Bericht des Präsidenten

Liebe Mitglieder im Pastoralraum Region Aarau,

als Präsident der Kreiskirchenpflege Aarau darf ich Sie herzlich einladen zur Versammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom Dienstag, 26. November 2024, 19.30 Uhr in der Katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau. Wir freuen uns auf Ihr Mitmachen, Mitdenken, Mitdiskutieren und Mitentscheiden.

Markus Greiner, Präsident der Kreiskirchgemeinde Aarau

Gegenwärtig leben rund 18 300 Mitglieder in den fünf Pfarreien unseres Pastoralraums. 79 Mitarbeitende in Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen arbeiten für das Grundangebot des christlichen Lebens: den Dienst am Mitmenschen, die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Liturgie und das gemeinschaftliche Unterwegssein. An dieser Stelle möchte ich zuerst Ihnen, liebe Mitglieder, für Ihre Unterstützung danken und ebenfalls all unseren Mitarbeitenden für ihren tatkräftigen Einsatz.

Rückblick
Wenn Sie diesen Bericht lesen, fällt ihn wahrscheinlich unser neues Logo gar nicht auf. Unser Kommunikationsbeauftrage hat das Erscheinungsbild feinfühlig modernisiert, entrümpelt, den Schriftzügen eine einfache Klarheit verschafft und gleichwohl die Identität gestärkt. Und dass sich das Logo nicht in den Vordergrund drängt, ist beabsichtigt und schafft doch mehr Einheitlichkeit unter der Ortskirchen. Obendrein spart es noch Druckfarbe, weil die neue Farbgebung bewusst so gewählt wurde.

Für die Kreiskirchenpflege hat das Jahr 2024 mit der Erkenntnis begonnen, dass die Steuereinnahmen 2023 deutlich unter dem Budgetwert lagen, und zum ersten Mal mussten wir im April ein neues, um 5 Prozent gestrafftes Budget unter Jahr erstellen. Dies ist dank der guten Vorarbeit der Geschäftsstelle und den Anstrengungen aller Ortskirchenpflegen gelungen. Leider mussten infolgedessen geplante Bauvorhaben aufgeschoben werden.

Anfang 2024 wurde unser Fond-Reglement nach Hinweisen der Revision überarbeitet und von der Kreiskirchenpflege verabschiedet. Das Reglement beschreibt die Verantwortlichkeiten und Abläufe im Umgang mit unseren Fonds, welche übrigens in der Bilanz jeweils ersichtlich sind.

Ebenfalls begannen wir im Frühjahr damit, unsere Strategie für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu erarbeiten. Der Prozess wurde durch eine externe Moderation unterstützt. Zwei Themen sind zentral: der stetige Rückgang der Mitglieder und der daraus resultierende sinkende Steuerertrag sowie der sich abzeichnende, drastische Mangel an Personal für kirchliche Stellen. Wir können dies als äusseren Zwang, als Last und Problem auffassen. Wir können dies aber auch als spannende Aufgabe betrachten, wir können neue Schwerpunkte setzen, wir können Altgedientes frisch hinterfragen und gegebenenfalls würdevoll abschliessen. So kann Neues gedeihen.

Das Tempo, mit dem wir diese Veränderungen vorantreiben, hat in der Kreiskirchenpflege zu grossen Diskussionen geführt. Während einige Mitglieder ungeduldig wurden, wiesen andere darauf hin, dass wir hier «viele Menschen mitnehmen müssen».

Ausblick
Von 2022 auf 2023 ist unsere Mitgliederzahl um 3 Prozent geschrumpft, und die Steuererträge sinken mittelfristig auf unter 8 Millionen. Das bedeutet: In den nächsten fünf bis zehn Jahre wird sich das Angebot in den Pfarreien verändern. Vielleicht werden wir die Anzahl Gottesdienste reduzieren oder über neue Nutzungen unserer Gebäude nachdenken müssen. Eventuell ergeben sich neue Formen der Seelsorge und der Gemeindeleitung.

Anpassung des Steuerfusses
Vor etlichen Jahren wurde unter dem damaligen Kreiskirchenpflegepräsidenten René Spielmann und dem Leiter der Finanzen, Stefan Elmiger, der Steuerfuss von 19% auf 18% reduziert mit der Aussicht, ihn gegebenenfalls wieder zu erhöhen, sollte dies erforderlich sein. 2025 ist dieser Zeitpunkt gekommen. Die Kreiskirchenpflege beantragt, den Steuerfuss um 1% von 18% auf 19% zu erhöhen, um die Steuereinnahmen 2025 auf dem Niveau von 2024 zu halten. Die Erhöhung muss selbstverständlich einhergehen mit der Zusage der Kreiskirchenpflege, mit diesen Mitteln äusserst haushälterisch umzugehen und den Weg in die Zukunft aufzuzeigen.

Aber ich möchte keineswegs ein düsteres Bild malen. Schon heute werden in all unseren fünf Pfarreien auf je eigene Art mit neuen Formen experimentiert, was mich sehr zuversichtlich stimmt. Um ein Bild von Brigitta Minich heranzuziehen: Betrachten wir uns als ein Zukunftslabor, in dem wir uns mutig getrauen, Altes loszulassen und mit neuen Formen des Gemeindelebens und der Spiritualität kreativ zu experimentieren. Die Fähigkeiten hierzu steckt in uns allen.

Denn wie schon letztes Jahr an dieser Stelle geschrieben: Die wichtige Arbeit findet nicht in Sitzungen statt, sondern vor Ort in den Pfarreien. Wenn unsere Gemeindemitglieder dort fruchtbare Begegnung und gemeinsames Teilen erleben, wenn erzählt wird, und wenn Gespräche heilen können – dann hat die Kreiskirchenpflege ihre Arbeit im Hintergrund geleistet.

Ein Wort in eigener Sache
Ich werde mich, wie bereits kommuniziert, auf Ende 2024 nach über 16 Jahren in verschiedenen Aufgaben der Orts- und Kreiskirchenpflege von diesen Ämtern verabschieden. Ich habe viele inspirierende Menschen kennenlernen und spannende Diskussionen führen dürfen, und ich danke allen für Ihre Gedanken und unsere Gespräche.


25. Oktober 2024 | Markus Greiner