleistungsstelle der fünf Kirchgemeinden, deren Pfarreien und Behördenmitglieder.

Arbeiten Sie gerne in einem kleinen Team? Schätzen Sie es, wenn Sie als Drehscheibe viele Fäden in der Hand halten? Freuen Sie sich auch über kleine Erfolge? Können Sie sich vorstellen, eine vielfältige Palette an Aufgaben unter einen Hut zu bringen? Dann sind Sie richtig bei uns.

Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine Persönlichkeit als

Sachbearbeiter*in Geschäftsstelle, 80%

Ihre Aufgaben

  • Sie sind am Empfang und am Telefon die erste Ansprechperson und Visitenkarte.
  • Sie sind verantwortlich für die Mitgliederverwaltung, pflegen die Stammdaten und bereiten Adressen für Versände auf.
  • Sie sind die administrative «Perle» der Geschäftsstelle und agieren als Assistent*in der Leiterin der Geschäftsstelle.
  • Sie verantworten die Abläufe der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung von A bis Z.
  • Sie kontieren und verbuchen die Postfinance-/Bankbelege.
  • Sie helfen beim Jahresabschluss und der Budgeterstellung mit.
  • Sie stehen in regelmässigem Informationsaustausch mit den Pfarreisekretariaten, den Ortskirchgemeinden und den vorgesetzten Stellen.

Ihr Profil

  • Sie verfügen über eine kaufmännische Grundausbildung und idealerweise über eine Fachausbildung im Finanz- und Rechnungswesen.
  • Sie haben mehrjährige Erfahrung in einer ähnlichen Allroundfunktion.
  • Sie bringen Abacus-Kenntnisse mit und haben eine hohe IT-Affinität.
  • Sie bezeichnen sich als initiativ, proaktiv, integer und zielorientiert.
  • Sie haben sich Dienstleistungsorientierung auf die Fahne geschrieben und arbeiten exakt und genau.
  • Sie können über sich selbst lachen und gehen mit offenen Augen durchs Leben.

Wir bieten
Ein dynamisches Umfeld mit einem kleinen, aufgestellten und motivierten Team, viel Gestaltungsfreiraum, attraktive Anstellungsbedingungen und eine Entlöhnung gemäss Lohn- und Besoldungsreglement der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau. Ein zentral gelegener Arbeitsplatz in Aarau rundet das Angebot ab.

Ihr nächster Schritt
Fühlen Sie sich angesprochen von dieser vielseitigen Aufgabe? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung per E-Mail an Carmen Kronenberg.


Gebete für den Frieden

als Videos ›

Drei Gebete für den Frieden

vom Freitag, 11. März, 19 Uhr, Kirchenplatz, Poststrasse 15, Aarau

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Für Gerechtigkeit und Frieden einstehen, beten, schweigen

Der Krieg und das Leiden in der Ukraine: Es macht uns sprachlos, es macht uns traurig, es macht uns nachdenklich und auch hilfsbereit. Wir wollen uns einsetzen. Als Pfarreien und Kirchgemeinden im Pastoralraum Region Aarau wollen wir dies gemeinsam tun und laden Sie, Ihre Freunde und Bekannten dafür ein am Freitag, den 11. März. Um 19 Uhr treffen wir uns auf dem Kirchenplatz vor der Katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau, Poststrasse 15.

Zeigen wir, wofür wir als Christ:innen stehen und woran wir glauben, an die Wahrhaftigkeit von Gerechtigkeit und Frieden trotz und gerade wegen der schrecklichen Bilder und Geschichten, die uns erreichen. Nehmen wir das Leiden der Ukrainer:innen in unsere Mitte und Herzen. Stärken wir die Kraft der Mutigen in jedem Land, auch in Russland, die sich gegen den Krieg aussprechen und die Freiheit verteidigen wollen. Machen wir uns bereit, Menschen zu helfen, durch Spenden und Offenheit für die Schutzsuchenden. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.


Das Friedensgebet wurde gemeinsam von allen Pfarreileitenden des Pastoralraums Region Aarau gestaltet: Burghard Förster, Aarau, Marco Heinzer, Buchs-Rohr, Samuel Behloul, Entfelden, Beat Niederberger, Schöftland und Brigitta Minich, Suhr-Gränichen.


12. März 2022 | Dani Schranz


Soziokulturelle Animation

Stellenausschreibung ›

Stellenausschreibung

Die katholische Pfarrei Peter und Paul in Aarau ist eine offene und tolerante Pfarrei sowie ein aktiver und lebendiger Teil des Pastoralraums Region Aarau und der Stadt Aarau.

Wir suchen für den Bereich Soziokulturelle Animation ab 1. August 2022 eine:n Mitarbeiter:in

Soziokulturelle Animation oder Soziale Arbeit 50–70%

Das Offene Pfarrhaus und der Platz davor sind wichtige Orte der Begegnung. Hier begegnen sich Menschen, von Kindern bis Senioren, Familien, Menschen verschiedenster Kulturen, Geflüchtete und engagierte Freiwillige.

Ihre Aufgaben umfassen:

Offenes Pfarrhaus (45%)

  • Präsenz, inhaltliche Gestaltung, Begleitung von Nutzer:innen und Betreuung von Innen- und Aussenraum im Offenen Pfarrhaus in Zusammenarbeit mit der Sozialarbeiterin, dem Hauswart und den Teammitgliedern
  • Mitverantwortung für das Konzept Offenes Pfarrhaus
  • Entwicklung und Umsetzung eigener Projekte im Team
  • Vernetzung mit inhaltlich verwandten kirchlichen und staatlichen Gruppen

Teammitarbeit und Pfarreiprojekte (ca. 5%)

und nach Möglichkeit und Interesse:

 Präsesamt der Pfadi St. Georg, Aarau (10%)

  • Begleitung des Leitungsteams (Teilnahme an Höcks)
  • Spirituelle Animation (Waldweihnacht u.a.)
  • Teilnahme am Sommerzeltlager (mindestens 1 Woche)

Koordination und Animation im Bereich Jugendarbeit (10%)

  • Zusammenarbeit mit den anderen Präses (JuBla, Ministrant:innen)
  • Animation im Bereich Oberstufe und Firmung
  • Zusammenarbeit im Pastoralraum und in der Stadt

Sie bringen mit:

  • FH-Abschluss in Soziokultureller Animation oder Soziale Arbeit
  • Berufserfahrung in verwandten Gebieten
  • Organisationstalent und Erfahrung in selbstständiger Projektarbeit
  • hohe kommunikative und soziale Kompetenz
  • Englischkenntnisse mündlich, weitere Fremdsprachen von Vorteil
  • grosses Engagement und Durchsetzungsvermögen
  • Bereitschaft zu sporadischen Abend- und Wochenendeinsätzen
  • eine positive Einstellung zur Katholischen Kirche und eine offene Haltung anderen Glaubens- und Denkrichtungen gegenüber

Was Sie erwartet:

  • Einbettung in ein offenes, innovatives Team
  • Eine engagierte Kirchenpflege
  • Raum und Freiheit für die Verwirklichung eigener Projekte
  • Eine gute Infrastruktur (Gebäude und Einrichtungen)
  • Attraktive, zeitgemässe Anstellungsbedingungen (Jahresarbeitszeit)

Mit Ihren Fragen und für weitere Auskünfte wenden Sie sich an Heidi Emmenegger (Sozialarbeiterin), E-Mail ›, oder Burghard Förster (Pfarreileiter), E-Mail ›, 062 832 42 00

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form schicken Sie bitte bis Mitte März 2022 an Burghard Förster ›.


50 Jahre

Kreiskirchgemeinde Aarau ›

50 Jahre Kreiskirchgemeinde Aarau

1972–2022 – die Gründung vor 50 Jahren

Turm der Kirche Peter und Paul in Aarau

Heute schauen wir zurück auf die Gründung der Kreiskirchgemeinde und der Ortskirchgemeinden Aarau, Buchs, Entfelden, Schöftland und Suhr im Jahr 1972. Die Vorgänge, die vor 50 Jahren zur Errichtung der neuen Organisationsform geführt haben, sind anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums von 1997 im Aarauer Pfarrarchiv gut dokumentiert worden. Der nachfolgende Text ist dieser Dokumentation entnommen.

Am 1. Januar 1972 ist in der Kirchgemeinde Aarau das Reglement über die neue Organisationsform in Kraft getreten. Damit konnte 1997 des 25-jährigen Bestehens der Kreiskirchgemeinde und der fünf Ortskirchgemeinden Aarau, Buchs, Entfelden, Schöftland und Suhr gedacht werden. Dies ist gewiss ein geeigneter Anlass, in die damalige Zeit zurückzublicken und den seinerzeitigen Vorgängen und Überlegungen nachzugehen, die zu dieser neuen Organisationsform geführt hatten. Viele Kirchgenossen werden sich noch an jene Jahre zurückerinnern, als es darum ging, einerseits das Bau- und Garantiekomitee aufzulösen, andererseits den «Tochterpfarreien» von Aarau vermehrte Selbständigkeit zu gewähren.

Die vorher bestehende Ordnung der grossen Kirchgemeinde Aarau hatte sich mit der Zeit als zu eng erwiesen, um den Bedürfnissen der bevölkerungsmässig in den Fünfziger- und Sechzigerjahren stark gewachsenen Region gerecht zu werden. Bei der Neugründung der Kirchgemeinde im Jahre 1925 wollte man mit der Beibehaltung des Bau- und Garantiekomitees weiterhin sicherstellen, dass die kirchlichen Liegenschaften nicht mehr wie im 19. Jahrhundert dem römisch-katholischen Kultus entzogen werden können. Solange nur eine Pfarrei in Aarau bestand, mochte diese Lösung noch zweckmässig sein. Nach der Gründung der Tochterpfarreien und der damit verbundenen kirchlichen Bautätigkeit ergaben sich daraus aber zunehmende Konflikte; das Bau- und Garantiekomitee als privater Verein verfügte über den Grundbesitz, musste aber für den Landerwerb und die Bautätigkeit die Finanzkraft der Kirchgemeinde in Anspruch nehmen. Ebenfalls unbefriedigend war es, dass alle Stimmbürger – auch jene der Tochterpfarreien – wohl den Pfarrer von Aarau, nicht aber den für ihre Pfarrei zuständigen Pfarrer wählen konnten.

Im Einzelnen gab der Kirchenbau in Buchs und die Gründung des dritten Pfarrrektorates den Anlass, die Situation zu überdenken und nach einer Neuordnung zu suchen. Als entscheidendes Jahr kann 1965 bezeichnet werden; J. Meier-Vogel hat damals eine ausführliche Eingabe an die Kirchenpflege gerichtet, welche insbesondere in der Forderung nach Aufhebung des Bau- und Garantiekomitees gipfelte. An der Kirchgemeindeversammlung vom Juni 1965 ist sodann auf Antrag von O. Stemmle die Bildung einer Studienkommission beschlossen worden, welche die damit verbundenen rechtlichen und organisatorischen Massnahmen prüfen sollte.

Mit dem Einsetzen dieser Kommission sind die entscheidenden Weichen gestellt worden. Die Kirchgemeindeversammlung vom Dezember 1965 hat die Mitglieder dieser Kommission gewählt, wobei das Präsidium von Dr. W. Dober übernommen wurde.

Die Studienkommission hat im April 1966 ihre Arbeit aufgenommen und bis im Sommer 1970 16 Sitzungen abgehalten. An der Kirchgemeindeversammlung vom Juni 1967 ist ein Zwischenbericht vorgelegt worden, in welchem das Modell der heute geltenden Ordnung zur Realisierung empfohlen wurde. Es sollte eine dezentralisierte Lösung angestrebt werden und die bisher vom Bau- und Garantiekomitee wahrgenommenen Aufgaben sollten von einer Gesamtkirchgemeinde übernommen werden. Entsprechende Regelungen gab es bereits in anderen Regionen und Städten der deutschen Schweiz.

Die Stimmbürger gaben der Kommission durch die Zustimmung zum Zwischenbericht den Auftrag, entsprechende Vorarbeiten für ein solches Modell voranzutreiben. Es galt nun, die nötigen Rechtsgrundlagen zu schaffen und die Verhandlungen mit der Landeskirche einzuleiten, da eine Änderung des Organisationsstatutes notwendig war. Die entsprechenden Entwürfe wurden von Oberrichter Dr. W. Welti geschaffen, der als Vizepräsident Mitglied der Studienkommission war.

Im Mai und Juni 1969 sind in allen Pfarreien die Unterlagen für die Neuorganisation an Orientierungsversammlungen vorgestellt worden. Es zeigte sich dabei, dass das vorgeschlagene Konzept auf breite Zustimmung stiess, sodass an der Kirchgemeindeversammlung vom 16. Dezember 1969 alle Anträge der Studienkommission mit grossem Mehr angenommen wurden. Damit wurde der Weg frei für einen Antrag an die landeskirchliche Synode, eine entsprechende Änderung des Organisationsstatutes vorzunehmen, was im Juni 1970 erfolgte. Des Weiteren war noch eine Genehmigung durch den Grossen Rat notwendig, was im Januar 1971 geschah. Für die Erhebung der bisherigen Pfarrrektorate zu selbständigen Pfarreien gab das bischöfliche Ordinariat ebenfalls sein Einverständnis.

Mit dem Bau- und Garantiekomitee waren die Verträge auszuhandeln, womit die Vermögenswerte an Land und kirchlichen Gebäuden an die neu zu gründende Kreiskirchgemeinde übertragen werden sollten. Diese Verträge sind an der Kirchgemeindeversammlung vom 14. Dezember 1971 genehmigt worden. Damit waren alle Beschlüsse gefasst, und die neue Organisation konnte plangemäss zu Beginn einer neuen Amtsperiode der kirchlichen Behörden am 1. Januar 1972 ihre Existenz antreten.

Bald darauf löste sich das Bau- und Garantiekomitee auf, welches bis zum Schluss von Dr. U. Kaufmann präsidiert wurde.

Dass die neue Institution mit Kreiskirchgemeinde und fünf Ortskirchgemeinden jetzt immerhin 25 Jahre alt geworden ist, zweigt doch, dass sie sich im Grossen und Ganzen bewährt hat. Sie erlaubte den Pfarreien eine gewisse Selbständigkeit, ohne dass der Verband innerhalb der Region ganz aufgelöst werden musste. Sie führt dank dem einheitlichen Steuerfuss zu einem regionalen Finanzausgleich und vereinfacht die Einrichtung von regionalen Dienstleistungen. Ob eine noch stärkere Dezentralisierung oder eine völlige Trennung der Kirchgemeinde Aarau einmal sinnvoll und zweckmässig wäre, müsste die heutige oder die nächste Generation entscheiden.


10. Januar 2022 | Dani Schranz


«voll underschti»

Video von einem Stadtrundgang durch Aarau

Mit Jugendlichen aus dem Pastoralraum unterwegs

Auf dem Stadtrundgang «voll underschti» vom 13. November 2021 durch Aarau machen Yvonne Zwyssig, Katechetin in der Pfarrei St. Johannes Buchs-Rohr, und Maurizio Robucci, Jugendarbeiter und Leiter des Kirchlich Sozialen Regionaldienstes Region Aarau, auf Jugendarmut aufmerksam.


d'Zäller Wiehnacht

Aufführung und Live-Video ›

d’Zäller Wiehnacht

von Paul Burkhard

Über Generationen hinweg berühren die Melodien der Zäller Wiehnacht Gross und Klein.

40 Kinder von 4 bis 15 Jahren der Jubla Aarau führen das bekannte Krippenspiel «d› Zäller Wiehnacht» von Paul Burkhard auf. Zwei Vorführungen sind in der Kirche Peter und Paul in Aarau geplant: am

  • Mittwoch, 22. Dezember, 19.30 Uhr
  • Freitag, 24. Dezember, 17.00 Uhr, Teile aus dem Krippenspiel im Rahmen des Weihnachtsgottesdienstes.

Die Aufführung vom 22. Dezember wird als Live-Video übertragen.

Zum Live-Video, Mittwoch, 22. Dezember, 19.30 Uhr

Familiäres Adventssingen

3. Dezember in Suhr ›

Familiäres Adventssingen in verschiedenen Sprachen

Freitag, 3. Dezember, 18.30 Uhr, Kirche Suhr

Die Sprachgruppen und die kath. Kirche Suhr-Gränichen laden Gross und Klein ein, Advents- und Weihnachtslieder auf Albanisch, Deutsch, Italienisch, Malayalam, Portugiesisch und Spanisch miteinander zu singen. Zertifikatspflicht.

Anschliessend heisse Getränke, Zuckerwatte und kulinarische Spezialitäten der Sprachgruppen.

Das Adventssingen wird als Livestream übertragen.

per Livestream mitfeiern und mitsingen

Beschlüsse

Versammlung der Kreiskirchgemeinde ›

Kirche Schöftland kann saniert werden

Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 23. November in Suhr

In der Kirche Schöftland wird die letzte Ölheizung der Gebäude der Kreiskirchgemeinde Aarau ersetzt.

Die Stimmberechtigten der Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau haben sich an ihrer gestrigen Jahresversammlung in Suhr › einstimmig für die energetische Erneuerung der Kirche Schöftland ausgesprochen. Damit verschwindet die letzte Ölheizung in den Gebäuden der Kreiskirchgemeinde Aarau. Sie wird durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzt. Im Zuge der Modernisierung soll auf dem Kirchendach eine Solaranlage eingebaut werden, welche jährlich gut 50’000 kWh Strom produzieren wird. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf 1,75 Millionen Franken. Es wird mit einer Bauzeit von 18 Monaten gerechnet. Das Flachdach des Pfarrhauses in Entfelden wird nächstes Jahr ebenfalls für 100’000 Franken saniert. Hier verwarfen die Anwesenden einen Antrag aus dem Publikum auf Einbau einer Photovoltaikanlage mit 18 zu 23 Stimmen.

Die Rechnung der Kreiskirchgemeinde Aarau schliesst 2020 mit einem Ertragsüberschuss von 228’000 Franken, budgetiert war ein Fehlbetrag von 457’000 Franken. Zwei Faktoren waren im Wesentlichen ausschlaggebend: Die Corona-Situation wirkte sich weniger stark auf den Steuerertrag aus als befürchtet, und die Personalkosten lagen unter dem Budget, da nicht alle Stellen besetzt werden konnten. Vom Überschuss fliessen 20’000 Franken in die Mission und Entwicklungshilfe, 85’000 Franken werden aufgewendet, um Mehrkosten im Zusammenhang mit der Neubesetzung der Geschäftsstelle zu finanzieren, 123’000 Franken werden dem Eigenkapital zugeführt. Für die kommenden Jahre rechnet die Kreiskirchenpflege trotz abnehmender Mitgliederzahlen mit einem ausgeglichenen Budget. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 18 Prozent.


Beschlüsse nach Traktanden
1. Das Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 24. November 2020 wird einstimmig genehmigt.
2. Die Kreditabrechnung «Ersatz Heizung, Zentrum Töndler Gränichen» wird einstimmig genehmigt.
3. Die Kreditabrechnung «Zweiter Fluchtweg ab Empore, Kirche Aarau» wird einstimmig genehmigt.
4. Die Jahresrechnung 2020, bestehend aus Erfolgsrechnung, Anhang zur Jahresrechnung, Bilanz und der Verwendung des Ertragsüberschusses, wird einstimmig genehmigt.
5. Das Budget 2022 mit unverändertem Steuerfuss von 18% wird mit 1 Gegenstimme genehmigt.
6. Der Finanzplan 2022–2026 wird zur Kenntnis genommen.
7. Der Verpflichtungskredit «Sanierung und Erneuerung Flachdach, Pfarrhaus Entfelden» wird einstimmig genehmigt; ein Antrag auf Einbau einer Photovoltaikanlage wird mit 18 zu 23 Stimmen abgelehnt.
8.1 Der Verpflichtungskredit «Modernisierung und energetische Erneuerung, Kirche Schöftland» wird einstimmig genehmigt.
8.2. Der Einbau einer Indach-Solaranlage wird einstimmig genehmigt.
9. Erich Auderset wird als Stimmenzähler Aarau einstimmig gewählt.

Hinweis
Gemäss Artikel 32 des Organisationsstatuts der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aarau sind positive und negative Beschlüsse der Kreiskirchgemeindeversammlung der Urnenabstimmung zu unterstellen, wenn dies von einem Fünftel aller oder mindestens 300 Stimmberechtigten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich verlangt wird.

24. November 2021 | Dani Schranz


Im Vertrauen

auf den Heiligen Geist ›

Im Vertrauen auf den Heiligen Geist

Brigitta Minich ist seit 1. November Leiterin des Pastoralraums Region Aarau

In unserem Pastoralraum des Typs A bilden die fünf Pfarreileitungen gemeinsam das Leitungskollegium. Gleichwohl wird vom Bistum erwartet, dass eine Person das Gremium führt und den Pastoralraum gegen innen und aussen vertritt. Brigitta Minich, Pfarreileiterin in Suhr-Gränichen, hat dieses Amt per 1. November 2021 übernommen. Welche Aufgaben kommen auf die neue Pastoralraum-Leiterin zu?

Brigitta Minich: Zu meinen Aufgaben gehört beispielsweise, Mitarbeitergespräche mit meinen Kollegen zu führen. Mich interessiert, was ihnen am Herzen liegt und wie ich sie unterstützten kann, damit es ihnen gutgeht. Gegenüber dem Bistum bin ich für die Strategie verantwortlich, die oft im Tagesgeschäft etwas in den Hintergrund gerät. Zudem möchte ich den Pastoralraum gemeinsam mit meinen Kollegen mit einer klaren Vision in die Zukunft führen.

Im Pastoralraum leben über 20 000 Menschen in städtischen und ländlichen Strukturen. Gibt es da Gemeinsamkeiten über Pfarreigrenzen hinweg?
In einem Pastoralraum Typ A ist es nicht meine Aufgabe, auf das Leben in den einzelnen Pfarreien Einfluss zu nehmen. Das Subsidiaritätsprinzip ist mir wichtig und scheint mir angesichts unserer Grösse angemessen. Die Kirche soll dort sein, wo die Menschen leben. Sie gehen zwar vielleicht hin und wieder nach Einsiedeln oder nach Lourdes, aber sie möchten an ihrem Wohnort beheimatet sein. Wir sind da, um Menschen auf ihrem Glaubensweg im Alltag zu begleiten.

Kann die Grösse des Pastoralraums auch von Vorteil sein?
Das wird sich erweisen. Wir haben 92 Mitarbeitende. Es könnte interessant sein, beispielsweise die Katechetinnen besser zu vernetzen. Wenn jemand Inputs von Kolleginnen erhält, kann das für die eigene Arbeit inspirierend sein. Es gibt Pfarreien, die sich bezüglich der Gottesdienstpläne absprechen, und es ist möglich, dass auf struktureller Ebene mehr Zusammenarbeit entsteht, aber das ist nicht mein primäres Ziel. Ich möchte zuerst Vertrauen aufbauen und einen Boden erschaffen, auf dem die Leitung, wie ich sie mir vorstelle, wachsen kann. Ich vertraue auf meine Intuition und meine inneren Impulse, die ich aus meinem Glauben heraus mit dem Heiligen Geist in Verbindung bringe. So möchte ich herausfinden, wie der Heilige Geist in unserem Pastoralraum wirken kann und wohin wir uns entwickeln werden. Klar braucht es auch Vernunft und Kopfarbeit, aber viel mehr interessiert mich, wie wir unseren Leitsatz, für die Menschen und die Welt da zu sein, umsetzen können. Was bedeutet er jetzt, in diesem Moment, in der heutigen Gesellschaft, in einer Pandemie? Und was ist unsere Aufgabe als katholische Kirche? Wie können wir die Menschen darin bestärken, dem Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Alltag zu vertrauen? Das möchte ich gemeinsam mit meinen Kollegen und den Mitarbeitenden herausfinden. Das ist mein oberstes Ziel. Meine Aufgabe wird also auch zu einer spirituellen Aufgabe.

Unter dem Titel «Minich&du» entsteht zurzeit eine neue Serie von Kurz-Videos, die online publiziert werden. Welche Idee steckt dahinter?
Wir gehen noch immer davon aus, dass Menschen zu einem festen Zeitpunkt am Sonntagvormittag zu uns in die Kirche kommen. Ich will dieses traditionelle Gottesdienstformat nicht abschaffen. Aber wir leben in einer Übergangszeit mit viel kreativem Potenzial. «Minich&du» ist ein neues Format, dank dem sich Menschen – egal, wann und wo – Impulse holen und mit uns in Kontakt treten können. Es ist mir ein Anliegen, mit solchen Ausdrucksformen die Kirche in die Zukunft zu begleiten, mit Menschen aller Altersklassen in Kontakt zu treten und dort präsent zu sein, wo die Menschen sind.

Videos «Minich&du»


13. November 2021 | Dani Schranz


Personelles 2021

Personelles

Die Zahl der Mitarbeitenden blieb im Berichtsjahr konstant bei 92. Die Stellenprozente haben leicht abgenommen von total 3485 im Jahr 2020 auf 3318 im laufenden Jahr.

Die Anzahl Beschäftigter verteilt sich wie folgt

Die Prozentzahlen beziehen sich auf das Total der Stellenprozente

Trotz der angespannten Lage im Personalmarkt der Kirche gelingt es dem Pastoralraum Region Aarau immer wieder, alle Stellen gut zu besetzen.  Dieser Punkt erfüllt mich mit Dankbarkeit und Genugtuung. Möglich ist dies,  weil die Gemeindeleitenden  sehr gut vernetzt sind und weil es attraktiv ist, in ihren jeweiligen Teams mitzuarbeiten.

Sehr positiv wirkt es sich aus, dass sich der Pastoralraum Region Aarau als Ausbildungspastoralraum profiliert. In allen fünf Pfarreien werden Ausbildungsstellen angeboten: Stellen für die Berufseinführung für Seelsorgende, Praxisstellen für Religionspädagoginnen, Stellen für Katechetinnen in Ausbildung.

Auf der Geschäftsstelle gab es einen Wechsel. Die Leitung der Kreiskirchgemeinde Aarau musste neu besetzt werden, nachdem sich Felix Bachmann, Leiter Geschäftsstelle, für eine berufliche Veränderung entschieden hatte. Carmen Kronenberg Müller, eine erfahrene Finanzfachfrau, wurde Leiterin der Geschäftsstelle; Martina Küpfer übernahm die an der letzten Kreiskirchgemeindeversammlung bewilligte Stelle als Personalfachfrau. Während des Übergangs wurde die Geschäftsstelle von der Wirtschaftsprüfungs-, Treuhand- und Beratungsgesellschaft BDO AG unterstützt.

Mutationen (Dezember 2020 bis November 2021)

Pensionierungen
Fünf Mitarbeitenden mit insgesamt 93(!) Dienstjahren wurden im Berichtsjahr pensioniert.

  • Martha Niederberger, Sekretariat, Pfarrei Aarau, 34 Jahre
  • Irene Mazzocco-Thomer, Katechetin, Pfarrei Aarau, 26 Jahre
  • Hans Hächler, Hausdienst, Pfarrei Aarau, 10 Jahre
  • Brita Schmidt, Organistin, Pfarrei  Buchs-Rohr, 7 Jahre
  • Christoph Marthaler, Jugendarbeit Pastoralraum, 5 Jahre

Allen pensionierten Mitarbeitenden danken wir von Herzen für ihre langjährige Mitarbeit und wünschen ihnen Gottes Segen für ihre Zukunft.

Ausgetreten und weitergegangen sind folgende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

  • Ilse-Maria Küllig, Organistin/Chorleiterin, Pfarrei Buchs-Rohr
  • Yanick Loher, Kirchenmusiker, Pfarrei Entfelden
  • Felix Bachmann, Leiter Geschäftsstelle Kreiskirchgemeinde
  • Beatrice Ryter-Hotz, Sachbearbeiterin, Geschäftsstelle Kreiskirchgemeinde
  • Sabina Meier, Katechetin, Pfarrei Entfelden
  • Simon Koller, Katechet in Ausbildung, Pfarrei Entfelden (nach Abschluss)
  • Fernando Agustin Scarabino, Organist/Chorleiter, Pfarrei Entfelden
  • Daniel A. Pcohlawa, Kirchenmusiker, Pfarrei Buchs-Rohr
  • Andreas  Bossart, Sakristan/Hauswart,  Pfarrei Suhr

Ihnen allen ein herzliches Dankeschön und Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg.

Neu im Pastoralraum sind

  • Roger Peter Schmidlin, Sozialarbeit, Pfarrei Suhr-Gränichen
  • Jeannine Frankhauser, Sekretariat, Pfarrei Aarau
  • Victoria Dvorak, Sakristanin, Pfarrei Aarau
  • Jeanette Gut, Katechetin, Pfarrei Schöftland
  • Carmen Kronenberg-Müller, Leiterin Geschäftsstelle Kreiskirchgemeinde
  • Martina Küpfer, Personalfachstelle, Kreiskirchgemeinde
  • Jacqueline Lienhard, Katechetin in Ausbildung, Pfarrei Entfelden
  • Pascale Lenzin, Katechetin in Ausbildung, Pfarrei Entfelden
  • Raffaela Santoro Hofer, Katechetin in Ausbildung, Pfarrei Entfelden
  • Angela Farano, Katechetin in Ausbildung, Pfarrei Entfelden
  • Claudia Rohr, Katechetin in Ausbildung, Pfarrei Buchs-Rohr

Den neuen Mitarbeitenden ein herzliches Willkommen! Viel Freude und Befriedigung bei ihrer Arbeit.


1. November 2021 | Beatrice Ruflin


Auch ich bin Heilig Geist.

«Auch ich bin Heilig Geist.»

Mit diesem Motto sind wir seit Pfingsten 2021 unterwegs. Unsere Pfarrei mit den beiden Dörfern – die von der Autobahn, diversen Bahngleisen und Barrieren getrennt werden – hat unterschiedliche Themen, mit denen wir uns besonders beschäftigen. Da sind alle gefragt: das Pfarrei-Team und die Freiwilligen, die Aktiven und die Distanzierten, Kinder und Jugendliche, alle mit ihren persönlichen Umfeldern.

Wir sind genau die Pfarrei, die wir sind. Mit genau den Menschen, die hier wohnen. Wie sich die Pfarrei weiter entwickeln kann, hängt auch damit zusammen, inwieweit es geling,t dieses «auch ich bin Heilig Geist.» mit den Menschen zusammen zu entdecken. Diese Vielfalt und Lebendigkeit kommt in der «Wolke» und auf dem Foto, das oben zu sehen ist, zum Ausdruck.

Was bedeutet das Pfarreimotto für jede und jeden von uns? Wir haben im Pfarreiteam und bei den Mitgliedern der Ortskirchenpflege nachgefragt.

Schwerpunkt Familien

Gemäss dem Leitsatz unseres Pastoralraumes «wir sind da für die Menschen und die Welt» können wir nicht gleichzeitig alle Menschen in den Blick nehmen. Als Schwerpunkt haben wir im Moment die Familien. Es freut uns, dass wir im Juni 2021, als erste Pfarrei im Kanton, die Auszeichnung für familienfreundliche Räume von der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau überreicht bekommen haben. Familien sollen sich bei uns willkommen fühlen, und wenn sie zu uns kommen, sofort erkennen, dass wir uns dafür interessieren, was Menschen mit Kindern entgegenkommt.

Seniorennachmittage

Einen anderen Bereich konnten wir im September neu beleben: Es gibt wieder Seniorennachmittage in unserer Pfarrei. Sie finden jeweils abwechselnd in Gränichen, im Begegnungszentrum Töndler und im Pfarreizentrum in Suhr statt. Besonders in diesen Tagen mit der Corona-Pandemie freuen sich einfach alle, sich wieder treffen zu können und miteinander in einen Austausch kommen zu dürfen. Für uns ist es selbstverständlich, dass sich an den Nachmittagen auch Nichtkatholiken willkommen fühlen dürfen.

Pfarreigruppierungen

Unser Kirchenchor hat wegen unseres engagierten Vorstandes und der feinfühligen Dirigentin die Pandemie überlebt. Das ist keineswegs selbstverständlich! Nicht alle Gruppierungen gehen weiter wie vorher: Die Kunsthandwerkgruppe hat sich aufgelöst, der Morgentreff in Gränichen geht zu Ende, und der Vorstand des Frauenbundes überlegt, wie es weitergehen könnte, weil niemand mehr in die Vorstandsarbeit einsteigen möchte oder kann. Die Zeichen der Zeit sehen und annehmen zu können, ist gar nicht immer so einfach! Den Heiligen Geist und sein Wirken zu ahnen, befreit dazu, neugierig zu sein für das, was sich verändert.

Pfarreirat

Freuen dürfen wir uns darüber, dass der Pfarreirat nun im Entstehen ist und die Arbeit aufgenommen hat. Lange sah es so aus, als ob das ein zu schwieriges Unterfangen sein könnte. Viele Menschen sind so ausgelastet, dass kaum Kapazitäten da sind, sich an einem neuen Ort einzubringen. Gerade lassen sich Menschen aber einladen, das Wachsen der Pfarrei aktiv mitzudenken und mitzugestalten. Ich freue mich sehr auf den gemeinsamen Weg und alles was entstehen möchte. Wenn Mitlesende an dieser Stelle wahrnehmen, dass sie da gerne auch dabei wären, dann freue ich mich, wenn sie sich bei mir melden ›.

Katechese und Religionsunterricht

Die Katechese hat in den letzten 20 Jahren einen grossen Wandel erlebt. Wurden früher Kinder in den Familien auch kirchlich sozialisiert, war es die Aufgabe im Religionsunterricht, den Kindern zu erklären und in einen grösseren Zusammenhang zu stellen, was zuhause gelebt wurde. Die Entwicklung in der Gesellschaft und der Verlust von Glaubwürdigkeit der Institution Römisch Katholische Kirche hat dazu geführt, dass sich der Grundauftrag für den Religionsunterricht fundamental verändert hat. Der Lehrplan 21 hat auch die Schweizer Bischöfe einen neuen Lehrplan für die Katechese und den Religionsunterricht verabschieden lassen. Katechese findet nicht mehr ausschliesslich als Religionsunterricht für die Kinder statt, sondern vermehrt werden die ganzen Familien in ihrer Vielfalt eingeladen, um miteinander Spuren von Gott in der Bibel und mitten im Leben zu entdecken, Glaubensgemeinschaft zu erleben und miteinander zu feiern, was wir glauben.

Pfarrei-Team

Auch in der Zusammensetzung des Pfarrei-Teams erleben wir Veränderungen. Andreas Bossart, Sakristan/Abwart, hat sich Ende September verabschiedet. Ende November wird Alberto Gaspardo, Organist, an den Zürichsee wechseln und Ende Januar zieht es Andrea Moser, Katechetin RPI, in eine neue Aufgabe. Ich freue mich für alle, dass sie ihren inneren Impulsen trauen, und gleichzeitig fällt es mir gar nicht so leicht, vertraut gewordene Mitarbeitende ziehen zu lassen.

«auch ich bin Heilig Geist.»

Jeder und jede von uns hat die Heilige Geistkraft in sich. Sie ist die innere Kraft, die uns in unserem Alltag befähigt, unser Leben zu bejahen und zu gestalten. Als Glaubensgemeinschaft weben wir zusammen an einem Netz, das auch dann trägt, wenn die Kraft für Einzelne mal nicht so spürbar ist, oder wenn äussere Umstände es erschweren (z.B. Massnahmen im Umgang mit der Pandemie). Jeder und jede von uns ist Teil von diesem Netz. Es kommt schon auf uns an, hängt aber zu unserer Entlastung nicht allein von uns ab! Gott sei Dank ist er es selber, der unser Netz durch seinen heiligen Geist trägt.


25. Oktober 2021 | Brigitta Minich, Pfarreileiterin


Minis-Tag und Weihnachtsfeier

Aus dem Ministrantenleben im Corona-Jahr

Ein Tag im Wald mit den Minis

Corona forderte und fordert uns alle immer noch heraus. Im November 2020 war es noch möglich Ministrantenproben in der Kirche durchzuführen und während der Pause im Freien den Kindern ein Getränk und Getreideriegel zur Stärkung anzubieten. Während dieser Pause berieten wir, wie wir den Adventsanlass im Dezember durchführen könnten. Wie gewohnt im Pfarreizentrum ging nicht, so viel war klar. Was wäre, wenn wir während einer Stunde im Pfarrhausgarten Würste und Marroni braten würden? Einige der Ministranten fanden das eine spannende Idee, während die anderen zu bedenken gaben, sie würden im Moment alle Aussenkontakte so weit als möglich einfrieren, um sich vor dem Corona-Virus zu schützen. Deshalb kämen sie nur noch zu den Proben und zu den Gottesdiensten. Die Liste, wer gerne Bratwurst bzw. Cervelat braten würde und wer auf gebratene Marronis zum Dessert Lust hätte, erstellten wir trotzdem. Es sah nicht schlecht aus, die Hälfte der Ministranten wollte kommen. Doch dann schnellten die Zahlen der Covid-Erkrankungen in die Höhe und der Dezemberanlass im Pfarrhausgarten musste leider abgesagt werden …

Im Frühjahr 2021 machte sich die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen rar, so dass erst am 26.6.2021 eine Minisprobe mit anschliessendem Pizza-Essen im Freien möglich wurde. Umso fröhlicher war die Runde, die sich nach erfolgter Probe bei strahlendem, warmen Wetter im Pfarrhausgarten zum fröhlichen Pizza-Essen traf. Die schmackhafte Wassermelone mundete fast allen als sommerliches Dessert.

Am Samstag, den 21. August stand «Ein Tag im Wald mit den Minis» auf dem Programm. Bei der Jagdhütte wurden wir von Peter Müller, seinem Hund Nizza und dem Jagdkollegen Max empfangen. Die Jäger erklärten die wichtigsten Tiere des Waldes, ihre Aufgabe als Jäger, die Vergabe der Revier-Pacht und das richtige Verhalten bei einem Unfall mit einem Wildtier. Sie brachten auch einen Fragebogen zu diesen Themen mit. Beim anschliessenden Lösen staunten Röbi Probst und ich nicht schlecht, wie genau die Ministranten den beiden Jägern zugehört hatten. Der absolute Hit war aber der Jagdhund Nizza. Während dem Wurstbräteln am offenen Feuer durften die Kinder abwechslungsweise mit Nizza an der Leine auf den Waldwegen spazieren gehen. Am Schluss stellte ein Kind Peter Müller folgende Frage: „Sind Sie und Nizza von nun an bei jedem Minis-Anlass, den wir haben dabei?“ Ein grösseres Kompliment hätte es gar nicht geben können.

Ökumenische Weihnachtsfeier auf dem Bärenplatz

Dieser einladende Lichterkranz verkündete allen, dass hier auf dem Bärenplatz etwas Spezielles am Tun war.

Wie kann man in der Zeit der Corona-Pandemie an Weihnachten etwas Niederschwelliges für die Leute anbieten, das deren Seelen nährt und dennoch Corona-konform ist? Diese Frage trieb die ref. Pfarrerin Esther Zbinden schon im Oktober um. Die Idee, eine Weihnachtsfeier auf dem Bärenplatz anzubieten, war schnell geboren, aber wie organisiert man so etwas in einer Zeit, in der die Regeln, was noch geht und was nicht, fast wöchentlich änderten? Als die Frage nach einem etwaigen Lockdown – wie zur Osterzeit 2020 – immer wieder bedrohlich im Raum stand. Für einmal war nicht die theologische Herangehensweise die Herausforderung, sondern die Corona konforme Durchführung. Esther Zbinden entschied, dass zu viele Köche den Brei verderben bzw. die notwendigen Absprachen mit Kanton und Gemeinde bez. des Durchführungsmodus und des Schutzkonzeptes nur unnötig erschweren, weshalb sie den organisatorischen Part übernahm und mir – Elisabeth Zürcher Heil, kath. Pfarreiseelsorgerin i.A. – das Ausarbeiten des theologischen Inhalts überliess. Schnell war klar, dass es die Form eines ökumenischen Gottesdienstes am ehesten erlauben würde, auf dem Bärenplatz zusammenzukommen.

Diese Feier hatte verschiedene Akteure, die zu deren Gelingen beitrugen. Ich möchte zuerst diejenigen erwähnen, die man nicht so wahrgenommen hat: Der Abwart des Gemeindesaals freute sich sehr, dass jemand versuchte, einen Anlass für die breite Bevölkerung trotz Corona durchzuführen, hatte er 2020 v.a. die Erfahrung mit dem Absagen von Anlässen gemacht. Die Gemeinde unterstützte den ökumenischen Weihnachtsgottesdienst, indem sie uns den Platz gratis und franko überliess. Tanja Bialek hielt die Weihnachtsfeier mit der Kamera fest und dank ihr bekommen auch Buchser und Buchserinnen, welche nicht kommen konnten, eine Idee von diesem weihnächtlichen Anlass.

Die hell erleuchtete Weihnachtstanne auf dem Bärenplatz war seit Beginn des Advents ein Blickfangin Buchs. Das Aktionskomitee „Bärenplatz für alle“ ergänzte den hell leuchtenden Baum mit einem besinnlichen grossen Kreis heller, kleiner Lichter, indem sie Rechaudkerzen in weissen Tüten anzündeten, und damit diese weissen Säckchen zum Strahlen brachten.

Die Harmoniemusik Buchs umrahmte und begleitete mit ihrem gekonnten Spiel den Gottesdienst und lud mit den bekannten Liedern zum Mitsummen ein. Corona bedingt durfte sie nur in Gruppen zu je 5 MusikerInnen spielen. Die Lösung war schnell gefunden. Die Blechbläser und die Holzbläser bildeten je eine eigene 5-er Gruppe.

Eine Gruppe vom Freiwilligen übernahm die Zugangskontrolle am Eingang in den „Festraum“. Das Eintrittsbillet war eine weisse Spargelkerze, von denen 50 bereitgestellt worden waren. Gemächlich fanden sich die Leute zwischen 17:15 und 17:30 auf dem mit rotweissem Absperrband umrandeten grossen Geviert ein. Mit Abstand standen sie in Haushalteinheiten zu zweit, zu dritt, zu viert herum und warteten gespannt darauf, was nun kommen werde. Zuerst hatten wir Theologinnen gedacht, wir würden uns am Weihnachtsgottesdienst Ablauf ziemlich genau orientieren und die Spargelkerzen erst ganz am Schluss zu Stille Nacht anzünden, so wie es eben in unseren Kirchen Brauch an Heilig Abend ist. Aber wie die Leute so im Geviert standen und sich die Dunkelheit immer mehr über die versammelte Gruppe zu senken begann, wurde schnell klar, dass man mit dem Anzünden der Kerzen nicht bis am Schluss warten konnte. Wir verschoben es nach vorne, nach dem Eingangsspiel der Harmoniemusik, dem Bibeltext zur Verkündigung der frohen Botschaft der Geburt Jesu an die Hirten und einem Gedanken dazu von Ester Zbinden, wurden beim anschliessend erklingenden „O du fröhliche, o du selige“ die Kerzen entzündet. Und wie dieses Licht weitergeben wurde, verwandelte sich die Gruppe der Anwesenden in eine Gemeinschaft von Mitfeiernden, deren Gesichter vom Licht der Kerzen erhellt wurden. Auf einmal bestimmte nicht mehr die das Absperrband die Gruppe, sondern die Leute mit dem warm leuchtenden Kerzenlicht.

Elisabeth Zürcher Heil erzählte die Geschichte vom „Weg zur Krippe“ von Max Bolliger. Ein Hirte, der an Krücken geht, traut den Engeln nicht und bleibt alleine zurück am Feuer, während alle anderen Hirten aufbrechen, um das verheissene Kind – in Windeln gewickelt – in der Krippe zu finden. Ja, aber was ist, wenn es Engel doch gibt? Diese Frage lässt den zurückgebliebenen Hirten nicht mehr in Ruhe, er vergisst das Feuer, welches prompt auch ausgeht, nimmt nach einer Weile seine Krücke und macht sich doch noch auf den Weg, um zu schauen, ob die Ankündigung der Engel stimmt. Wie er den Stall gefunden hat, ist dieser schon verlassen. Nichts entspricht dem, was die Engel voller Freude verkündet haben. Schadenfroh möchte er den Stall wieder verlassen, wie im letzten Augenblick sein Blick auf die Futterkrippe fällt. Dort nimmt er den Körperabdruck eines Neugeborenen im Stroh in Form einer Kuhle wahr. Er weiss nicht wie ihm geschieht, denn plötzlich kniet er vor dieser Futterkrippe mit dem Negativabdruck des Jesuskindes, lässt sich davon berühren, steht nach einer Weile wieder auf und entscheidet sich zurückzugehen, um das Feuer neu zu entfachen. Wie er so auf dem Heimweg ist, bemerkt er mit einem Mal, dass er ohne Krücke geht, er dieses Utensil an der Krippe vergessen hat. Einen Moment lang zögert er, doch dann geht er frohgemut ohne Krücke weiter. Die Krippe mit der leeren Kuhle war im Corona-Jahr 2020 ein zutreffendes Sinnbild für Weihnachten 2020. Alles war anders, man sollte sich eben gerade nicht an einer weihnächtlichen Familienzusammenkunft treffen. 10 Leute und am besten nur aus zwei Haushalten durften es sein. Ja und auch diese maximal 10 Leute nahmen am besten haushaltweise Platz mit Abstand zum nächsten Haushalt. Nähe war tunlichst zu unterlassen. Der Hirte mit der Krücke ist dem Jesuskind auch nicht mehr begegnet, es war schon auf dem Weg nach Ägypten, aber der Abdruck seines Körpers im Stroh hat dennoch etwas im Hirten ausgelöst, hat Heilung ermöglicht. Unsere Vorstellung – wie etwas sein zu hat, damit es uns gut tut – loszulassen, das war die Herausforderung von Weihnachten 2020.


25. Oktober 2021 | Elisabeth Zürcher Heil


Zwischen Stress und Kreativität

Zwischen Stress und Kreativität

«Hier wächst Zukunft» – auch ein mögliches Motto unserer Pfarrei

Das vergangene Jahr war geprägt von zahlreichen Entscheidungen, die zum Teil kurzfristig, pandemiebedingt, getroffen werden mussten. Eine hohe Flexibilität war da von allen Beteiligten verlangt. Ob im Religionsunterricht, der Firmung und Erstkommunion oder bei der Planung der Gottesdienste und Anlässe im und ums Offene Pfarrhaus. Wann wie lange soll etwas auf sein, wieviel dürfen mit welchen Bedingungen teilnehmen. Neben der zugegebenermassen auch grossen Belastung bei den Mitarbeitenden, allein Weihnachten hatten wir sechs Gottesdienstangebote, dazu kamen «Advent dehei» und WhatsApp Besinnungen, Briefe an die SeniorInnen und vieles mehr ähnlich zu Ostern.

Sehr eindrücklich waren die Feiern am Feuer zu Weihnachten und an Ostern, hier wurden die Geschichten der Hirten und des Ostermorgens, der Auferstehung besonders erfahrbar. Übrigens: Wir haben allein Ostern schon vor Ostern dreimal gefeiert! Wie das geht? Na ja, die Fernsehaufnahmen wurden in einer voll geschmückten Kirche mitten in der Karwoche gemacht, die Oster WhatsApp Besinnung am Karfreitag aufgenommen und die Osterkerze am Feuer mussten wir auch vorher filmen, da die Technik für die Liveaufnahme der Osternacht in der Kirche aufgebaut war.

Nicht nur virtuell und online waren wir aktiv, u.a. Firmvorbereitung, Sitzungen und Bildungsvorträge zum Jahresthema Wunder, sondern auch aussen war ne Menge los: Hochbeete die von Kindern bepflanzt wunderbar durch den Sommer und jetzt im Herbst blühen, das neue Hotel für unsere Brüder und Schwestern Insekten, aufgebaut von der JuBla und nicht zu Letzt die tollen Sommerlager von JuBla und Pfadi.

Und aktuell? Das Pfarrhaus wird im Foyer noch offener, die ökologisch nachhaltige Gestaltung unseres Aussenraumes schreitet voran, das Kirchenmusikfest 2022 cantars am 14. Mai ist in Planung – Vielfalt innen und aussen…

Und so wollen wir weiter wirken, vielfältig – so das neue Jahresthema, aussen und innen, bei und mit den Menschen.


20. Oktober 2021 | Burghard Förster