Strategieprozess

An der Kreiskirchgemeindeversammlung 2023 haben wir – auch auf Hinweis der Finanzkommission – zugesagt, eine Strategie für unsere Kreiskirchgemeinde zu erarbeiten. Wo sehen wir uns in fünf bis zehn Jahren? Und wie kommen wir dorthin? Das fängt mit einer gemeinsamen Vision an, so etwas wie der Stern von Bethlehem, auf den sich die Heiligen Drei Könige auf unwegsamen Wegen hinbewegt haben.

Unterstützt von einem externen Moderator und zusätzlich ergänzt durch eine weitere erfahrene Person hat die Kreiskirchenpflege diesen Prozess im April 2024 gestartet. Fünf Gruppen (Pastoral, Personal, Liegenschaften, Finanzen, Verwaltung) haben zusammen mit Vertretern aus den Ortskirchen Vorschläge erarbeitet, die wir gemeinsam an einer Retraite im Mai zusammengeführt haben.

Unsere Vision kann so formuliert werden:

Vision
Der Pastoralraum Region Aarau ist ein lebendiger und vielfältiger Raum, der sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und ihnen auf flexible, mobile und innovative Weise begegnet. Wir streben an, eine wandernde Kirche zu sein, die sowohl spirituelle, seelsorgerische und liturgische als auch diakonische Angebote bereitstellt und dabei eine Atmosphäre der Geborgenheit und Beheimatung schafft. Unsere Organisation ist agil und wird unterstützt durch viele Freiwillige. Wir zelebrieren die Vielfalt und orientieren uns an den sich wandelnden Bedürfnissen der Menschen.

Wege
Es gibt viele Wege dorthin. Wir begeben uns auf diese Reise mit einem vollen Rucksack, gefüllt mit unseren Ressourcen. Aber es gibt auch Stolpersteine, finanzielle Rahmenbedingungen, und sicher müssen wir unterwegs auch Ballast zurücklassen, um leichter zu wandern. Diesen Weg und seine Umgebung haben wir skizziert.

Szenarien
Bei einem Blick in die Zukunft hilft es, in Szenarien zu denken: Wie stellen wir uns die Zukunft vor, a) wenn wir nichts tun? b) bestenfalls? c) schlimmstenfalls?

Bei allen Differenzen und Diskussionen ist sämtlichen Teilnehmern der Retraite ein Punkt schnell klargeworden: Noch haben wir Spielraum, unsere Zukunft selbst zu gestalten und nicht von finanziellen Zwängen Getriebene zu sein. Aber Handeln ist dringend notwendig.

Handeln
Wie sehen die konkreten Schritte aus, die wir näher untersuchen?

  • Gemeinsamer Einkauf von Verbrauchsmitteln, Putzmitteln, Papier usw.
  • «Pools» von Mitarbeitenden mit ähnlichen Aufgaben bilden (Musik, Sekretariate), die sich ortskirchenübergreifend aushelfen
  • Prioritäten setzen beim Liegenschaftsportfolio – von Umnutzung bis zu Verkauf müssen alle Optionen in Betracht gezogen werden
  • Angebote der Pfarreien konzentrieren und entrümpeln, um Platz für Neues zu schaffen

Zufrieden?
Bin ich als Präsident mit dem Erreichten zufrieden? Nicht ganz.

Einerseits entstehen in den Pfarreien tolle neue Angebote, wie das wunderbar spontane, kreative «Minich und du», oder die erfolgreichen Vollmondnächte in Aarau und neue Formen der Gottesdienste in Entfelden.

Für mich geht unser Strategieprozess aber zu langsam. Ich musste lernen, dass es – wie in der Musik – verschiedene Tempi gibt. Denn: Wir wollen alle Menschen abholen und mitnehmen auf unseren Weg zur Vision.


25. Oktober 2024 | Markus Greiner