Beichtstühle
Die Wand in der Kapelle erinnert an eine Wand mit Einbauschränken, wenn nur nicht die Glasfenster darin wären. Es sind vier Beichtstuhl-Einheiten à je drei Türen, also zwölf Türen.

Im Beichtstuhl beichten katholische Gläubige dem Priester ihre Sünde. Der Priester darf den reuigen Gläubigen die Sündenvergebung durch Gott zusprechen.
Die zwei Stühle für den Priester und den reuigen Sünder bzw. die reuige Sünderin sind zum Schutz der beichtenden Person mit einem Häuschen umschlossen, damit die Privatsphäre der (Ohren-)Beichte gewahrt bleibt.
Eine Beichtstuhl-Einheit hat immer drei Einheiten. Hinter der mittleren Türe sitzt der Priester, rechts und links wechseln sich die Beichtenden ab. In Buchs lässt sich die Weiterentwicklung des Sakramente der Beichte nach dem 2. Vatikanum (1962–1965) anhand des Beichtstuhles sehr genau ablesen: Die beiden Beichtstuhl-Einheiten nahe beim Altar sind nach traditionellem Brauch gefertigt, der Priester hat links und rechts von sich ein vergittertes Holzfenster, durch das er mit der beichtenden Person spricht.
Die beiden Beichtstuhleinheiten bei der Kapellentür sind ein moderner Kompromiss: Der linke Beichtstuhl ist mit Gitter und einer Kniebank versehen (traditionelles Modell), der rechte hat einen tiefen Fenstereinschnitt ohne Glas, und im rechten Beichtstuhl steht ein Stuhl fürs Beichtgespräch. Hier sitzen sich Priester und beichtende Person an einem Tisch fürs Beichtgespräch gegenüber (modernes Modell).
Künstler
Hanns A. Brütsch (1916–1997) aus Zug und Bildhauer Josef Rickenbacher (1925–2004) aus Steinen (SZ), Annahme
Ab den 1960-er Jahren kamen Einbauschränke in Wohnungen und Büros auf. Indem die Beichtstühle der Kirche St. Johannes diese Formensprache von Einbauschränken aufnimmt, erweist sie sich auf der Höhe der modernen Zeit. Dazu gehört auch die serielle und schmucklose Erscheinung dieser zwölf Beichtstühle.
Die Beichtstühle sind aussen in einem sehr dunklen Holz gehalten, welcher dem dunklen Mobiliar entspricht. Innen aber sind sie mit hellem, freundlichem Holz ausgekleidet, das einem bergend willkommen heisst.